Veloinfrastruktur

Illustration von Velofahrenden

Immer mehr Menschen entdecken das Velo als Alternative im Alltagsverkehr. Um die Velonutzung nachhaltig zu steigern, braucht es zweckmässige und moderne Infrastruktur für den fliessenden wie auch ruhenden Veloverkehr.

Velonetzplan

Bereits seit Juni 2016 verfügt der Kanton Zürich über einen strategischen Velonetzplan. Dieser wurde in Anlehnung an Potenzial- und Nachfrageanalysen erarbeitet. Der Fokus liegt klar auf dem Alltagsverkehr. Angesprochene Zielgruppen sind vor allem Menschen auf dem Weg zur Arbeit, zur Ausbildungsstätte oder unterwegs zu alltäglichen Erledigungen. Seit der Überführung in die regionalen Richtpläne ist der Velonetzplan behördenverbindlich. Darum erfüllt die kantonale Velonetzplanung bereits die vom Bund geforderte, strategische Planung. Der kantonale Velonetzplan sieht drei Hierarchiestufen vor.

Velobahnen (ehemals Veloschnellrouten)

Als hochwertige Verbindungen bündeln Velobahnen den überregionalen Veloverkehr. Sie werden entlang von Korridoren mit der stärksten Nachfrage eingesetzt und verknüpfen wichtige Ziele auch über grössere Entfernungen.

Die Verbindungen sind sicher, flüssig und komfortabel befahrbar. Dank der möglichst unterbruchsfreien Fahrt mit wenigen Stopps und Wartezeiten ist die Fahrzeit planbar. Als höchster Hierarchietyp verfügen Velobahnen über eine grosszügige Breite, welche das Kreuzen von je zwei Velos pro Fahrtrichtung ermöglicht.

Hauptverbindungen

Wo das Potenzial und/oder die Nachfrage gross sind, werden Hauptverbindungen eingesetzt. Hauptverbindungen sind zügig befahrbar und direkt. Sie sind attraktiv und komfortabel gestaltet und werden vorzugsweise abseits der Hauptverkehrsachsen geführt. Die Hauptverbindungen bilden zusammen mit den Velobahnen die Hauptschlagadern des kantonalen Velonetzes. Sie verbinden Räume mit grossem Veloverkehrspotenzial.

Nebenverbindungen

Diese Verbindungen stellen das Basisnetz dar und sind für die Begegnung von einem Velo je Fahrtrichtung ausgelegt. Innerorts bilden beidseitige Radstreifen die Regel. Ausserorts werden grundsätzlich Rad-Gehwege erstellt.

Kommunale Velonetzplanung

Das kantonale Velonetz wird in der Regel auf lokaler Ebene ergänzt. Zur Feinerschliessung werden wichtige Ziele wie Schulen, Läden und ÖV-Haltestellen verbunden. Diese Verbindungen werden in kommunalen Planungen festgehalten.

Das Grundnetz der Gemeinden dient der flächigen Erschliessung für den Veloverkehr und umfasst alle Wege, die nicht Teil der kantonalen Routen und Verbindungen sind. Alle für den Veloverkehr offenen Strassen und Wege sollen sicher befahren werden können und deshalb minimale Vorgaben einhalten.

Merkblatt Kommunale Velonetzplanung

Merkblatt Kommunale Velonetzplanung
Merkblatt Kommunale Velonetzplanung

Standards Veloverkehr

Der Kanton Zürich hat Vorgaben für den Bau und die Ausgestaltung von Veloinfrastrukturlösungen ausgearbeitet. Dabei dienen die Standards als Fundament für die Bereitstellung zeitgemässer Veloinfrastruktur. Die Richtlinien bilden den aktuellen Wissensstand ab. Sie berücksichtigen Planungsgrundsätze, die eine vom übrigen Verkehr abgetrennte Veloinfrastruktur anstreben. Damit rückt ein sicheres und attraktives Angebot für Velofahrende aller Altersgruppen in greifbare Nähe.

Freizeitveloverkehr

SchweizMobil Freizeitrouten

Die nationalen und regionalen Veloland-Freizeitrouten ergänzen das Alltagsvelonetz. Für den Freizeitverkehr ist das Erlebnis das Ziel. Freizeitrouten können über die Webseite von SchweizMobil oder auf dem Smartphone über Apps aufgerufen werden. Diese werden auch zur Navigation genutzt.

Mountainbike-Routen

Signalisierte Mountainbike-Routen werden im Bundesgesetz über Velowege ausdrücklich erwähnt. Die Kantone sind somit angehalten, für den Mountainbikesport entsprechende Rahmenbedingungen zu schaffen. Da die Waldgebiete als Naherholungsgebiete bereits stark unter Druck stehen, ist dies eine verantwortungsvolle Aufgabe mit zahlreichen Herausforderungen.

