Umweltbericht: Ernährung

Was wir essen hat grosse Auswirkungen auf Umwelt und Klima. Es ist entscheidend, wie Lebensmittel produziert werden, und was konsumiert wird. Zu einer umweltfreundlichen Ernährung gehört auch das Vermeiden von Lebensmittelverlusten (Food Waste). Aktuell wird ein Drittel aller Lebensmittel verschwendet.

Ernährung hat grossen Einfluss auf unsere Umwelt

In der Schweiz verursacht die Ernährung im Durchschnitt 28 Prozent der persönlichen Umweltbelastungen. Die Ernährung ist damit der Konsum- und Produktionsbereich mit der grössten Umweltbelastung, noch vor Wohnen (24%) und Mobilität (12%). Hierbei spielen besonders der Wasser- und Landverbrauch, der Einsatz von Pestiziden und weitere Schadstoffemissionen (z.B. Nitrat) in der Landwirtschaft eine grosse Rolle. Zudem trägt unsere Ernährung rund 20 Prozent zu den durch den Konsum verursachten Treibhausgasen bei.

Wenn es darum geht, unseren ökologischen Fussabdruck zu verringern, ist die Ernährung einer der grössten Hebel. Mehr pflanzliche Kost auf dem Teller trägt dazu bei, die Umweltbelastung deutlich zu reduzieren. Aber auch vermeidbare Lebensmittelverluste («Food Waste») zu reduzieren, ist ein sehr zentraler Aspekt, der in den Fokus gerückt werden muss.

Fakten & Zahlen

Das Wichtigste zum Thema Ernährung:

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Unsere Ernährungsgewohnheiten benötigen viel Ackerfläche - auch im Ausland

Produkte aus aller Welt werden in die Schweiz transportiert, hier verarbeitet, verpackt, verkauft und gegessen: Unsere derzeitigen Ernährungsgewohnheiten verbrauchen weitaus mehr Anbauflächen, als uns in der Schweiz zur Verfügung stehen. Dies hat Folgen für das Klima und die Umwelt. Mehr als die Hälfte aller Umweltbelastungen aus der Ernährung werden nicht hier in der Schweiz verursacht, sondern im Ausland.

Fleischkonsum als Haupttreiber für Flächenverbrauch

Die Produktion von tierischen Lebensmitteln benötigt insgesamt viel mehr Fläche, als die Produktion von Getreide oder Gemüse, da für die Produktion von Fleisch zuerst Pflanzen als Futtermittel wachsen müssen. 

Global betrachtet werden 30 Prozent der Ackerfläche ausschliesslich für die Futtermittelproduktion bewirtschaftet. In der Schweiz dient sogar die Hälfte des fruchtbaren Bodens dem Anbau von Tierfutter. Trotzdem muss die Hälfte der hier benötigten Futtermittel im Ausland produziert und importiert werden.

Bewusst konsumieren macht den Unterschied

Durch die Wahl von Lebensmitteln mit geringer Umweltwirkung könnte die persönliche Umweltbelastung halbiert werden. Die Herstellung tierischer Produkte ist im Vergleich zur Pflanzenproduktion besonders ressourcen- und energieintensiv. Der Faktor mit dem grössten Einfluss ist der Konsum von Fleischerzeugnissen. 

Bereits der zurückhaltende Genuss von Fleisch («Flexitarier», ca. 300 Gramm Fleisch pro Woche) kann die Umweltbelastung der Ernährung um 20 Prozent reduzieren. Daneben spielen die Art des Transports (mit oder ohne Flugzeug), die Produktionsorte und die landwirtschaftlichen Produktionsmethoden eine bedeutende Rolle. Verarbeitung und Verpackung fallen weniger ins Gewicht.

