Wir bauen Gebäude und Strassen, sorgen für deren Unterhalt oder beschaffen diverse Güter. Dabei liegt uns die Umwelt am Herzen. Mit welchen Massnahmen engagieren wir uns? Und was zeigen die Zahlen? Darüber informieren wir.
Ziele und Zweck der Kennzahlen
Wieso messen wir?
Der Kanton Zürich nimmt seine Verantwortung für die Zukunft wahr und orientiert sich am Grundsatz der nachhaltigen Entwicklung. So steht es in der Kantonsverfassung. Handlungsspielraum gibt es besonders auch bei eigenen Tätigkeiten. Hier möchten wir die Umweltbelastung möglichst minimieren. Vieles haben wir optimiert und verbessert. Mit den vorliegenden Umweltkennzahlen überprüfen wir, wo wir stehen und kommunizieren transparent nach aussen.
Was messen wir?
Der Kanton Zürich baut und unterhält Infrastrukturen wie Strassen oder Gebäude. Diese zählen zu den Tätigkeiten mit den grössten Umweltauswirkungen. Zudem beschafft der Kanton diverse Dinge wie Fahrzeuge, Möbel oder Büromaterialien. Die hier aufgeführten Umweltkennzahlen fokussieren auf kantonseigene Infrastrukturen und Tätigkeiten. Dabei orientieren wir uns am Ressourcen- und Umweltmanagement der Bundesverwaltung (RUMBA). Auswirkungen in Zusammenhang mit der Rolle des Kantons als Vollzugsbehörde oder Gesetzgeber werden an dieser Stelle nicht thematisiert. Sie sind unter anderem im Umweltbericht dokumentiert.
Bau & Unterhalt
Ziele, Strategien & Massnahmen
Kantonale Gebäude
- Bauvorhaben werden nach dem kantonalen «Standard Nachhaltigkeit Hochbau» umgesetzt (RRB Nr. 601/2021).
- Bis 2030 soll Treibhausgasneutralität in der Wärmeversorgung der kantonalen Gebäude erreicht werden. Neu- und Umbauten werden konsequent mit möglichst CO2-neutralen Energiesystemen versorgt (RRB Nr. 128/2022).
- Auf kantonalen Gebäuden wird der weitere Ausbau von Photovoltaik geprüft oder bereits umgesetzt (Solaroffensive).
- Beim Bauen wird falls möglich auf umweltfreundliche, kreislauffähige Materialien (Holz, Recycling-Beton, Recycling-Kies etc.) gesetzt.
- Neubauten ab CHF 3 Mio. Gesamtkosten werden nach Minergie-A/P-ECO, Umbauten nach Minergie-ECO zertifiziert. Bildungs- und Verwaltungsbauten ab einer Projektgrösse von rund CHF 20 Mio. werden zusätzlich nach dem «Standard Nachhaltiges Bauen Schweiz» (SNBS) zertifiziert.
- Die Richtlinie der Baudirektion «naturnahe Pflege der Grün- und Freiflächen» legt fest, dass Grünflächen rund um Gebäude möglichst naturnah und ökologisch bewirtschaftet werden. So zum Beispiel durch gestaffeltes Mähen, die Pflanzung heimischer Pflanzen, das Versickern von Regenwasser oder die Einschränkung der Verwendung von Dünger und Pflanzenbehandlungsmittel gemäss biologischem Landbau.
- Parallel zum Beitritt zur IVöB (RRB Nr. 826/2023) hat die Baudirektion Beschaffungsleitlinien erlassen. Diese beinhalten Empfehlungen und Vorschläge für Ausschreibungskriterien wie beispielsweise für eine nachhaltige Gebäudereinigung, den Verweis auf geltende Standards im Hoch- Tief- und Wasserbau oder zentrale Kriterien für eine kreislauforientierte Beschaffung.
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Richtlinie naturnahe Pflege der Grün- und Freiflächen
Strassen
- Um gezielt die ökologische Nachhaltigkeit, zu fördern hat das kantonale Tiefbauamt 2021 eine umfassende Studie mit dem Titel «Reduktion der Umweltbelastung des Tiefbauamts des Kantons Zürich – Ökobilanz, Reduktionspotentiale und Ökoeffizienzanalyse» erstellen lassen. 2022 wurde die Massnahmenplanung durchgeführt.
- Beim Strassenbau wird falls möglich auf umweltfreundliche Materialien gesetzt (Beläge mit erhöhtem Recyclinganteil, wo möglich Einsatz von Recyclingbeton, Recycling ungebundener Fundationsschichten, Prüfung Wiederverwertung von Randsteinen und Einsatz von CO2-reduziertem Zement).
