Kreislaufwirtschaft

Der Regierungsrat hat im März 2024 die Strategie zur Kreislaufwirtschaft im Kanton Zürich verabschiedet. Er zeigt damit auf, wie er den kantonalen Verfassungsartikel 106a «Stoffkreisläufe» umsetzen will, den die Zürcher Stimmberechtigten im Herbst 2022 mit grosser Mehrheit angenommen haben.

Strategie

Die Strategie zur Kreislaufwirtschaft bildet ein Orientierungsrahmen. Sie spricht die öffentliche Hand, die Wirtschaft und die Wissenschaft gleichermassen an.

Strategie zur Kreislaufwirtschaft im Kanton Zürich

Strategie zur Kreislaufwirtschaft im Kanton Zürich
Strategie zur Kreislaufwirtschaft im Kanton Zürich
Herausgeber/in
Baudirektion Kanton Zürich
Publikationsdatum
April 2024
Autor/in
Kanton Zürich

Mit der Annahme des Gegenvorschlags des Regierungsrates zur kantonalen Volksinitiative «Für eine nachhaltige Nutzung von Wertstoffen» (Kreislauf-Initiative) durch die Zürcher Stimmbevölkerung am 25. September 2022 wurde ein neuer Artikel 106a mit dem Randtitel «Stoffkreisläufe» in die Zürcher Kantonsverfassung aufgenommen. Dieser zielt darauf ab, dass Kanton und Gemeinden günstige Rahmenbedingungen für den schonenden Umgang mit Rohstoffen, Materialien und Gütern sowie für die Schliessung von Stoffkreisläufen schaffen. Zudem sollen sie Massnahmen zur Vermeidung von Abfällen sowie zur Wiederverwendung und stofflichen Verwertung von Materialien und Gütern treffen.

Das Wichtigste in Kürze

Kreislaufwirtschaft

Die Kreislaufwirtschaft ist ein Wirtschaftsmodell, in welchem die Ressourcen schonend genutzt und so bewirtschaftet werden, dass unsere natürlichen Lebensgrundlagen erhalten bleiben und sich über lange Sicht auch regenerieren können.

Zum Gelingen der Umstellung auf eine nachhaltige Kreislaufwirtschaft tragen insbesondere folgende grundlegende Ansätze bei:

Bereits beim Design und bei der Herstellung von Materialien und Gütern ist ein effizienter und dadurch geringerer Einsatz von Rohstoffen und Energie erforderlich. Dadurch werden Stoff- und Energieflüsse bei der Herstellung und Angebotsgestaltung verkleinert. Produkte sollen zudem so lange und so intensiv wie möglich genutzt werden, z.B. durch teilen, wiederverwenden, oder reparieren. So werden eine längere Lebensdauer und Verwendung von Materialien und Gütern erreicht. Wenn für Produkte keine anderweitigen Verwendungen mehr möglich sind, werden ihre Materialien zu Sekundärrohstoffen verarbeitet (Recycling) und wieder in den Stoffkreislauf eingebracht. Damit können Materialkreisläufe geschlossen werden. Nur was sich nicht mehr zum Recycling eignet, wird energetisch genutzt oder abgelagert.

Die Grafik zeigt die schematische Darstellung des Begriffs der Kreislaufwirtschaft
In einer etablierten Kreislaufwirtschaft werden der Input von neuen Rohstoffen (dünner grüner Pfeil) in den Wirtschaftskreislauf sowie der Anteil der Stoffe, die auf Deponien abgelagert werden (dünner oranger Pfeil), soweit wie möglich reduziert. Quelle: Baudirektion Kanton Zürich

Zirkularität

Zirkularität ist der Ansatz, Ressourcen und Produkte in einem geschlossenen Kreislauf im Wirtschaftssystem zu erhalten, um möglichst wenig neue Primärrohstoffe zu nutzen und Abfall entsorgen zu müssen und die Umweltbelastung zu verringern.

Die sogenannte Zirkularität konzentriert sich damit auf den möglichst langen Erhalt und die Rückführung von Materialien oder Gütern in die Wertschöpfungsketten und damit auf die Vermeidung von Abfällen. Voraussetzung dafür ist, dass Schadstoffe entfernt werden. In einer funktionierenden Kreislaufwirtschaft steht die Vermeidung von Schadstoffen in der Produktion im Vordergrund.

Ziele der Strategie

Mit der Strategie setzt sich der Kanton Zürich die folgenden drei Ziele:

  • Rohstoffe, Materialien und Güter schonend und effizient nutzen.
  • Die Wettbewerbsfähigkeit des Kantons mit einer kreislauffähigen Wirtschaft erhöhen.
  • Abfälle vermeiden und saubere Kreisläufe gewährleisten.

Wie?

Den Blick auf die gesamte Wertschöpfungskette richten

Kreislaufwirtschaft ist eine gesamtheitliche Betrachtungsweise von der Gewinnung von Rohstoffen über deren Nutzung und Wiederverwendung von Gütern bis hin zur Endlagerung am Schluss einer möglichst langen Nutzungskaskade.

Die Entwicklung zur Kreislaufwirtschaft gemeinsam gestalten

Die Entwicklung zur Kreislaufwirtschaft bedingt eine enge Zusammenarbeit aller Akteure aus Wirtschaft, Organisationen der Zivilgesellschaft, Wissenschaft und Politik. Auf den erfolgreichen Erfahrungen von Kooperationen im Rahmen von Austausch- und Innovationsplattformen und gemeinsamen Projekten soll aufgebaut werden. Es gilt das Subsidiaritätsprinzip, wonach der Kanton und die Gemeinden einem Regulierungsprinzip von «so wenig wie möglich und so viel wie nötig» folgen. Die öffentliche Hand richtet ihr Handeln und die Rahmenbedingungen so aus, dass die Akteure aus Wirtschaft und Wissenschaft auf ihrem Weg zur Schliessung von Stoffkreisläufen unterstützt werden.

Eine nachhaltige Entwicklung anstreben

Bei der Umsetzung der Kreislaufwirtschaft berücksichtigt der Kanton die nachhaltige Entwicklung von Umwelt, Gesellschaft und Wirtschaft. Der Kanton unterstützt die Umsetzung der nachhaltigen Entwicklungsziele (SDG) mit den ihm zur Verfügung stehenden Instrumenten.

Handlungsbereiche und Stossrichtungen in der Strategie

Mit der Strategie werden Stossrichtungen in den wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Handlungsbereichen definiert, welche für einen hohen Materialumsatz verantwortlich sind und zu hohen Abfallmengen führen sowie einen wichtigen Anteil zur Wertschöpfung leisten. Diese Handlungsbereiche sind:   

  • Bau- und Immobilienwirtschaft
  • Gewerbliche und industrielle Produktion
  • Konsum, Handel und Logistik
  • Wissensintensive Dienstleistungen
  • Abfall- und Ressourcenwirtschaft. 

Die Stossrichtungen «Information und Kompetenzaufbau», «Innovation» sowie «Investitionen und Finanzierung» wirken in allen definierten Handlungsbereichen.

Die Grafik zeigt schematisch die Handlungsfelder und übergeordneten Stossrichtungen der Kreislaufwirtschaft im Kanton Zürich
Handlungsbereiche und übergeordnete Stossrichtungen der Strategie zur Kreislaufwirtschaft des Kantons Zürich. Die übergeordneten Stossrichtungen (graue Symbole) wirken auf alle fünf Handlungsbereiche. Quelle: Baudirektion Kanton Zürich

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