Die Abbildung zeigt auf, dass die verschiedenen Ernährungsstile zu unterschiedlichen Umweltbelastungen führen. Die grösste Umweltbelastung haben Viel-Fleisch-Essende, die geringste Umweltbelastung haben Veganer.
Quelle: in Anlehnung an Ökoprofil von Ernährungsstilen, N. Jungbluth (2015)

Durch Umstellung unserer Ernährungsweisen können wir einen bedeutenden Beitrag zum Schutz von Klima und Biodiversität leisten.
 

Steigender Absatz von Bio-Produkten

Bio-Produkte verzeichneten in den letzten Jahren einen kontinuierlich steigenden Absatz. Dabei variiert der Bio-Anteil nach Segmenten stark: Bei Gemüse lag der Bio-Anteil in der Schweiz im Jahr 2020 bei knapp 24 Prozent, bei Fleisch und Fisch bei sechs Prozent. Dies widerspiegelt auch den Ernährungsstil von Bio-Konsumentinnen und -Konsumenten, welche grundsätzlich weniger Fleisch und Fisch essen.
 

Lebensmittelfluss von Geflügel

Die Grafik zeigt den Import und Handel von Geflügel in der Stadt Zürich.
Ein Blick auf die Stadt Zürich: Rund 80 Prozent des Geflügels stammt aus Schweizer Produktion, der Bio-Anteil ist hingegen sehr tief. (Quelle: Stadt Zürich)
Nachhaltigkeitslabels nicht immer erwünscht

Nicht alle Nachhaltigkeitslabels werden von Konsumentinnen und Konsumenten gleich nachgefragt. Verschiedene Tierwohlprogramme wurden auch wieder aus Labelprogrammen gestrichen (z.B. Coop Naturafarm Kalb). Zudem sind die Tendenzen des Label-Anteils bei Tierwohl-Programmen im Detailhandel abnehmend. Der Schweizer Tierschutz hat deshalb unter dem Titel «Weniger Fleisch – dafür aus tiergerechter Haltung» eine Kampagne initiiert.

Kontinuierlich hoher Fleischkonsum

Der Fleischkonsum bleibt im internationalen Vergleich auf hohem Niveau. Rund 50 Kilogramm Fleisch wird pro Jahr und Kopf in der Schweiz konsumiert. Dies steht im Widerspruch zur Empfehlung, den Fleischkonsum aufgrund der Umweltbelastung sowie für eine bessere Gesundheit zu reduzieren.

So schreibt die Schweizerische Gesellschaft für Ernährung (SGE), dass zwei bis drei Portionen Fleisch pro Woche genügen, wobei eine Portion 100 bis 120 Gramm Fleisch umfasst. Dies entspricht zwischen 10 und 19 Kilogramm pro Jahr.

Die Fleischumsätze im Schweizer Detailhandel sind nach wie vor hoch. Fisch und Fleisch sind wichtige Umsatztreiber. Dies zeigt sich auch bei Massnahmen zur Verkaufsförderung: Rund 40,5 Prozent des Fleischumsatzes werden durch Promotionen erzielt. Oft handelt es sich dabei um Importfleisch mit externalisierter Nachhaltigkeitsverantwortung. Das bedeutet, dass die negativen Folgen der Fleischproduktion im Ausland anfallen.

Fleischersatzprodukte im Aufwind

Schweizweit kann ein zunehmender Konsum von Fleischersatzprodukten festgestellt werden. Diese stehen aufgrund der Umsatzrelevanz auch mehr im Fokus des Detailhandels als die natürlichen pflanzlichen Proteine (Linsen, Kichererbsen etc.). Fleischersatzprodukte werden jedoch mehrheitlich aus im Ausland extrahierten pflanzlichen Proteinen hergestellt.

 

Die Grafik zeigt den steigenden Umsatz mit Fleischprodukten in der Schweiz zwischen 2016 und 2020.
Quelle: Bundesamt für Landwirtschaft

Auch die Nachfrage nach Hülsenfrüchten ist in den letzten Jahren gestiegen (Kichererbsen, Mungbohnen, Sojabohnen). Der Selbstversorgungsgrad bei Hülsenfrüchten liegt jedoch seit Jahren auf tiefem Niveau bei rund einem Prozent.

