Ein Gefängnis wird eröffnet

Seit April 2022 wird das neue Gefängnis Zürich West (GZW) etappenweise in Betrieb genommen. Mit der Eröffnung der Vorläufigen Festnahme betreut das JuWe inhaftierte Personen ab dem ersten Tag der Haft bis zu ihrer Entlassung in Freiheit. Das bietet Chancen.

Das einzige seiner Art – ein Gefängnis ohne Blaupause

Das Gefängnis Zürich West mit insgesamt 231 Haftplätzen verfügt über 124 Plätze für vorläufig festgenommene Personen. Diese Haftform übernahm das JuWe von der Kantonspolizei. Die Untersuchungshaft mit 117 Plätzen wird im Laufe des 2023 eröffnet.

Ein Testbetrieb geht der Eröffnung voraus

Ein Gefängnis testen? Das löste grosses Interesse in der Bevölkerung und bei den Medienschaffenden aus. An einem Wochenende im März 2022 wurde die Vorläufige Festnahme simuliert. Im 24-Stunden-Betrieb traten 170 Gäste ins Gefängnis ein, liessen sich für eine Nacht oder zwei einschliessen, verbrachten eine Stunde im Spazierhof, fanden vielleicht etwas Abwechslung dank dem Fernseher, der in den Hafträumen zur Verfügung steht, und traten wieder aus. So konnten die Mitarbeitenden die geplanten Abläufe nochmals überprüfen und den Umgang mit der komplexen Technik verfeinern, denn der Neubau verfügt über modernste digitale Sicherheitssysteme. So haben zum Beispiel alle Mitarbeitenden ein mobiles Gerät, welches sie in Echtzeit über die Bewegungen der inhaftierten Personen informiert.

Ein geteiltes Haus mit Anschrift «U-Haft» und einer Lupe auf einer Seite und der Aufschrift «Vorläufige Festnahme» und eine Uhr, die 96 Stunden anzeigt, auf der anderen Seite.
Untersuchungshaft und Vorläufige Festnahme unter einem Dach.

Ein neues Gefängnis mit hohen Ansprüchen an die Betreuung

30 bis 40 neu verhaftete Personen bringt die Polizei täglich ins GZW. Ungefähr 12’000 werden es wohl im ersten Betriebsjahr sein. Die meisten kommen bereits im Verlaufe der 96 Stunden wieder frei, die die Vorläufige Festnahme dauern darf. Nur 10% der inhaftierten Personen müssen anschliessend in die Untersuchungshaft wechseln. Auffallend viele der vorläufig festgenommenen Personen sind in einem schlechten gesundheitlichen Zustand, sei es körperlich oder psychisch. Ein möglicher Grund dafür kann der sogenannte Haftschock sein, wenn Menschen plötzlich aus ihrem Alltag herausgerissen werden und ihre Freiheit verlieren. Die professionelle Betreuung durch unsere Mitarbeitenden verhindert, dass diese ersten Tage in Haft die Menschen bereits schädigen und ihre Wiedereingliederung erschweren.

Die Anfänge sind intensiv und die Arbeitsbelastung hoch

Das frisch gebildete GZW-Team hat das neue, technisch anspruchsvolle Gefängnis Schritt für Schritt in Betrieb genommen. Noch gilt es viele Abläufe zu optimieren und einige Herausforderungen zu bewältigen.

Eine Frau mit sechs Armen, welche Ordner, Stethoskop, Dokumente, Smartphone, Bücher und Uhr gleichzeitig halten.
Die Mitarbeitenden leisten viel.

Weiterführende Informationen

Verwenden Sie die Akkordeon-Bedienelemente, um die Sichtbarkeit der jeweiligen Panels (unterhalb der Bedienelemente) umzuschalten.

Kontakt

Justizvollzug und Wiedereingliederung

Adresse

Hohlstrasse 552
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8090 Zürich
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