Datengrundlagen

Zähldaten für den Veloverkehr

Seit 2016 wird der Veloverkehr mit permanenten Zählstellen gemessen. Zudem wurden nutzergenerierte Velodaten beschafft und ausgewertet, um ein klareres Bild zu erhalten, wo im Kanton Zürich Velofahrende unterwegs sind. Im Unterschied zu anderen Verkehrsmitteln lagen noch vor wenigen Jahren über den Veloverkehr keine verwertbare Daten vor. Ab 2013 wurde eine Veloverkehrsdatenbasis auf- und ausgebaut und im kantonalen GIS-Browser veröffentlicht. Seither steht sie anderen kantonalen Stellen, Planenden aus den Gemeinden oder für Planungsbüros als Grundlage zur Verfügung. Somit kann der Veloverkehr frühzeitig und adäquat berücksichtigt werden.

Permanente Zählstellen

Derzeit messen gut dreissig permanente Zählstellen entlang der Kantonsstrassen den Veloverkehr. Die Daten erlauben Aussagen zur quantitativen Entwicklung des Veloverkehrs auf einzelnen Abschnitten. Das Velozählstellenkonzept sieht vor, dass im Rahmen von Strassensanierungen und/oder bei Installationen von neuen MIV-Zählstellen, Velozählstellen realisiert werden. Über Jahresreports können pro Zählstandort jeweils folgende Informationen abgerufen werden:

  • Durchschnittlicher Werktags- und Tagesveloverkehr
  • Mittlere Tages- und Wochenganglinien
  • Morgen- und Abendspitzen
  • Verkehrsentwicklung über das Jahr (Jahresganglinie mit Messwerten pro Monat)

Zusätzlich zu den Veloverkehrsdaten werden die Temperatur und die Niederschlagsmenge festgehalten. Im GIS-Browser des Kantons Zürich sind im Layer «Verkehrsmessstellen» die Velozählstellen abrufbar. Bei Bedarf stellt das Tiefbaumt (Abteilung Betrieb und Sicherheitsausrüstungen) die Rohdaten zur Verfügung.

Permanente Velozählstelle im Zürcher Unterland Quelle: Hannes Munzinger

Nutzergenerierte Daten

Die punktuell vorhandenen Zählstellendaten sind nicht flächendeckend. Sie zeigen lediglich den Veloverkehr im einzelnen Querschnitt der Zählstelle. Wie kann die Velonutzung im ganzen Kanton abgebildet werden? Sind dafür nutzergenerierte Daten geeignet? Um diese Fragen zu beantworten, wurden die gesammelten Daten der Jahre 2018/19 von Strava beschafft und in der Studie «Eignung von Strava-Daten für Fragestellungen des Veloverkehrs» untersucht. Folgende Kenngrössen wurden miteinander verglichen:

  • räumliche Verteilung von Fahrten
  • räumliche Verteilung von Verkehrsleistungen
  • demografischen Ergebnisse
  • kantonales Alltagsvelonetz gemäss Velonetzplan

Diese Vergleiche wurden für alle Planungsregionen vorgenommen und lieferten viele wertvolle Hinweise zur Netznutzung.

Zwar enthalten Strava-Daten ausschliesslich die Fahrstrecken registrierter Benutzer, welche die Strava-Applikation auf ihrem Smartphone installieren und die befahrene Strecken aktiv aufzeichnen. Dieser wesentliche Aspekt floss in die Auswertungen mit ein. Die umfangreichen Erkenntnisse wurden im Schlussbericht zusammengefasst und kartografisch dargestellt.

Zusammenfassung Studie STRAVA-Daten

Zusammenfassung Studie STRAVA-Daten
Zusammenfassung Studie STRAVA-Daten
Herausgeber/in
Fachstelle Veloverkehr, AFM
Autor/in
EBP, FaVe

Vergleich der Strava- und Zählstellendaten

In der Studie wurde der Frage geklärt, ob die Strava-Daten mit den Zähldaten der permanenten Zählstellen übereinstimmen. Die Datenanalyse ergab eine mittlere monatliche Strava-Erfassungsrate von 6,64 %. Dies bedeutet, dass an den betrachteten Zählstellen im betreffenden Zeitraum von 100 durch den Kanton erfassten Velofahrenden knapp 7 auch von Strava erfasst wurden. Die Übereinstimmung ist besonders an Messstandorten mit vergleichsweise hoher Velofrequenz sehr gut.

Weiterführende Informationen

Verwenden Sie die Akkordeon-Bedienelemente, um die Sichtbarkeit der jeweiligen Panels (unterhalb der Bedienelemente) umzuschalten.

Kontakt

Amt für Mobilität - Fachstelle Veloverkehr

Adresse

Neumühlequai 10
8090 Zürich
Route (Google)

Telefon

+41 43 259 54 30

E-Mail

velo@vd.zh.ch

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Kommunikation Amt für Mobilität

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Leiter Kommunikation: Manuel Fuchs

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kommunikation.afm@vd.zh.ch

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