Skepsis gegenüber künstlich hergestellten Produkten

Viele Konsumenten möchten sich nachhaltiger ernähren. Es wird weniger (Flexitarier) oder gar kein Fleisch konsumiert. Doch nicht immer greifen Konsumenten zu pflanzlichen Fleischersatzprodukten: Skepsis besteht oftmals bei künstlich hergestellten Fleischersatzprodukten.

Wie umweltfreundlich sind solche Produkte? Und sind diese auch wirklich gesund? Hier kurz die wichtigsten Antworten:

Aus Umweltsicht sind pflanzliche Fleischersatzprodukte eine gute Alternative zu Fleisch, da sie direkt und ohne Umwege der menschlichen Ernährung dienen. In der Tierproduktion gehen viele Kalorien verloren, da pflanzliche Futtermittel in tierische Fleischprodukte umgewandelt werden. Deshalb benötigen Fleischersatzprodukte viel weniger Fläche und Wasser und verursachen auch deutlich weniger Treibhausgasemissionen.

Aus gesundheitlicher Sicht bieten pflanzliche Produkte und Fleischersatzprodukte eine Möglichkeit, den hohen Fleischkonsum zu reduzieren. Dabei ist auf wenig verarbeitete Produkte zu achten. Ein hoher Verarbeitungsgrad und Zusatzstoffe in Fleischersatzprodukten sind kritisch zu bewerten.
 

Tiefer Selbstversorgungsgrad bei pflanzlichen Produkten

Bei pflanzlichen Produkten ist die Schweiz mit 40 Prozent im Gegensatz zum Fleisch (80 %) eher selbst-unterversorgt. Klimatische Ausfälle können zusätzlich den Selbstversorgungsgrad insbesondere bei den Obst-, Gemüse- und Ackerkulturen schmälern, was zu einer Knappheit im Angebot in Krisenzeiten führen kann.
 

Höhere Anforderungen bei konventionellen Betrieben

Um Direktzahlungen zu erhalten, müssen Landwirtschaftsbetriebe den ökologischen Leistungsnachweis (ÖLN) erfüllen. Der ÖLN ist ein Minimalstandard für die umweltgerechte Landwirtschaft in der Schweiz. Er wurde in den letzten Jahren weiter verschärft. Auch das Label IP Suisse, das die Förderung einer umweltschonenden und tiergerechten Landwirtschaft zum Ziel hat, hat die ökologischen Anforderungen weiter erhöht. 

Mehr Biobetriebe und neue Kompetenzzentren

Die Anzahl Bio-Betriebe ist im Kanton Zürich weiter angestiegen, von 388 Betrieben im Jahr 2017 auf 453 im 2020. Weiter wurde das Kompetenzzentrum Strickhof im Bereich regenerativer Landwirtschaft (insbesondere im Fachbereich Boden) und Biolandwirtschaft gestärkt. Für eine noch engere Verknüpfung von Bildung, Forschung und praktischen Bedürfnissen der Landwirtschaft sorgt das neue Kompetenzzentrum AgroVet Strickhof, eine Kooperation von Strickhof, ETH Zürich und Universität Zürich.
 

Protein Power: Kompetenzerweiterung im Anbau von Proteinpflanzen gefragt

Der Anbau von Schweizer Proteinpflanzen wie z.B. Linsen oder Kichererbsen wird national und regional durch Forschung, Beratung und Bildung anhand Praxisversuchen von Anbausystemen durch Agroscope und den Strickhof gefördert. Dabei braucht es spezifische Sorten und ausgewählte Kulturen, welche den Schweizer Böden und klimatischen Bedingungen angepasst sein müssen.