- Der Unterhalt von Grünflächen entlang von Kantonsstrassen erfolgt seit 2023 mit einer faunaschonenden Mäh- und Aufnahmetechnik mit Messerbalken und Aufladetrommel. Zudem werden auf definierten Flächen mit wertvoller Vegetation Pflegepläne umgesetzt zur Förderung oder Erhaltung der Artenvielfalt (dem Vegetationstyp angepasster Schnittzeitpunkt, Bodenheu 2–5 Tage liegen lassen, Altgrasstreifen stehen lassen).
- Entlang der Kantonsstrassen und insbesondere auf Baustellen erfolgt seit 2017 eine verstärkte Kontrolle und Bekämpfung von invasiven gebietsfremden Pflanzen (Neophyten). Sie dient dem Schutz des ökologischen Werts der Flächen und verhindert die weitere Ausbreitung der Neophyten.
- Nicht nur der Mensch, auch die Natur braucht ihre «Infrastruktur». Bei Strassen (Instandsetzung, Neubau) werden Optimierungsmassnahmen bei Wildtierkorridoren und Amphibienzugstellen geprüft.
- Lärmsanierungs-Projekte an Staatstrassen werden schnellstmöglich abgeschlossen.
Autobahnzubringer Obfelden/Ottenbach – an die Natur wird gedacht
Böschungen entlang von Strassen haben ein grosses Potenzial für die Förderung der Artenvielfalt. Sie sind oft nährstoff- / humusarm und haben aufgrund ihrer linearen Ausdehnung eine wichtige Vernetzungsfunktion.
Entlang der neuen Zubringerstrassen entstehen neue Magerwiesen mit Steinstrukturen, Hecken- und Magerböschungen sowie Amphibienweiher. Zudem wurden Durchlässe für Kleintiere wie z. B. Frösche gebaut, damit diese sicher auf die andere Strassenseite kommen. Als Ausgleichsmassnahme werden im Gebiet Fieldern der Gemeinde Wettswil artenreiche Naturschutzflächen geschaffen.
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- Download Standard Nachhaltigkeit Tiefbau (Jun 17) PDF | 10 Seiten | Deutsch | 497 KB
- Download Merkblatt Böschungsunterhalt Biodiversität (Aug 20) PDF | 2 Seiten | Deutsch | 1 MB
- Download Reduktion Umweltbelastung TBA (Okt 21) PDF | 272 Seiten | Deutsch | 7 MB
- Download Wegleitung Hitzeminderung bei Strassenprojekten (Jul 22) PDF | 34 Seiten | Deutsch | 3 MB
- Download Staatsstrassen der Zukunft (Jul 22) PDF | 21 Seiten | Deutsch | 2 MB
Gewässer
- Verbaute und kanalisierte Flüsse und Bäche sollen wieder natürlicher werden. Das fördert die Artenvielfalt, sorgt für attraktive Erholungsräume und verbessert den Hochwasserschutz. Rund 100 Kilometer werden gemäss Revitalisierungsplanung als prioritäre Abschnitte bezeichnet, die in den nächsten 20 Jahren zu revitalisieren sind.
- Der Unterhalt der Gewässer erfolgt nach ökologischen Kriterien: Böschungen werden in Abschnitten gemäht, Totholz wird falls möglich liegengelassen, einheimische Arten werden gefördert, Neophyten werden bekämpft. Zudem werden die Dynamik und Strukturvielfalt von Gewässern gefördert.
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Umweltkennzahlen – Kantonale Gebäude
Energiebezugsfläche pro Heizungstyp im Jahr 2022
Umweltkennzahlen – Strassen
Anteil Recyling-Material an den eingebauten bituminösen Schichten
Umweltkennzahlen – Gewässer
Revitalisierung Fliessgewässer oder Seeufer
Mobilität
Ziele, Strategien & Massnahmen
- Die kantonale Verwaltung setzt auf Fahrzeuge ohne CO2-Ausstoss. Ab dem 1. Januar 2022 werden schrittweise im Betrieb CO2-freie PKW, Lieferwagen und schwere Nutzfahrzeuge beschafft. Ziel ist eine vollständig CO2-frei betriebene Flotte bis 2030 für Pkw und bis 2040 für die übrigen Fahrzeuge (RRB Nr. 949/2021).
- Die Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge wird ausgebaut. Ziel ist bis 2030 die kantonseigenen Gebäude entsprechend auszurüsten (RRB Nr. 1259/2020).
