Auslagen für den öffentlichen Verkehr
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Rechtsgrundlagen
Erläuterungen
1.Allgemeines
Im Grundbedarf für den Lebensunterhalt sind unter anderem die Kosten für den öffentlichen Nahverkehr(inkl. Halbtaxabonnement) enthalten (vgl. Kapitel 7.1.01). Als situationsbedingte Leistung kommen daher nur Auslagen für den öffentlichen Verkehr infrage, welche zusätzlich zu dem im Grundbedarf enthaltenen Betrag anfallen. Die Sozialbehörde hat somit festzulegen, bis zu welchem Betrag lokale Verkehrsabonnemente durch den Grundbedarf für den Lebensunterhalt abgedeckt sind. Übersteigen die im konkreten Fall notwendigerweise anfallenden Verkehrsauslagen diesen Betrag, ist die Differenz als situationsbedingte Leistung ins Unterstützungsbudget aufzunehmen (vgl. Zeitschrift für Sozialhilfe [ZeSo] 1998, S. 77).
2.Erwerbsunkosten
Fallen einer unterstützten Person durch die Ausübung einer Erwerbstätigkeit Mehrkosten für den öffentlichen Verkehr an, ist die Differenz zwischen den im Grundbedarf enthaltenen Auslagen und den effektiven Verkehrsauslagen als situationsbedingte Leistung im Unterstützungsbudget zu berücksichtigen (vgl. ZeSo 1998 S. 77). Man spricht hier von Erwerbsunkosten (vgl. SKOS-Richtlinien, Kapitel C.6.3). Vgl. dazu Kapitel 8.01.06.
3.Auslagen für nicht lohnmässig honorierte Leistungen
Erbringt die unterstützte Person von der Sozialbehörde erwünschte und/oder geförderte Integrationsleistungen, welche mit Bezug auf den öffentlichen Verkehr mit zusätzlichen Unkosten verbunden sind, so sind diese Mehrauslagen mittels Ausrichtung situationsbedingter Leistungen abzugelten. Zu denken ist hier etwa an die Teilnahme an Integrations- oder Qualifizierungsprogrammen, an Freiwilligenarbeit oder an die Pflege von Familienangehörigen (vgl. SKOS-Richtlinien, Kapitel C.6.3). Vgl. dazu Kapitel 8.01.06.
4.Gesundheitlich oder anderweitig bedingte Mehrauslagen
Die Mehrauslagen für den öffentlichen Verkehr sind im Weiteren dann als situationsbedingte Leistungen zu berücksichtigen, wenn eine Person aus gesundheitlichen Gründen, z.B. wegen Arztbesuchen oder Therapien, ausserhalb des Ortsnetzes den öffentlichen Verkehr benützen muss (vgl. Kapitel 8.1.04).
Ebenso sind erhöhte Fahrtkosten zu übernehmen, welche im Zusammenhang mit einer von der Sozialhilfe erwünschten und/oder geförderten Aus- und Weiterbildung stehen (vgl. SKOS-Richtlinien, Kapitel C.6.2).
Aber auch Mehrkosten im Zusammenhang mit der Ausübung des Besuchsrechts oder Fördermassnahmen zugunsten der Familie sind zu übernehmen (vgl. SKOS-Richtlinien, Kapitel C.6.4.).
Rechtsprechung
Kontakt
Kantonales Sozialamt - Abteilung Öffentliche Sozialhilfe