Zudem besteht ein grosser internationaler Wettbewerbs- bzw. Preisdruck, wobei langjährige Produktionsstandorte im Vorteil sind. Hinzu kommt der Umsatzfokus der Detailhändler, welcher stärker auf verarbeiteten Lebensmitteln liegt. All dies erschwert den Absatz von Schweizer Proteinpflanzen.
 

Standortangepasstheit und Vielfalt in Fruchtfolge und Kulturpflanzen

Innerhalb verschiedener Landschaftsqualitäts-Projekte werden im Kanton Zürich diverse Aktivitäten umgesetzt, darunter die Massnahmen «vielfältige Fruchtfolge» und «vielfältiger Futterbau». Die Vielfalt der Fruchtfolge gewährleistet, dass wir auch längerfristig eine artenreiche Kulturlandschaft und fruchtbare Böden für eine gesunde Ernährung haben. Die Kulturenvielfalt passt sich auch den Konsumentenbedürfnissen an: Kulturen wie Dinkel, Erdbeeren und mehrjährige Beeren haben zugenommen.

Die genetische Vielfalt von einheimischen Nutzpflanzen wird heute noch zu wenig geschützt. Dies sollen Landwirte vor Ort ändern, zum Beispiel bei Wiesen und Weiden. Ziel ist es, einen vielseitigen und gleichzeitig leistungsfähigen Grasbestand als Naturfutter zu generieren.
 

Kantine «Strickhof» auf dem Weg zu mehr Nachhaltigkeit

Der kantonale Verpflegungsbetrieb geht als gutes Beispiel im Thema nachhaltige Ernährung voran. Gemeinsam mit anderen Pilotbetrieben und der Beratungsfirma Eaternity wurde 2021 ein Konzept zur Reduktion der Klimabelastung von Menüs entwickelt, welches sich nun in der ersten Umsetzungsphase befindet.

Ziel ist es, beim Food Waste mittels Verzicht auf Familientisch und Ausbau der Buffetangebote eine Reduktion auf acht Prozent zu erzielen. Im Buffet gibt es eine Auswahl an vegetarischen und veganen Lebensmitteln. An mindestens zwei Tagen pro Monat wird ausschliesslich ein vegetarisches Menü angeboten, ab 2023 jede Woche. Beim Transport wird möglichst auf regionale Transportwege Wert gelegt und gänzlich auf Flugtransporte verzichtet. Wasser und Süssmost werden als Gratisgetränke in den Mensen gefördert. 60 Prozent des Fleisches stammt aus eigener Produktion und der Rest aus bekannten, lokalen Landwirtschaftsbetrieben. Auf Zuchtfisch wird gänzlich verzichtet. Bei den Milchprodukten wird eine Reduktion von zwei Prozent des Jahresverbrauches in Saucen und Desserts avisiert.
 

Die Her- und Bereitstellung unserer Nahrungsmittel haben grosse Auswirkungen auf Umwelt und Klima. Es ist deshalb besonders störend, dass ein Drittel der produzierten Lebensmittel nie verzehrt wird, sondern auf der Kette vom Feld bis und mit auf die Teller als Lebensmittelabfälle verloren geht oder verschwendet wird.

Immense Mengen an vermeidbaren Lebensmittelverlusten («Food Waste»)

Gemäss Bundesamt für Umwelt (BAFU) und abgestützt auf einer Studie der ETH Zürich (2019) zur Lebensmittelverschwendung der Schweiz, sind dies pro Jahr rund 2,8 Mio. Tonnen Lebensmittel, die aufgrund des Lebensmittelkonsums der Schweiz im In- und Ausland anfallen (Konsumperspektive). Dies entspricht etwa 330 Kilogramm vermeidbaren Lebensmittelverlusten pro Person und Jahr. Gemäss Bund beziffern sich die anfallenden vermeidbaren Lebensmittelverluste innerhalb der Schweiz (ohne Lebensmittelverluste von Importen: Entsorgungsperspektive) auf rund 2,6 Mio. Tonnen pro Jahr. Die Verarbeitung von Lebensmitteln und der Endkonsument (Haushalte) sind dabei mit 1,2 Mio. Tonnen respektive knapp 800'000 Tonnen (Frischsubstanz) Spitzenreiter. Dadurch entstehen ökologisch wie auch ökonomisch grosse nachteilige Auswirkungen, von denen langfristig niemand einen Vorteil hat.

