Der Verkehr verursacht mit knapp 40 Prozent im Kanton Zürich am meisten Treibhausgasemissionen. Dabei ist der Luftverkehr nicht berücksichtigt. Personenwagen sind die wichtigsten Verursacher, gefolgt von Last- und Lieferwagen.
Sektorziel
Bis 2030 sollen die Emissionen aus dem Verkehr (ohne Luftverkehr) um 40 Prozent gegenüber 1990 sinken, bis 2040 um 95 Prozent.
Im Verkehr sind die Treibhausgasemissionen der Fahrzeuge, die im Kanton Zürich unterwegs sind, berücksichtigt. In der Bilanz nicht enthalten ist der Flugverkehr. Der grösste Anteil der Emissionen, rund drei Viertel, stammt von den Verbrennungsmotoren der Personenwagen. Doch auch der Transport von Gütern mit Last- und Lieferwagen verursacht CO2-Emissionen. Nur einen geringen Anteil machen die Busse mit Verbrennungsmotoren, Motorräder und der Schienen- und Schiffverkehr aus. Bis 2030 wird eine Reduktion der Emissionen von 40 Prozent gegenüber 1990 angestrebt. Um dieses Ziel zu erreichen, sind noch grosse Anstrengungen erforderlich.
Indikatoren
Die folgenden Indikatoren beeinflussen die Treibhausgasemissionen in diesem Sektor massgeblich.
Fahrzeugbestand
Um eine Mobilität ohne Treibhausgasausstoss zu erreichen, ist es notwendig, die fossilen Treibstoffe abzulösen. Mit elektrischen oder mit Wasserstoff angetriebenen Fahrzeugen ist dies bereits heute möglich. Hybrid- und PlugIn-Hybridfahrzeuge stossen weniger CO2 aus als Benzin- und Dieselmotoren, fossilfrei sind sie jedoch nicht. Der Anteil alternativ angetriebener Personenwagen am Fahrzeugbestand steigt zwar seit einigen Jahren. Rein elektrisch angetriebene Autos machten im Kanton Zürich im Jahr 2023 aber erst vier Prozent aus. Bei den Gütertransportfahrzeugen waren es rund zwei Prozent. Fahrzeuge mit Wasserstoffantrieb gibt es erst wenige.
Neuzulassungen
Der Blick auf die neu zugelassenen Fahrzeuge zeigt, in welche Richtung sich der Fahrzeugbestand künftig entwickeln wird. Alternative Antriebe legen seit einigen Jahren klar zu und machten bei den Personenwagen 2023 bereits mehr als die Hälfte aller Neuzulassungen aus. Knapp 21 Prozent waren rein elektrische Fahrzeuge. Im Gütertransport lagen die alternativen Antriebe 2023 erst bei 17 Prozent, dies waren aber zum grössten Teil rein elektrische Fahrzeuge.
Entwicklung der CO2-Emissionen bei Neufahrzeugen
Nachdem die CO2-Zielwerte bei den neu zugelassenen Personenwagen bisher klar überschritten wurden, wurden sie 2023 erstmalig sowohl im Kanton Zürich wie auch schweizweit eingehalten. Um den ab 2025 geltenden strengeren Grenzwert von 93.6 g CO2/km einzuhalten, sind jedoch weitere Anstrengungen unabdingbar.
Der Wiederanstieg von 2020 zu 2021 ist auf eine Umstellung des Messverfahrens zurückzuführen (siehe Kasten). Autoimporteure, deren Flotte den Zielwert nicht erfüllt, müssen Strafzahlungen leisten.
CO2-Emissionsvorschriften für neue Personenwagen
Die Schweiz hat die CO2-Emissionsvorschriften für Personenwagen 2012 eingeführt. Der ursprüngliche Zielwert von 130 Gramm CO2 pro Kilometer (g/km) wurde 2020 auf 95 g/km gesenkt. Seit 2021 gilt als Zielwert 118 g/km, weil auf das neue Messverfahren «Worldwide harmonized Light vehicles Test Procedure» (WLTP) umgestellt wurde.
Ausblick
Im Rahmen der laufenden Revision des CO2-Gesetzes sollen die CO2-Zielwerte per 2025 analog zum bereits bisher geltenden EU-Recht (-15% für PW und leichte Nutzfahrzeuge (LNF) gegenüber dem Ziel 2021) und ab 2030 gemäss den Beschlüssen im Fit-for-55-Paket (-55% für PW, -50% für LNF gegenüber dem Ziel 2021) weiter gesenkt werden.
Wahl der Verkehrsmittel
Neben der Elektrifizierung des Verkehrs ist es auch wichtig, dass effiziente Verkehrsmittel genutzt werden. Denn auch Strom aus erneuerbaren Quellen ist nicht unbegrenzt verfügbar, und bei der Herstellung von Fahrzeugen und dem Bau von Strassen entstehen ebenfalls Treibhausgasemissionen. Der öffentliche Verkehr (ÖV) schneidet punkto Energieverbrauch und Treibhausgasemissionen pro Kopf und Kilometer deutlich besser ab als der motorisierte Individualverkehr (MIV). Der Bi-Modal-Split bildet das Mobilitätsverhalten im Kanton Zürich ab. Wie die Grafik zeigt, liegt der Anteil des ÖV an den zurückgelegten Wegen gegenüber dem MIV seit 2013 konstant bei rund 30 Prozent.
Wichtige Massnahmen
Um den Verkehr auf Netto-Null-Kurs zu bringen, setzt der Kanton Zürich zum einen auf alternative Antriebe und fördert die dafür notwendige Ladeinfrastruktur. Zum andern sollen dichte, urbane Siedlungen, ein gutes ÖV-Angebot und eine gute Infrastruktur für Fuss- und Veloverkehr dazu beitragen, dass die Wege kürzer und häufiger mit klimafreundlichen Verkehrsmitteln zurückgelegt werden. Der Kanton fördert dies mit seiner Raum- und Verkehrsplanung. Auch Innovationen spielen eine wichtige Rolle für eine klimafreundliche Mobilität.
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Amt für Abfall, Wasser, Energie und Luft - Sektion Klima und Mobilität