Versorgung

Die Versorgung mit Heilmitteln ist in ordentlichen aber auch auch in ausserordentlichen Lagen in erster Linie Sache der Privatwirtschaft. Der Kanton unterstützt die privaten Akteure dabei, die notwendigen Vorbereitungen zu treffen, um eine zielgerichtete und ausreichende Versorgung sicherzustellen.

Aktuelle Informationen zu Jodtabletten

Jodtabletten kommen bei einem schweren Kernkraftwerkunfall zum Einsatz, bei dem radioaktives Jod austritt. Sie verhindern, dass sich in den Schilddrüsen radioaktives Jod anreichert und Schilddrüsenkrebs entsteht. Bei einem Ereignis müssen Jodtabletten rechtzeitig eingenommen werden.

In den Gemeinden im Umkreis von 50 km um ein schweizerisches Kernkraftwerk werden Jodtabletten vorsorglich an alle Personen verteilt, die sich regelmässig dort aufhalten.

In den Gebieten ausserhalb von 50 km um ein schweizerisches Kernkraftwerk lagern die Kantone Jodtabletten, um im Ereignisfall über die Gemeinden die gesamte Bevölkerung damit zu versorgen. Derzeit müssen Privatpersonen ausserhalb dieser Zone keine Jodtabletten lagern resp. beziehen.

Engpässe

Ursachen

Liefer- und Versorgungsengpässe bei Arzneimitteln können verschiedene Ursachen haben. Ein wesentlicher Grund ist die Komplexität der globalen Lieferketten. Diese beginnt bei der Produktion von Wirk- und Hilfsstoffen, umfasst aber auch die Herstellung der Darreichungsform und die Verpackung. Naturkatastrophen, politische Unsicherheiten, Handelsbeschränkungen und Pandemien können jedes Glied der Kette betreffen und den Warenfluss beeinträchtigen.

Handlungsmöglichkeiten

Steht ein Arzneimittel in einer bestimmten Stärke oder einer bestimmten Darreichungsform nicht zur Verfügung, ist das auf einen Lieferengpass zurückzuführen. Oftmals kann bei einem Lieferengpass auf Präparate bzw. Wirkstoffe anderer Hersteller zurückgegriffen werden. Apothekerinnen und Ärzte sind die Spezialisten, um auch therapeutische Alternativen für die Versorgung der Patientinnen und Patienten zu finden. Ein Lieferengpass (Out of Stock) eines Medikaments führt zu einem beträchtlichen Mehraufwand.  Im Fall eines Lieferengpasses haben Zulassungsinhaber von Arzneimitteln die Möglichkeit, bei Swissmedic ein Gesuch zum befristeten Vertrieb eines in der Schweiz zugelassenen Arzneimittels in ausländischer Aufmachung zu stellen.

Versorgungsengpässen kann primär mit einer rechtzeitigen Vorratshaltung auf allen Stufen der Versorgungskette begegnet werden.

Insgesamt erfordert die Bewältigung von Liefer- und Versorgungsengpässen eine effektive Koordination zwischen Herstellern, Regulierungsbehörden und anderen Akteuren in der Lieferkette und stellt für alle Beteiligten eine grosse Herausforderung dar.

Vorhalteleistungen

Notfall- und Katastrophenvorsorge

Zum Schutz der Bevölkerung im Fall einer Katastrophe, einer Epidemie oder eines anderen aussergewöhnlichen Ereignisses verfügt der Kanton Zürich über eine Krisenorganisation. Darin ist die ZüriPharm AG als pharmazeutisches Kompetenzzentrum ein wesentlicher Bestandteil. Die ZüriPharm AG ist aus der Kantonsapotheke Zürich hervorgegangen und gemäss vertraglichen Vereinbarungen im Krisenfall für die Sicherstellung der Versorgung der Bevölkerung mit Arzneimitteln und Medizinprodukten zuständig. 

Leistungen der ZüriPharm AG

Im Auftrag des Kantons stellt die ZüriPharm AG also die Versorgung der Institutionen des Gesundheitswesens und der selbstständig tätigen Gesundheitsfachpersonen mit Arzneimitteln, Medizinprodukten und Schutzmaterial sicher. Dies soweit die Versorgung nicht anderweitig sichergestellt wird. Der Kanton kann die Gesellschaft ausserdem zu weiteren Leistungen in ihrem Aufgabenbereich verpflichten. Zu den für die Versorgung relevanten Arzneimitteln und Medizinprodukten gehören vor allem

Vorteile:

  • Antibiotika,
  • Schmerzmittel,
  • Impfstoffe,
  • Desinfektionsmittel.

Insgesamt erbringt die ZüriPharm AG für das Gesundheitswesen des Kantons Zürich im Rahmen der Krisenvorsorge und -bewältigung folgende Leistungen:

Vorteile:

  • Beschaffung, Bewirtschaftung und fachgerechte Lagerung von Heilmitteln in Zusatzlagern für ausserordentliche und besondere Lagen;
  • Herstellung von Arzneimitteln;
  • vorsorgliche Lagerung von Desinfektionsmitteln;
  • Beschaffung und Lagerung von Antidota und Antiveninen;
  • schnelle, kompetente Beratung und Unterstützung von Notfallorganisationen.

Kontakt

Kantonale Heilmittelkontrolle

Adresse

Haldenbachstrasse 12
8006 Zürich
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Telefon

+41 43 258 61 00

Telefon

Öffnungszeiten

Montag bis Donnerstag:
8 bis 11.30 Uhr und
13 bis 16.30 Uhr

Freitag:
8 bis 11.30 Uhr und
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E-Mail

heilmittelkontrolle@khz.zh.ch

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