Allein in den Schweizer Haushalten gehen pro Person und Jahr im Durchschnitt 90 Kilogramm essbare Lebensmittel verloren.

Umweltbelastung durch Food Waste

25 Prozent der Umweltbelastung der Ernährung sind auf Food Waste über sämtliche Stufen der Lebensmittelversorgung, einschliesslich Importe, zurückzuführen. Etwa die Hälfte dieser Umweltbelastungen von Food Waste in der Schweiz entstehen durch die Lebensmittel, die wir in unseren Haushalten und der Gastronomie wegwerfen.

Die andere Hälfte entsteht durch Verluste zwischen Feld und dem Einkaufswagen. Die landwirtschaftliche Produktion von Nahrungsmitteln ganz am Anfang der Kette verursacht sowohl schweizweit als auch im Kanton Zürich rund 13 Prozent der Umweltbelastungen des gesamten Food Waste. Aber: Davon entfallen mehr als 80 Prozent auf Verluste im Ausland.

Der Klimaeffekt des Zürcher Food Waste entlang der Versorgungskette (inkl. Importe), entspricht dem jährlichen CO2-Ausstoss von bis zu 360'000 Autos.
 

Dies ist nicht nur nachteilig für die Umwelt, es macht auch ökonomisch wenig Sinn. Der finanzielle Schaden, welcher alleine der Landwirtschaft in der Schweiz durch die vermeidbaren Lebensmittelverluste anfällt, beläuft sich gemäss Schätzungen des Bundes auf rund 600 Mio. Franken pro Jahr. In den Schweizer Haushalten belastet Food Waste das Portemonnaie im Durchschnitt mit rund 600 Franken pro Person und Jahr.

Und im Kanton Zürich?

Gemäss einer Studie der ETH Zürich fallen im Kanton Zürich (inkl. Import) jährlich rund 500'000 Tonnen Food Waste an. Der Klimaeffekt des Zürcher Food Waste beläuft sich auf rund 720'000 Tonnen CO2-Äquivalente pro Jahr. Es wird geschätzt, dass davon über die Hälfte vermieden werden könnten. Aufgrund der grossen Umweltbelastung ist der verschwenderische Umgang mit Lebensmitteln stark zu reduzieren oder noch besser zu stoppen.
 

Ernährung: Auswirkungen auf unser Ökosystem

Das heutige Ernährungssystem wirkt sich weltweit in vielen Bereichen negativ auf die Umwelt aus:

  • Ein zu hoher bzw. ineffektiver Einsatz an Dünge- und Pflanzenschutzmitteln beeinträchtigt Gewässer und Boden.
  • Zwei Drittel der Stickstoffeinträge stammen aus der Landwirtschaft. Sie gefährden sensible Ökosysteme.
  • Zu intensive Anbaumethoden verdrängen weltweit die Lebensräume von Pflanzen und Tieren und bedrohen die Biodiversität (z.B. neue Anbauflächen für Palmölplantagen oder Sojafelder).
  • Rund 40 Prozent aller Treibhausgasemissionen sind mit der Ernährung verbunden (Produktion, Verarbeitung, Transport etc.).
  • 70 Prozent allen genutzten Süsswassers wird weltweit für die Lebensmittelproduktion verwendet.
  • Die Übernutzung der Meere und intensive Fischzuchten bedrohen den langfristigen Bestand und die Artenvielfalt in den Gewässern.

Wie sieht die Situation im Kanton Zürich aus?