- Eine neue Starthilfe unterstützt die Einheiten der kantonalen Verwaltung sowie die kantonalen Institutionen und Anstalten dabei, ihre Mobilität möglichst nachhaltig zu gestalten. Die Starthilfe zeigt die Ziele und Inhalte eines Mobilitätsmanagements auf und fasst die kantonalen Rahmenbedingungen zusammen. Das Angebot der kantonalen Mobilitätsberatung Impuls Mobilität steht explizit auch kantonalen Organisationseinheiten zur Verfügung (RRB Nr. 999/2023).
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Umweltkennzahlen – Fahrzeuge und E-Ladestationen
Anzahl Standorte und E-Ladestationen
Energieverbrauch der kantonalen Ladestationen für Elektrofahrzeuge (Repower)
Ressourcen & Abfall
Ziele, Strategien & Massnahmen
- Der Papierverbrauch ist aus Umweltsicht möglichst zu verringern und eine papierlose Verwaltung zu fördern.
- Für den Papierverbrauch wird ein Standard-Papier mit dem Umweltlabel «Blauer Engel» verwendet (RBB Nr. 1244/2009).
- Mit dem Projekt «DigiLex» werden aktuell die rechtlichen Grundlagen für den elektronischen Geschäftsverkehr geschaffen.
- Bei der Ausschreibung von Standard-Mobiliar und den damit verbundenen Dienstleistungen im 2021 lag das Augenmerk auf einem schonenden Ressourceneinsatz und auf Kreislauffähigkeit.
- Die Charta Kreislauforientiertes Bauen wurde am 27. Juni 2023 von zwölf grossen Bauherrschaften – inklusive Bund, Stadt und Kanton Zürich – unterzeichnet.
- Eine nachhaltige, kreislauforientierte Beschaffung ist zentral. Die Beschaffungsleitlinien liefern hierzu wichtige Hinweise und konkrete Vorschläge für Ausschreibungskriterien.
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Umweltkennzahlen – Papier
Kopierpapier-Verbrauchsentwicklung der kantonalen Verwaltung
Ernährung
Ziele, Strategien & Massnahmen
- Kantonseigene Verpflegungsbetriebe sollen klimaverträglicher werden. Ziel ist, die Treibhausgasemissionen pro Menu bis 2025 um 20 % und bis 2030 um 40 % gegenüber 2018 zu reduzieren (RRB Nr. 128/2022).
- Kantonseigene Verpflegungsbetriebe reduzieren bis 2027 die vermeidbaren Lebensmittelabfälle (Food Waste) auf unter 10 % der Produktionsmenge oder auf unter 50 Gramm pro Teller (RRB Nr. 1319/2022).
- Der Strickhof, das kantonseigene Kompetenzzentrum in Agrar-, Lebensmittel- und Hauswirtschaft, hat sich die «Nachhaltige Ernährung» als eines seiner Fokusziele gesetzt. Der erste «Strickhof Nutriday» im Januar 2023 widmete sich dem nachhaltigen Ernährungssystem.
- Der Strickhof betreibt ausserdem in Kooperation mit einer Bauernfamilie den Stiegenhof. Dieser wird nach Bio Suisse-Richtlinien bewirtschaftet und seine Flächen werden für die Aus- und Weiterbildung sowie für die landwirtschaftliche Beratung im Biolandbau genutzt.
- Die Beschaffungsleitlinien geben Empfehlungen sowohl für den Einkauf von Lebensmitteln als auch von Verpflegungsdienstleistungen, um die erheblichen Umweltauswirkungen zu reduzieren.
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Umweltkennzahlen – Ernährung
Daten zu den Verpflegungsbetrieben (CO2-Bilanz, Food Waste) sind voraussichtlich ab 2024 verfügbar.
Sensibilisierung
Ziele, Strategien & Massnahmen
- Die kantonale Verwaltung will als gutes Beispiel voran gehen. Mit Aktionen und Veranstaltungen wird das interne Umweltbewusstsein und die Vorbildfunktion des Kantons gefördert.
- Die jährliche Aktion «Bike to work» fördert einen umweltfreundlichen und gesunden Arbeitsweg.
- Die «We Act Challenge» von 2021 hat die Mitarbeitenden motiviert, sich nachhaltiger und bewusster zu ernähren.
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Umweltkennzahlen – Sensibilisierung
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Kontakt
Baudirektion - Koordinationsstelle für Umweltschutz
8090 Zürich