Rund sieben Prozent der Treibhausgasemissionen im Kanton Zürich stammen aus der Landwirtschaft. Sie entstehen vor allem in der Tierhaltung. Ein Teil dieser Emissionen wird sich auch künftig nicht vermeiden lassen, eine Reduktion ist aber möglich.
Auf dieser Seite
Sektorziele
Bis 2030 sollen die Emissionen aus der Land- und Forstwirtschaft um 30 Prozent gegenüber 1990 sinken, bis 2040 um 45 Prozent.
Durch landwirtschaftliche Tätigkeiten gelangen vor allem die Treibhausgase Methan (CH4) und Lachgas (N2O) in die Luft. Methan entsteht hauptsächlich bei der Viehhaltung: es wird bei der Verdauung der Wiederkäuer (v.a. Rinder) gebildet. Diese Emissionen machen denn auch rund zwei Drittel der Emissionen aus Land- und Forstwirtschaft aus. Lachgas-Emissionen entstehen hauptsächlich beim Abbau von stickstoffhaltigem Dünger im Boden. Doch auch bei der Lagerung von Gülle und Mist (Hofdüngerlagerung) gelangen Treibhausgase in die Luft. Eine weitere Emissionsquelle sind land- und forstwirtschaftliche Maschinen. Um das Ziel von minus 30 Prozent bis 2030 gegenüber 1990 zu erreichen, müssen die zuletzt eher stagnierenden Emissionen reduziert werden.
Indikatoren
Die folgenden Indikatoren beeinflussen die Treibhausgasemissionen in diesem Sektor massgeblich.
Tierbestand
Die Treibhausgasemissionen aus der Landwirtschaft sind wesentlich durch die Zahl der Nutztiere bestimmt. Wiederkäuer, insbesondere Rinder, sind für den grössten Teil der Methanemissionen in der Schweiz verantwortlich. Ziel ist nicht, dass im Kanton Zürich künftig keine Rinder mehr gehalten werden. Der Nutztierbestand soll aber auf das lokal vorhandene Futterangebot ausgerichtet werden und die Tiere in erster Linie mit Futter versorgt werden, das nicht für den menschlichen Verzehr geeignet ist, wie zum Beispiel Gras oder Nebenprodukte aus der Lebensmittelindustrie. Die Grafik zeigt, dass die Zahl der Rinder im Kanton relativ konstant ist. Da die Bevölkerung gleichzeitig gewachsen ist, hat aber die Anzahl Rinder pro Person seit 2010 leicht abgenommen.
Abdeckung Güllelager
Güllelager sind für einen Grossteil der Methanemissionen der Hofdüngerbewirtschaftung verantwortlich. Die Abdeckung der Güllelager kann die Emissionen deutlich reduzieren. Seit 2022 gibt es eine gesamtschweizerische Verpflichtung zur Abdeckung der Güllelager, die bis 2030 umgesetzt sein muss. Die Grafik zeigt, dass im Kanton Zürich im Jahr 2022 bereits 85 Prozent aller Güllelager abgedeckt waren.
Eingesetzter Stickstoffdünger
Der in der Landwirtschaft eingesetzte Stickstoffdünger ist hauptverantwortlich für die Emission des Treibhausgases Lachgas (N2O). Die Lachgasemissionen hängen hauptsächlich von der Menge des eingesetzten Hof- und Mineraldüngers ab. Hofdünger wird zwischen den landwirstchaftlichen Betrieben bei Überschuss oder Mangel verschoben, auch über die Kantonsgrenzen hinaus. Der Kanton Zürich weist diesbezüglich aktuell einen Importüberschuss aus. Der Trend der letzten Jahre zeigt eine leichte Abnahme.
Landwirtschaftliche Fahrzeuge
Ein geringer Teil der Treibhausgasemissionen in der Landwirtschaft entsteht durch mit Benzin oder Diesel angetriebene Fahrzeuge. Bei Traktoren und landwirtschaftlichen Maschinen sind alternative Antriebe noch wenig verbreitet, aber auf tiefem Niveau zunehmend.
Wichtige Massnahmen
Aus- und Weiterbildung sowie Beratung für Landwirtinnen und Landwirte sind die wichtigsten Handlungsbereiche des Kantons, um eine klimaverträgliche, standortgerechte und dennoch wirtschaftliche Landwirtschaft zu fördern. Zudem unterstützt er Forschungs- und Pilotprojekte zur Verringerung der Treibhausgasemissionen in der Landwirtschaft. Ein weiterer Ansatzpunkt ist die Förderung der Produktion von pflanzlichen Proteinen.
Bitte geben Sie uns Feedback
Ist diese Seite verständlich?
Vielen Dank für Ihr Feedback!
Kontakt
Amt für Abfall, Wasser, Energie und Luft - Sektion Klima und Mobilität