Und welche Lösungsansätze gibt es für eine umweltfreundlichere Landwirtschaft? Antworten gibt es auf folgenden Umweltbericht-Webseiten:

Quelle: Pixabay

Umweltziele 2022 - Kanton Zürich auf Kurs?

Der Kanton Zürich setzt sich Ziele

Der Umweltbericht zeigt die wichtigsten Umweltziele des Kantons Zürich auf. Alle vier Jahre wird Bilanz gezogen. Ein einfaches Ampelsystem zeigt auf, wo sich der Kanton Zürich auf Kurs befindet und wo verstärkte Anstrengungen notwendig sind.

Stand der Zielbewertung: November 2022. Die nächste Beurteilung der Zielerreichung erfolgt mit dem Umweltbericht 2026.
 

Ziel: Für die Umweltwirkung der Ernährung sensibilisieren

Ein Ampelsystem von Rot bis Grün gibt Auskunft über die Zielbewertung.
Ziel mehrheitlich nicht erreicht

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In ausgewählten Bereichen wurden erste Massnahmen umgesetzt. Mit den kantonseigenen Verpflegungsbetrieben läuft ein Projekt, um die Klimawirkung der Menüs bis 2025 um 20 Prozent zu reduzieren. Es wurde auch eine Lehrplan- und Lehrmittelanalyse zum Thema klimaschonende Ernährung publiziert, die aufzeigt, wie das Thema in den Schulunterricht integriert werden kann. Im Weiteren wurde ein Leitbild Nachhaltige Ernährung und Massnahmen zur Umsetzung ausgearbeitet.

Ziel: Eine natur- und klimaverträglichere Landwirtschaft fördern

Ein Ampelsystem von Rot bis Grün gibt Auskunft über die Zielbewertung.
Ziel mehrheitlich nicht erreicht

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Der Kanton Zürich prüft aktuell fünf Massnahmen für eine natur- und klimaverträglichere Landwirtschaft. Dabei stehen nationale und kantonale Massnahmen zu Themen des Pflanzenschutzmittel-Einsatzes, die Nutzungsdauer bei Kühen sowie einer standortangepassten Landwirtschaft und der Ackerlandnutzung im Fokus. Zudem werden im Rahmen der kürzlich vom Regierungsrat beschlossenen kantonalen Klimastrategie spezifische weitere Instrumente entwickelt, Ressourcenprojekte begleitet und Massnahmen umgesetzt.

Ziel: Vermeidbare Lebensmittelverluste (Food Waste) auf Detailhandels- und Verbraucherebene bis 2030 halbieren und entlang der Produktions- und Lieferkette verringern

Ein Ampelsystem von Rot bis Grün gibt Auskunft über die Zielbewertung.
Ziel nicht erreicht, positive Entwicklung erwartet

Klimafreundlich ernähren – und wie?

Die grösste Stellgrösse bezüglich Klimabilanz der Ernährung ist eine Umstellung auf weniger Fleisch und Milchprodukte. Weiter schneiden saisonal im Freiland angebaute Früchte und Gemüse in der Klimabilanz deutlich besser ab, als solche aus fossil beheizten Gewächshäusern oder als nicht-saisonale Importe, vor allem bei Flugwaren. Gleiches gilt für frische und wenig verarbeitete Produkte direkt vom Bauern gegenüber hochverarbeitetem Convenience-Food.

Im Hinblick auf den Transport sind Kooperationen zwischen Bauern und verbrauchernahen Verkaufsstellen ökologisch sinnvoll, da ansonsten kleine Einkaufskörbe viele Fahrten notwendig machen. Produkte ohne Flugtransport, wenig Verpackungsmaterial und das aktive Verhindern von Food Waste sind weitere Einflussfaktoren, welche den Produzenten, Verarbeiter aber eben auch die Konsumentinnen in die Pflicht nehmen.


