Verwertung (Recycling) von Kunststoffabfällen optimieren
Massnahme aus dem Bereich Klimaschutz - Sektor Abfall-/Abwasserbehandlung
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Kunststoffabfälle stammen aus ganz unterschiedlichen Quellen: aus Haushalten, aus Produktions- und Betriebsabfällen in Industrie und Gewerbe, aus dem Bausektor (z.B. Dämm-/Isolationsmaterialien) oder aus der Landwirtschaft (z.B. Plastikfolien der Siloballen). Diese verschiedenen Sektoren haben unterschiedliche Sammelsysteme oder Branchenlösungen für die Entsorgung bzw. Verwertung von Plastikabfällen. Kunststoffverpackungen, Plastikflaschen etc. in unseren Haushaltsabfällen gehören zu den Siedlungsabfällen. Diese werden grundsätzlich von der öffentlichen Hand entsorgt, in koordinierter Zusammenarbeit mit privaten Entsorgungsunternehmen. Denn, Kantone und Gemeinden haben den gesetzlichen Auftrag (Umweltschutzgesetz) Siedlungsabfälle zu entsorgen und die Entsorgung über Gebühren zu finanzieren. Der Umgang mit und die Entsorgung von Abfällen aus Industrie, Gewerbe, der Bauwirtschaft und der Landwirtschaft (betriebsspezifische Abfälle) liegt indes in der Hand der betreffenden Unternehmen, unter Einhaltung der Vorgaben des Schweizer Abfallrechts und internationaler Bestimmungen. Hier hat die öffentliche Hand auf kantonaler und kommunaler Ebene weniger Möglichkeiten auf die Stoffstromlenkung in der Entsorgung und die Verwertung Einfluss zu nehmen; ausser es würden zusätzliche und strengere Regulatorien auf kantonaler Stufe eingeführt.
Das Recycling von Kunststoffen kann in allen Bereichen weiter verbessert werden, um CO2-Emissionen zu senken und Stoffkreisläufe zu schliessen und damit Ressourcen zu schonen. Die nachfolgend beschriebenen Aktivitäten und Massnahmenansätze basieren auf dem kantonalen Massnahmenplan zur Abfall- und Ressourcenwirtschaft 2024-2028.
Kunststoffabfälle aus Haushalten
Es gibt verschiedene Lösungen, Sammelsysteme und Verbände (z.B. der Verein Schweizer Plastic Recycler oder RecyPac), um Kunststoffverpackungen aus Haushalten zu sammeln und zu recyceln. Momentan ist auf nationaler Ebene eine schweizweit einheitliche Lösung in Erarbeitung. Wichtig bei den Sammelsystemen ist die Transparenz der Stoffströme, also wie viel Kunststoff gesammelt, sortiert und dann recycelt wird und wie die nicht rezyklierbaren Sortierreste entsorgt werden. Der Kanton Zürich hat dazu folgende Aktivitäten umgesetzt:
Er hat eine Vereinbarung mit dem Verein Schweizer Plastic Recycler (VSPR) getroffen, um die Transparenz bei den Sammlungen zu erhöhen und einen möglichst hohen ökologischen Nutzen des Recyclings anzustreben. Im Fokus stehen dabei das Stoffstrom-Monitoring und dessen periodische Auditierung, sowie die gezielte und stetige Steigerung der stofflichen Verwertungsquoten, die aus dem gesammelten Sammelgut jetzt und in Zukunft erreicht werden kann (Industrie-Rückführungsquote = IRQ).
Diese Vereinbarung beinhaltet auch eine jährliche Berichterstattung nach vorgegebenen Kriterien des VSPR an den Kanton. Diese wird durch den Kanton überprüft. Eine solche Kooperationsvereinbarung kann bei Bedarf auf weitere Kunststoffarten bzw. Sammlungen (z.B. Plastikflaschensammlung Detailhandel) ausgeweitet werden.
Kunststoffabfälle aus Industrie, Gewerbe und Landwirtschaft
Auch in diesem Bereich gibt es bereits bestehende Initiativen und Aktivitäten. Das AWEL strebt an, eine Übersicht der bestehenden Initiativen zu erstellen und darauf basierend mögliche Handlungsansätze aktiv mitzugestalten oder weiterzuentwickeln.
Ein Schwerpunkt ist die Verwertung von Baustoffen und die Förderung ökologischer Baumaterialien. Beispielsweise gibt es Recyclingpotenziale bei Dämmmaterialien aus Kunststoffen (z.B. Expandiertem Polystyrol, abgekürzt EPS). Zu EPS wurde ein Merkblatt erstellt.
Derzeit erarbeitet das Amt für Abfall, Wasser, Energie und Luft (AWEL) ein Merkblatt über die bestehenden Sammelsysteme für Kunststoffe in der Bauindustrie. Zudem werden konkrete Massnahmen entwickelt, um brennbare Bauabfälle – wozu auch Kunststoffe zählen – anstelle einer direkten Verbrennung in einer Kehrichtverwertungsanlage vermehrt einer vorgelagerten Sortierung zuzuführen. Dadurch sollen mehr stofflich verwertbare Anteile von brennbaren Bauabfällen zurückgewonnen werden.
Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Verbesserung der Recyclingqualität und der tatsächlichen Rezyklierbarkeit von Produkten («Design for Recycling»). Hier wurde beispielswiese das ETH-Forschungsprojekt CleanCycle unterstützt.
Weiterführende Informationen
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Kontakt
Amt für Abfall, Wasser, Energie und Luft - Sektion Klima und Mobilität
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