Zürcher Umweltpraxis und Raumentwicklung: Wo verschiedene Interessen aufeinandertreffen

Soll ein Gebiet eingezont oder stattdessen ein anderer Ortsteil verdichtet werden? Kann ein Wohnbauprojekt ausnahmsweise bewilligt werden, obwohl die Lärmgrenzwerte nicht eingehalten werden? Wo verschiedene Interessen aufeinandertreffen, gilt es diese gegeneinander abzuwägen. Dabei geht es insbesondere darum, Handlungsspielräume und daraus folgende Entscheidungen nachvollziehbar und damit auch überprüfbar zu machen. Überwiegt das Interesse am Ausbau einer Strasse wie im Hardwald, können im Gegenzug Ausgleichsmassnahmen für eine verträgliche Umsetzung sorgen. Manchmal können zwei Interessen auch perfekt zusammenspielen wie beim Waldnaturschutz, wo Naturschutzmassnahmen neben der Vielfalt im Wald auch einem höheren Erholungswert zugutekommen. Mehr dazu in der neuen Ausgabe der «Zürcher Umweltpraxis und Raumentwicklung».

Zürcher Umweltpraxis und Raumentwicklung: Wo verschiedene Interessen aufeinandertreffen

Zürcher Umweltpraxis und Raumentwicklung: Wo verschiedene Interessen aufeinandertreffen
Zürcher Umweltpraxis und Raumentwicklung: Wo verschiedene Interessen aufeinandertreffen

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Räumliche Veränderungen haben Auswirkungen auf die Menschen und ihre Umwelt. Je mehr Interessen dabei aufeinandertreffen, umso eher können nicht alle Interessen wie erhofft oder erwünscht verwirklicht werden. Die Änderung eines Nutzungsplans, die bauliche Verdichtung eines Ortsteils, die Umgestaltung einer Strasse oder die Errichtung einer Deponie sind typische Beispiele.

Bauprojekte an lärmigen Lagen stellen für alle Beteiligten eine grosse Herausforderung dar. Werden trotz aller möglichen Optimierungen die Immissionsgrenzwerte überschritten, muss ein überwiegendes Interesse nachgewiesen werden, um das Vorhaben ausnahmsweise bewilligen zu können.

Der 4-Spur-Ausbau der Schaffhauserstrasse bei Bülach ist aktuell das grösste Bauprojekt des kantonalen Tiefbauamts. Dabei wird grösstmögliche Rücksicht auf die Umwelt genommen und es werden auch verschiedene Massnahmen zu Gunsten der Natur umgesetzt. Dazu gehört unter anderem eine neue Wildtierüberführung.
 

Die Biodiversität im Wald zu bewahren, ist eine grosse Herausforderung. Massnahmen zur Förderung und Erhaltung der Vielfalt an Lebensräumen, Arten und Genen sind aber angesichts des Artensterbens dringend nötig für funktionierende Ökosysteme. Kanton und Gemeinden haben den Auftrag, diese Aufgabe umzusetzen.

Mit dem Projekt #hallowasser will der Kanton zusätzliche Plätze schaffen, an denen die Bevölkerung am Wasser verweilen und die Natur erleben kann. Gemeinden und Organisationen können einen finanziellen Beitrag für neue öffentliche Zugänge zu Fliessgewässern beantragen.

Die ökologische Aufwertung von Fliessgewässern schafft neue Lebensräume und verbindet zugleich Bestehendes. Ingenieurbiologische Bauweisen mit natürlichen Baustoffen können hierzu einen wichtigen Beitrag leisten. Zu den klassischen und wirkungsvollsten Elementen gehören unter anderem Gehölzpflanzungen, Buhnen und Faschinen oder Wurzelstöcke.

Die gebaute Umwelt prägt den Klang im öffentlichen Raum. Unterschiedliche Bodenmaterialien, Bepflanzungen und Mobiliar wie Bänke, Brunnen, Pavillons und Kioske sowie verschieden gestaltete Fassaden wirken sich positiv auf den Klangraum von Plätzen aus. Akustischen Aspekte sollten daher von Anfang an eingeplant werden.

