Rohstoffe

Abfälle sind die Rohstoffe der Zukunft. Diese Erkenntnis ist nicht neu, aber in Zeiten der Ressourcenknappheit brisanter denn je. Marktfähige Rohstoffe aus Abfällen in den Kreislauf zurückbringen und die enthaltene Energie optimal zu nutzen sind grosse Herausforderungen.

Stoffkreisläufe schliessen

Produktion und Konsum von Gütern und Dienstleistungen verbrauchen Unmengen an Rohstoffen. Dabei ist neben den Herstellungsprozessen vor allem die Bereitstellung von Rohstoffen und Energie mit massiven Umweltauswirkungen verbunden.

Viele natürliche Ressourcen werden über ihre Belastungsgrenzen genutzt und sind begrenzt verfügbar. Im täglichen Konsum fallen besonders die Bereiche Ernährung, Mobilität und Wohnen ins Gewicht.

Die meisten Dinge werden irgendwann zu Abfall. Was dann? Auch Abfälle sind Rohstoffe, denn sie stecken voller Wertstoffe. Hier setzt die Idee des «Urban Mining» an und geht einen Schritt weiter: Produkte und Materialien, die heute im Gebrauch sind sowie die Infrastruktur unserer Städte und Siedlungen werden als riesige Rohstofflager verstanden.

«Phosphor-Mining»: Klärschlamm als Quelle von Phosphor

In der Schweiz ist die im Klärschlamm gebundene Menge an Phosphor pro Jahr etwa gleich gross wie die mit Mineraldünger importierte Menge.

Phosphor bzw. Phosphat ist ein lebenswichtiger, für Mensch und Natur nicht ersetzbarer Rohstoff. Die Verfügbarkeit aus Erzlagern wird immer knapper und die Qualität der daraus produzierten Produkte nimmt laufend ab (Verunreinigungen mit Schadstoffen, wie Cadmium und Uran). Das macht Phosphor zu einem der wertvollsten Rohstoffe in Abfällen.

Im Kanton Zürich werden seit längerem verstärkte Anstrengungen unternommen, den Rohstoff direkt aus dem anfallenden Klärschlamm zurückzugewinnen oder die zukünftige Nutzung über ein Rohstoffzwischenlager sicherzustellen.

Rohstoffe aus KVA-Schlacke

Nach der Verbrennung und energetischen Nutzung von vermischten brennbaren Abfälle (z.B. Kehricht) in Kehrichtverwertungsanlagen (KVA), bleibt ein Viertel als Kehrichtschlacke, Filterasche und Schlämme aus der Rauchgaswäsche zurück. Diese Fraktionen werden heute in dafür vorgesehen Kompartimenten auf Deponien eingelagert. Dabei stellen sich zwei grosse Herausforderungen:

  • Die Verbrennungsrückstände enthalten wertvolle metallische und mineralische Rohstoffe. Mit der optimierten Rückgewinnung dieser Rohstoffe kann ein grosser Beitrag zur Ressourcenschonung und zum Klimaschutz geleistet werden.
  • Deponierte Verbrennungsrückstände verursachen Emissionen. Dabei treten Schadstoffe aus den Deponiekompartimenten aus und daraus ergibt sich ein Nachsorgeaufwand mit einem realen Langzeitrisiko.

Zur Lösung dieser Problemstellungen arbeitet der Kanton Zürich unter anderem mit der 2010 gegründeten Stiftung Zentrum für nachhaltige Abfall- und Ressourcennutzung (ZAR) sowie weiteren Akteuren zusammen.

Effizienten Umgang mit Rohstoffen fördern

In erster Linie sollen aber gar nicht erst so viele Abfälle produziert, sondern mit den Ressourcen sorgsam umgegangen werden. Hier spielen die Unternehmen eine wichtige Rolle. Diese können im Rahmen eines optimierten Designs sowie ihrer Herstellungsprozesse einen effizienten Umgang mit Ressourcen fördern. Der Kanton Zürich unterstützt Unternehmen mit entsprechenden Unterlagen, fördert die Vernetzung und macht gute Beispiele publik.

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