Straftaten in der Kriminalstatistik

In der polizeilichen Kriminalstatistik (PKS) werden jährlich Ende März die Zahlen zu den verübten Straftaten aus den Bereichen Strafgesetzbuch (StGB), Ausländer- und Integrationsgesetz (AIG) und Betäubungsmittelgesetz (BetmG) veröffentlicht. Die Zahlen basieren auf dem polizeilichen Erfassungssystem. Sie werden vor Veröffentlichung einer Plausibilitätskontrolle durch das Bundesamt für Statistik unterzogen.

Aktuelle Entwicklung der Straftaten

Die Zahl der polizeilich bekannten Straftaten im Kanton Zürich hat im Berichtsjahr 2023 um rund 9 Prozent zugenommen. Der Anstieg war zu erwarten. Einerseits hatten sich die Massnahmen gegen die Corona-Pandemie in den Vorjahren mässigend auf die Kriminalität der Vorjahre ausgewirkt. Anderseits sind die steigenden Zahlen nun das Resultat der stetig zunehmenden Einwohnerzahl. Die Anzahl polizeilich bekannter Straftaten nach StGB von 104'079 steigt erstmals nach dem Jahr 2013 über 100'000.

Quelle: Kantonspolizei Zürich, Polizeiliche Kriminalstatistik (PKS), Open Data herunterladen

Aufteilung nach detaillierten Deliktsgruppen

Strafgesetzbuch (StGB)

Vermögensdelikte machen den Hauptanteil der Straftaten im Bereich des StGB aus. In der Regel sind es 60 Prozent oder mehr. Innerhalb der Vermögensdelikte sind Diebstähle aller Art (inkl. Taschen-, Trick-, Entreiss-, Laden- und Einschleich-/Einbruchdiebstahl) am häufigsten. Auch die digital begangene Vermögenskriminalität wächst derzeit an, insbesondere Cyber-Betrüge fallen zunehmend ins Gewicht.

Delikte unter dem Titel gegen die Freiheit haben mit etwa 13 Prozent den zweithöchsten Anteil an den Straftaten des StGB. Bei diesem Titel sind es vor allem Hausfriedensbrüche im Zusammenhang mit Einschleich- und Einbruchdiebstählen, die den Hauptteil der Straftaten ausmachen. Diese Zahl nimmt in den letzten Jahren wieder zu, weil sich auch die Einbrüche wieder dem Niveau von vor der Pandemie annähern. Drohungen und Nötigungen nehmen ab.

Der Bereich gegen Leib und Leben nimmt mit etwa 6 Prozent den dritthöchsten Anteil der Straftaten gegen das StGB ein. Tätlichkeiten und einfache Körperverletzung sind die häufigsten Delikte dieses Titels. Im Jahr 2023 war die Zunahme vor allem durch Beteiligung an Raufhandel und schwere Körperverletzung bestimmt.

Die Sexualdelikte sind zahlenmässig leicht abnehmend. Im Gegenzug zu den deutlich zurückgehenden Zahlen für die unzulässige Ausübung von Prostitution sind Delikte der polizeilich bekannten Kriminalität bei Vergewaltigung und Pornografie zunehmend.

Betäubungsmittelgesetz (BetmG)

Bei den Verstössen gegen das BetmG überwiegen die Übertretungen, die in der Regel mit dem Konsum von Betäubungsmitteln im Zusammenhang stehen. Diese nehmen seit mehreren Jahren tendenziell ab. Die in der Regel mit Drogenproduktion und -handel in Verbindung stehenden leichten und schweren Fälle von Verstössen gegen das BetmG sind dagegen weitgehend stabil.

Ausländer- und Integrationsgesetz (AIG)

Verglichen mit der Anzahl Straftaten gegen das StGB sind Verstösse gegen das AIG eher selten. Straftaten im Zusammenhang mit rechtswidriger Ein-/Ausreise und Aufenthalt sowie illegaler Erwerbstätigkeit oder Beschäftigung sowie die Förderung der rechtswidrigen Ein- und Ausreise machen den Hauptteil der Verstösse gegen das AIG aus. Die Zahlen für diese Delikte pendeln sich derzeit wieder auf das Niveau von vor der Corona-Pandemie ein.

Aus Gründen der Übersichtlichkeit sind nur die häufigsten Titel und eine Auswahl der wichtigsten Straftaten ausgewiesen. Quelle: Kantonspolizei Zürich, Polizeiliche Kriminalstatistik (PKS), Open Data herunterladen

Straftaten nach Verwaltungseinheit

Die Kriminalität ist über den Kanton Zürich nicht gleichmässig verteilt. Für viele Straftaten ist die Stadt Zürich mit ihrer hohen Einwohnerzahl der Brennpunkt im Kanton. Weniger Kriminalität ereignet sich üblicherweise in den dünner besiedelten ländlichen Bezirken und Gemeinden. Die Kriminalität für die kleineren Verwaltungseinheiten wird deshalb pro Einwohner dargestellt. Die verwendeten Bevölkerungszahlen richten sich nach der Bevölkerungsstatistik des Bundes (Statpop).