Junge Planende konnten im Sommer 2023 grundlegende Fragen zum Limmattal stellen und Ideen aufzeigen, wie eine sich so schnell wandelnde Region qualitätsvoll in die Zukunft geführt werden kann. Ihre innovativen Vorschläge wurden mit lokalen Akteuren diskutiert.

Die Bevölkerung des Kantons Zürich nutzt den öffentlichen Verkehr intensiver als die meisten Landsleute. Bahn, Bus und Tram haben jedoch seit Mitte der Zehnerjahre Marktanteile verloren. Im Gegenzug hat das Auto zugelegt, aber vermutlich nur vorübergehend.

Das kantonale Velonetz soll feinmaschig erschlossen werden. Damit stehen die Gemeinden vor neuen, planerischen Herausforderungen. Die Fachstelle Veloverkehr unterstützt die Zürcher Gemeinden im Rahmen des Veloförderprogramms neu mit einem kostenlosen Beratungsangebot.

Ein möglicher Schlüssel, die Herausforderungen des Klimawandels in städtischen Gebieten zu bewältigen, ist die Entwicklung sogenannter «Schwammstädte». Dies erfordert die Integration von blau-grüner Infrastruktur. Blau steht für den Wasserkreislauf beziehungsweise den Umgang mit dem Regenwasser, grün für die Vegetation, ganz besonders den Bäumen als zentrale Elemente einer naturnahen Stadt.

Um die Nachhaltigkeitsziele einer Gemeinde zu erreichen und den Weg weiter in Richtung Netto-Null fortzusetzen, ist eine umfassende Einbindung der Bevölkerung unerlässlich. Mit dem Programm CO2mmunity des Ökozentrums Liestal werden alle spielerisch und motivierend auf den Weg zu Netto-Null mitgenommen.

Die Gemeinde Bonstetten im Knonaueramt möchte den CO2-Ausstoss dort reduzieren, wo das grösste Potenzial vorhanden ist, sie Handlungsspielraum hat und kosteneffiziente Möglichkeiten vorhanden sind. Ihre Energieziele in den Bereichen erneuerbares Heizen, Solarstrom und E-Mobilität sollen bis 2030 umgesetzt werden.

Mit seiner aktualisierten Abfall- und Ressourcenplanung orientiert sich der Kanton Zürich an den Zielen der Kreislaufwirtschaft. In sieben Handlungsfeldern werden Massnahmen für die konkrete Umsetzung abgeleitet. Eine nachhaltige Kreislaufwirtschaft setzt jedoch auch voraus, dass der Materialzuwachs in unserer Gesellschaft reduziert wird.

Seit Anfang 2023 können viele Solaranlagen, Wärmepumpen, Fernwärmeanschlüsse und E-Ladestationen im Kanton Zürich rascher und unkomplizierter realisiert werden. Rund 9600 Anlagen wurden 2023 unbürokratisch im Meldeverfahren behandelt. Die Vereinfachung bewährt sich.

Ende März 2025 laufen die Jagdpachtverträge für die rund 160 Zürcher Jagdreviere aus. Die Neuverpachtung für acht Jahre hat sich mit der neuen Zürcher Jagdgesetzgebung geändert. Bisher wurden die Jagdreviere öffentlich versteigert. Neu läuft die Vergabe in einem schriftlichen Verfahren ab. Den Zuschlag erhält diejenige Jagdgesellschaft, welche die beste Gewähr zur Erfüllung ihrer Pflichten bietet.

Fruchtbare Böden erfordern ein intaktes Bodenleben sowie einen guten Humusanteil. Bodenlebewesen wie Pilze, Bakterien, aber auch Regenwürmer, Asseln oder Tausendfüssler spielen dabei eine entscheidende Rolle für die Nährstoffkreisläufe. Auch die Bewirtschaftung hat einen Einfluss auf eine gute Bodenstruktur.

Auf der Protected Site in Zürich-Affoltern, einer streng überwachten Forschungsanlage von Agroscope, wachsen erstmals genomeditierte Pflanzen. Bei der ausgesäten Gerste wurde mit der Genschere CRISPR ein Gen im Erbgut ausgeschaltet, wodurch die Pflanze mehr Samen als üblich bilden und dadurch höhere Erträge liefern soll.

Hinweise zu verschiedenen Umweltthemen

Publikationen zu verschiedenen Umweltthemen

Veranstaltungen zu verschiedenen Umweltthemen

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