Am 4. Dezember hat der Klimadialog digital 2020 stattgefunden. Vertreterinnen und Vertreter des Kantons, der Gemeinden und der Wissenschaft diskutierten gemeinsam über die Herausforderung Klimawandel und erörterten konkrete Klimaschutz-Massnahmen. Hier finden Sie die Dokumentation der Veranstaltung.
Darum der Klimadialog digital
Der Klimawandel ist die grosse Herausforderung von Gegenwart und Zukunft. Wir werden sie nur meistern, wenn alle bereit sind, neue Wege zu gehen und mitzuhelfen, die nötigen Veränderungen anzupacken.
Gefordert sind alle. Bund und Kantone, welche Gesetze anpassen und Massnahmen umsetzen müssen. Zentral sind aber auch die Gemeinden. Viele Klimaschutzmassnahmen wurzeln im Konkreten, im Lokalen. Dabei ist die Vielfalt an möglichen Beiträgen riesig.
So entstand die Idee des Zürcher Klimadialogs, an dem Kantons- und Gemeindevertreterinnen und -vertreter gemeinsam konkrete Handlungsmöglichkeiten für die Gemeinden erarbeiten. Allerdings verhinderte Covid-19 die Durchführung einer physischen Veranstaltung. Deshalb gab es am 4. Dezember schliesslich den Klimadialog digital 2020.
Die Aufzeichnung der Podiumsdiskussionen sowie Dokumentationen zu den einzelnen Workshops finden Sie unten.
Teil 1: Diskussion & Input
Begrüssung & Diskussion: Die Herausforderung erkennen
Der Klimawandel ist eine globale Herausforderung, der sich der Kanton und die Gemeinden ganz konkret stellen müssen. Was sind dabei die zentralen Aufgaben für den Kanton und die Gemeinden? Welche Themen sind für uns besonders relevant, wo können wir unsere Stärken am besten ausspielen und wo liegen gar Chancen?
Regierungsrätin Jacqueline Fehr, Regierungsrat Martin Neukom, Kantonsrat und Gemeindepräsidien-Verbandspräsident Jörg Kündig sowie ETH-Professor Reto Knutti diskutierten unter der Leitung von Michael Emmenegger.
Input 1: Den Klimawandel verstehen
Die wissenschaftlichen Erkenntnisse zeigen in aller Deutlichkeit, dass nur ein möglichst rascher Ausstieg aus fossilen Energien die Folgen des Klimawandels begrenzen kann. Aber wie wirkt der Klimawandel genau und was sind seine Folgen? Und warum ist es entscheidend, den Übergang in die post-fossile Gesellschaft jetzt einzuleiten?
Dazu äusserte sich der profilierte Klimaforscher Reto Knutti. Er sprach zum Thema «Klimawandel: Entwicklung, Szenarien und was sie für uns bedeuten».
Input 2: Kanton und Gemeinden handeln
Wie betrifft der Klimawandel die Schweiz und den Kanton Zürich? Was tut der Kanton zum Schutz des Klimas und zur Anpassung an den Klimawandel? Und was tun die Gemeinden?
Regierungsrat Martin Neukom präsentierte in seinem Referat die Fakten für die Schweiz und den Kanton Zürich. Er zeigte, wie und wo der Kanton Zürich bereits aktiv ist und welches die Ziele und Strategien für die nächsten Jahre sind.
Teil 2: Online-Workshops
1. Nicht bloss ein Schuss in den Ofen (Gebäudewärme)
Der Ersatz von Öl- und Gasheizungen gehört zu den wirkungsvollsten Klimaschutzmassnahmen: Wie beschleunigen wir den Wechsel auf erneuerbare Gebäudewärme?
- Workshop 1: Ansätze und Praxiserfahrungen zum Ersatz von Öl- und Gasheizungen. Referenten: Sascha Gerster, Amt für Abfall, Wasser, Energie und Luft (AWEL); Daniel Martinelli, Kloten; Heinz Wiher, Winterthur.
2. Von der Sonne, aus der Erde (Energiequellen und Energieträger)
Unsere Energieversorgung muss erneuerbar werden: Wie schaffen wir den Umstieg auf Photovoltaik und erneuerbare Wärmeverbünde? Und wie geht es mit dem Gasnetz weiter?
- Workshop 2: Mehr Wärmeverbünde, mehr erneuerbare Energie – eine Herausforderung für die kommunale Energieplanung. Referenten: Matthias Möller, Amt für Abfall, Wasser, Energie und Luft (AWEL); Martin Schmitz, Thalwil.
- Workshop 3: Wie weiter mit dem kommunalen Gasnetz? Referentin: Silvia Banfi, Stadt Zürich.
3. Von A(athal) nach B(enken) (Mobilität)
Wir brauchen eine klimafreundlichere Mobilität. Wie erreichen wir das?
- Workshop 4: Der Schlüssel liegt in der Gesamtverkehrs- und Infrastrukturplanung. Referenten: Wilfried Anreiter, Amt für Verkehr (AFV); Arnd König, Amt für Verkehr (AFV).
- Workshop 5: E-Mobilität schneller realisieren. Referent: Roberto Bianchetti, Bundesamt für Energie (BFE).
- Workshop 6: So schaffen wir eine attraktive Infrastruktur für den Fuss- und den Veloverkehr. Referentinnen: Viktoria Herzog, Amt für Verkehr (AFV); Esther Kim, Fachstelle Fuss- und Wanderwege.
4. Most aus Trüllikon statt Mango aus den Tropen (Ernährung und Konsum)
Das Klima schonen, Überschüsse und Abfall vermeiden und trotzdem gut leben: Wie geht das?
- Workshop 7: Ansätze für klimafreundliche Ernährung und gegen Foodwaste. Referentin: Yvonne Lötscher, Stadt Zürich.
5. Gemeinsam statt allein (Kommunikation und Partizipation)
Der Klimaschutz wird zum Erfolg, wenn alle mitziehen: Was tun, damit Massnahmen in der Bevölkerung auf Akzeptanz stossen? Was kann der Kanton als Unterstützung für die Gemeinden beitragen?
- Workshop 8: Wie man Einwohnerinnen und Einwohner zu Partnern macht. Referentin: Céline Colombo, Generalsekretariat Direktion der Justiz und des Innern (JI).
- Workshop 9: Gute Kommunikation schafft Akzeptanz. Referent: Markus Christen, Agentur Umsicht.
6. Hot in the City (Hitzebelastung)
Steigende Temperaturen belasten Siedlungen und ihre Bewohnerinnen und Bewohner: Was lässt sich dagegen tun?
- Workshop 10: Die Hitzebelastung mindern – eine Planungsaufgabe. Referent: Gregory Grämiger, Amt für Raumentwicklung (ARE).
- Workshop 11: Städte und Gemeinden «kühlen» – so geht’s konkret. ReferentInnen: Christine Bächtiger, Lone Severin, Stadt Zürich; Daniel Keller, Stadtlandschaft GmbH.
Teil 3: Schlussrunde
Zum Abschluss kam die Diskussionsrunde mit Regierungsrätin Jacqueline Fehr, Regierungsrat Martin Neukom, Kantonsrat und GPV-Präsident Jörg Kündig und Professor Reto Knutti noch einmal zusammen und unterhielt sich über Erkenntnisse und nächste Schritte. Moderation: Michael Emmenegger.