Straftaten nach Bezirken

In der Stadt Zürich kommt es zu mehr Straftaten als in allen anderen Bezirken des Kantons. Auch die Stadt Winterthur weist vergleichsweise viele Delikte auf. Dies gilt sowohl in absoluten Zahlen als auch wenn die Einwohnerzahl mitberücksichtigt wird. Die Städte sind Anziehungspunkte des Nachtlebens und Ort vieler Grossveranstaltungen. In diesen Kontexten kommt es häufiger zu Vermögens- und Gewaltdelikten.

Die ländlicheren Bezirke unterscheiden sich in Bezug auf Kriminalitätsaufkommen und -entwicklung. Bülach und Dietikon weisen vor allem für das StGB höhere Häufigkeitszahlen (Anzahl Straftaten pro 1000 Einwohnerinnen und Einwohner) auf als die restlichen Bezirke. Im Bezirk Bülach ist dies teilweise durch die am Flughafen begangenen Straftaten bedingt. Aber auch wenn diese nicht berücksichtigt werden, ist die Häufigkeitszahl im Bezirk Bülach höher als andernorts. Wie im Bezirk Dietikon tragen auch hier die bevölkerungsreichen urbanen Gemeinden im Umland der Stadt Zürich zur höheren Kriminalitätsbelastung bei. In einigen Bezirken sind die Zahlen klein, weshalb sich von Jahr zu Jahr grosse prozentuale Schwankungen ergeben können. Diese sollten nicht überinterpretiert werden.

Quelle: Kantonspolizei Zürich, Polizeiliche Kriminalstatistik (PKS), Open Data herunterladen

Verwenden Sie die Akkordeon-Bedienelemente, um die Sichtbarkeit der jeweiligen Panels (unterhalb der Bedienelemente) umzuschalten.

Da über 80 Prozent der Straftaten im Bezirk in der Stadt Winterthur begangen werden, wird in der PKS zwischen Winterthur-Land und Winterthur-Stadt unterschieden. So können die Entwicklungen im ländlichen und im städtischen Gebiet besser beobachtet werden.

Straftaten nach Gemeinden

Abgebildet sind alle Gemeinden mit mehr als 10'000 Einwohnerinnen und Einwohnern. Bei kleineren Gemeinden sind Veränderungen von Jahr zu Jahr aufgrund kleiner Fallzahlen schwierig zu interpretieren. Bei der Auswertung der Anzahl Straftaten pro 1000 Einwohnerinnen und Einwohnern zeigt sich das gleiche Bild wie auf Bezirksebene. Die beiden grossen Städte und die Gemeinde Kloten mit dem Flughafen sind Knotenpunkte, an die es viele Menschen zieht, was die Anzahl Straftaten pro Kopf über das in anderen Gemeinden des Kantons übliche Niveau hebt.

Quelle: Kantonspolizei Zürich, Polizeiliche Kriminalstatistik (PKS), Open Data herunterladen

Dies wird auch in der Auswertung pro Stadtkreis der Stadt Zürich deutlich. Im Kreis 1 mit dem Hauptbahnhof, dem Bahnhof Stadelhofen und einem Teil des Seebeckens sowie im Kreis 4, in dem sich ein wichtiger Teil des Zürcher Nachtlebens abspielt, ereignen sich relativ zur Bevölkerungszahl viele Straftaten.

Quelle: Kantonspolizei Zürich, Polizeiliche Kriminalstatistik (PKS), Open Data herunterladen

Datenbezug

    Weiterführende Informationen

    Verwenden Sie die Akkordeon-Bedienelemente, um die Sichtbarkeit der jeweiligen Panels (unterhalb der Bedienelemente) umzuschalten.

    Kontakt

    Kantonspolizei Zürich - Kriminalpolizeiliches Datenmanagement

    Adresse

    Güterstrasse 33
    Postfach
    8010 Zürich
    Route (Google)

    E-Mail

    kdm-kla@kapo.zh.ch

    Verwenden Sie die Akkordeon-Bedienelemente, um die Sichtbarkeit der jeweiligen Panels (unterhalb der Bedienelemente) umzuschalten.

    Kantonspolizei Zürich

    Adresse
    Güterstrasse 33
    Postfach
    8010 Zürich
    Route (Google)
    Telefon
    +41 58 648 48 48

    E-Mail
    info@kapo.zh.ch
    Kantonspolizei kontaktieren