 

Saisonal, regional und weniger tierische Produkte: So geht klimafreundliche Ernährung.

Leitbild Nachhaltige Ernährung

Was gibt es zu tun?

Heute handeln für unseren Lebensraum von morgen

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Nachhaltige Ernährung

Der Kanton Zürich hat ein «Leitbild Nachhaltige Ernährung» festgesetzt. Zur Umsetzung des Leitbilds stehen vier Massnahmen mit starken Bezug zu Klima und Food Waste im Fokus:

  • Kantonale Verpflegungsbetriebe: Umsetzung einer verpflichtenden Richtlinie für eine nachhaltige Gastronomie in den kantonseigenen Gastronomiebetrieben und Zielerreichung bis 2030.
  • Bildungsangebot: Klimaschonendes alltägliches Ernährungshandeln als Schulthema in der Weiterbildung von Lehrpersonen anbieten.
  • Sensibilisierung: Zielgruppenspezifische Sensibilisierung und Information von Akteurinnen und Akteuren entlang der gesamten Wertschöpfungskette von Lebensmitteln innerhalb des Kantons Zürich.
  • Impulse setzen: Unterstützung besonders nachhaltiger landwirtschaftlicher Produktionssysteme prüfen und Ausweitung der Weiterverteilung von Lebensmittelspenden.
Förderung einer klima- und naturverträglicheren Landwirtschaft
  • Standortangepasste Landwirtschaft und optimierte Ackerlandnutzung im Kanton Zürich fördern 
  • Förderung einer optimierten Ackerlandnutzung für menschliche Ernährung (als nationale Massnahmen neu Förderung pflanzlicher Proteine)
  • Einsatz von Pflanzenschutzmittel (PSM): Beratung, Wissensaustausch, Monitoring und Begleitung betroffener Hotspots in standortspezifischen Pflanzenschutz-Massnahmen
  • Bildung, Beratung und Forschung entwickeln, Praxislösungen und Sensibilisierung für gesamtbetrieblich PSM-freie Produktion
  • Nutzungsdauer Kühe: Förderung einer längeren Nutzungsdauer von Kühen (als nationale Massnahme vorgesehen)
  • Kantonale Klimastrategie: Massnahmen zur Sensibilisierung, Bildung, Praxiserfahrung aus Ressourcenprojekten und Weiterentwicklung agrarpolitischer Instrumente auf nationaler Ebene

Ernährung / Landwirtschaft
  • Vorbildfunktion in öffentlichen Einrichtungen wahrnehmen (Mensen, Altersheime, Tagesschulen etc.): vegetarisches / veganes Menü anbieten, regionale Transporte fördern, Produzenten aus der Region berücksichtigen
  • Lokale Bauernmärkte ermöglichen und fördern (insbesondere Früchte, Gemüse, Getreide, pflanzliche Proteine, Spezialitäten)
  • Angebot umweltfreundlicher, gesunder Lebensmittel und Getränken auf Gemeindeland und in Gemeinde-Liegenschaften fördern
  • Infrastruktur / Liegenschaften für lokale Landwirtschafts-Initiativen kostenlos oder zu reduzierten Konditionen zur Verfügung stellen
Food Waste

Mit der Verordnung über die Vermeidung und die Entsorgung von Abfällen (VVEA) hat die öffentliche Hand u.a. den gesetzlichen Auftrag erhalten, sich für die Abfallvermeidung zu engagieren. Für Gemeinden gibt es verschiedene Möglichkeiten, sich für weniger Lebensmittelverschwendung (Food Waste) stark zu machen:

  • Informieren und sensibilisieren der Bevölkerung (z.B. via Abfallkalender, Kochevents, Filme)
  • Räumlichkeiten und Infrastruktur für Food-Sharing-Initiativen und -Events aus der Bevölkerung zur Verfügung stellen
  • Anforderungen zur Vermeidung von Food Waste an Caterer der gemeindeeigenen Verpflegungsstätten (Kitas, Mittagstische, Kantinen) oder an Veranstalter von öffentlichen Events stellen
  • Food Waste in den Volksschulen zum Thema machen, z.B. mit Themenwoche

