Handlungsanleitung: Empfehlungen im Leitbild erstellen

Anleitung

  1. Geeignetes Leitbild entwerfen

    Integrieren Sie Empfehlungen zum Aufbau der Ladeinfrastruktur in den Leitbildern Ihrer Gemeinde oder Stadt zu Themen wie Energie und Klima. So kann Ihre Gemeinde oder Stadt die Empfehlungen zum Ausbau des privaten Ladenetzes bündeln und zusammen mit anderen Zielen in der Mobilität, aber auch in Bereichen wie Versorgung oder Raumplanung kommunizieren.

    Verfassen Sie ein solches Leitbild als Teil der strategischen Ausrichtung Ihrer Gemeinde oder Stadt. Es ist aber auch möglich, ein eigenes Dokument mit Empfehlungen zum Ladeinfrastrukturaufbau zu erstellen und dies beispielsweise als «Hinweis an die Bauherrschaften» neben dem Download der Bau- und Zonenordnung zu platzieren.

    Empfehlungen zum Aufbau von Ladeinfrastruktur können in einem Leitbild zu Energie und Klima integriert werden.
    Leitbild entwerfen
  2. Ziel formulieren

    Definieren Sie ein kommunales Ziel, um die Empfehlung einzubetten. Zum Beispiel:

    • Elektromobilität ist für alle zugänglich, die in der Gemeinde leben oder arbeiten.
    • Der Bevölkerung und den lokalen Unternehmen stehen Hilfsmittel zur Verfügung, um private Lademöglichkeiten zu schaffen.
  3. Zielgruppe definieren

    Neubauten mit Ladeinfrastruktur auszurüsten, ist sowohl aus umwelt- als auch aus wirtschaftlichen Gründen sinnvoll. Der Aufbau an Neubauten findet auch schon häufig statt. Deswegen sollten sich die kommunalen Empfehlungen vor allem an Eigentümerinnen und Eigentümer von Bestandsbauten richten.

    Die Entwicklung bei den Neuzulassungen zeigt, dass sich batterieelektrische Fahrzeuge immer schneller durchsetzen. Private Parkplätze müssen rascher elektrisch erschlossen werden, damit sie spätestens dann einsatzbereit sind, wenn das erste Steckerfahrzeug dort geladen werden soll. Die Kaufentscheidung für ein batterieelektrisches Fahrzeug kann von der Verfügbarkeit einer eigenen Ladestation stark beeinflusst werden. Lange Vorlaufzeiten, um die Lademöglichkeit zu schaffen, können also den Wechsel hin zur batterieelektrischen Antriebsform verzögern. Jedes Gebäude sollte deshalb spätestens im Rahmen der nächsten Parkplatzsanierung mit Ladeinfrastruktur ausgestattet werden. Ausgenommen sind Gebäude, die zeitnah abgerissen werden.

    Das Leitbild soll insbesondere Eigentümerinnen und Eigentümer von Bestandsbauten ansprechen.
    Zielgruppen definieren
  4. Elektrifizierungsgrad definieren

    Der Elektrifizierungsgrad ist der Anteil Parkplätze einer Parkierungsanlage, auf denen Steckerfahrzeuge geladen werden können. Je nach Nutzungsart – Anwohnende, Mitarbeitende, Besuchende – empfehlen sich andere Elektrifizierungsgrade. Ihre Gemeinde oder Stadt hat zwei Möglichkeiten:

    • Empfehlen Sie Elektrifizierungsgrade gemäss dem Schweizerischen Ingenieur- und Architektenverein (SIA): Der SIA definiert in dem kostenpflichtigen Merkblatt «Infrastruktur für Elektrofahrzeuge in Gebäuden» die Elektrifizierungsgrade in Abhängigkeit der Nutzungsart der Parkplätze.
    • Definieren Sie eigene Elektrifizierungsgrade: Ihre Gemeinde oder Stadt kann auch eigenständig entscheiden, wie viele Parkplätze sie pro Nutzungsart zu elektrifizieren empfiehlt.
    Die Elektrifizierungsgrade sind in einem SIA-Merkblatt festgelegt. Die Gemeinde oder Stadt kann aber auch eigene Zielwerte definieren.
    Elektrifizierungsgrad definieren

    Hinweis: Beim Förderprogramm des Kantons darf pro Parkierungsanlage nur ein Gesuch gestellt werden. Das bedeutet: falls Ihre Gemeinde oder Stadt in einem ersten Schritt nur einen Teil der Parkplätze mit Basisinfrastruktur erschliesst, kann sie für den weiteren Ausbau kein weiteres Gesuch stellen.

  5. Ausbaugrad definieren

    Beim Errichten von Ladeinfrastruktur ist es verhältnismässiger, die Parkplätze in Etappen einsatzbereit zu machen, als alle gleich zu Beginn voll auszustatten. Der Grund hierfür ist, dass die Nachfrage nach Lademöglichkeiten erst über die Zeit steigt. Zudem haben die Komponenten eine unterschiedliche Lebensdauer.

    Komponenten Lebensdauer Empfehlung
    Ladesäule Kurz: 8 bis 15 Jahre Errichten erst bei bestehendem Ladebedarf
    Basisinfrastruktur Lang: 15 bis 50 Jahre Direkt vollumfänglich aufbauen: Dazu gehören Stromzuleitung, Stromzähler sowie weitere Verkabelungen für die Kommunikation

    Übersicht der Komponenten und Empfehlung des Ausbaugrads.

    Idealerweise definiert die Gemeinde den empfohlenen Ausbaugrad genau. Das Merkblatt des SIA ist derzeit die gängige Referenz. Die Ausbaustandards des SIA sind auch im kostenlos verfügbaren Leitfaden «Ladeinfrastruktur in Mietobjekten» enthalten, den Swiss eMobility in Unterstützung anderen Akteurinnen und Akteure erarbeitetet hat.

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