Mein Teller – wie wird dieser klima- und umweltfreundlich?
  • Weniger Fleisch, Fisch, Eier und Milchprodukte konsumieren
  • Saisonal und regional einkaufen 
  • Auf Labels beim Einkaufen achten
  • Möglichst naturbelassene, unverarbeitete Lebensmittel einkaufen
  • Vermehrt beim lokalen Bauernbetrieb einkaufen (via Versand / Hofladen)
Food Waste

Viele Infos und Tipps unter: www.savefood.ch und www.foodwaste.ch.

Hier kurz das Wichtigste:

  • Ein Einkaufszettel beim Einkaufen verhindert ein Zuviel an Lebensmitteln zuhause
  • Mit Ordnung und Übersicht Lebensmittel richtig lagern
  • Lebensmittel mit Mindesthaltbarkeitsdatum (im Gegensatz zur Verbrauchsdatum) sind oft länger gut; Geniessbarkeit mit Nase, Augen und Gaumen überprüfen
  • Resten in Restaurants einpacken lassen und mitnehmen
  • Zu viel Essen in der Küche? Mit einfrieren, einkochen, kreativen Rezepten etc. Abfälle vermeiden.
  • Und falls doch mal Food Waste entsteht? Falls möglich über die Grüngutsammlung der Gemeinde oder den heimischen Kompost entsorgen. Entsorgung über das Abwasser ist verboten.

Blick in die Zukunft: Herausforderungen & Chancen?

Nachhaltige Ernährung: umweltschonend, gesund und fair

Die Art und Weise, wie sich eine Gesellschaft ernährt, wie sie ihre Lebensmittel produziert und verfügbar macht, ist zentral für das langfristige Wohlergehen eines Landes. Angesichts wachsender Bevölkerungszahlen steigt auch die Nachfrage nach Nahrungsmitteln weltweit. Die Lebensmittelproduktion müsste Schätzungen zufolge bis 2050 mehr als verdoppelt werden. Gleichzeitig stehen immer weniger natürliche Ressourcen wie fruchtbares Land, sauberes Wasser oder verwertbare Nährstoffe zur Verfügung, um den wachsenden Bedarf zu decken. So sind Ernährungssysteme globalen Herausforderungen wie Klimawandel oder Biodiversitätsverlust ausgesetzt, tragen aber gleichzeitig beträchtlich zu diesen bei.

Eine Transformation der Produktion und des Konsums von Lebensmitteln ist unerlässlich, um die globalen Zielsetzungen im Bereich Klimaschutz und Nachhaltigkeit zu erreichen. Aus diesem Grund wird der langfristigen Veränderung von Ernährungsweisen aktuell eine hohe Bedeutung beigemessen - denn was die Menschen in den Einkaufskorb legen, beeinflusst nicht nur die eigene, sondern auch die planetare Gesundheit.

Food Waste: Dringlichkeit erkannt – internationale und nationale Ziele gesetzt

Die Umweltrelevanz von Food Waste ist national und international erkannt. Die Bekämpfung von Food Waste ist auch ein erklärtes Ziel der Agenda 2030 der Vereinten Nationen, welche auch die Schweiz unterzeichnet hat. Darin ist als Ziel festgehalten, dass die Lebensmittelverluste bis 2030 halbiert (Konsum und Detailhandel) respektive signifikant reduziert werden (Produktion und Verarbeitung). Um diese Ziele zu erreichen, ist ein bundesrätlicher Aktionsplan erarbeitet worden. Darin sind auch Massnahmen enthalten, die auf kantonaler Ebene Wirkung erzeugen.

 

Weiterführende Informationen

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Kontakt

Baudirektion - Koordinationsstelle für Umweltschutz

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