Zukunft Reppisch

Das Bild zeigt eine Visualisierung der umgestalteten Reppisch nach der Realisierung der Massnahmen. Dargestellt ist der revitalisierte Fluss mit Kiesinseln und Bäumen. Zudem sind die flachen Zugänge zum Gewässer sichtbar. Menschen nutzen die Reppisch als Erholungs- und Freizeitraum. Rechts ist ein Fussweg dargestellt.

Dietikon ist heute nicht genügend vor einem Hochwasser der Reppisch geschützt. Deshalb erarbeitet der Kanton Zürich zusammen mit der Stadt Dietikon das Projekt «Zukunft Reppisch». Das Vorhaben bietet die Chance, den Hochwasserschutz zu verbessern und gleichzeitig die Flussufer aufzuwerten sowie neue Lebensräume für Tiere und Pflanzen zu schaffen.

Darum geht es im Projekt

Auch wenn es vielleicht nicht auf den ersten Blick ersichtlich ist: Das Dietiker Stadtzentrum mit der Reppisch zählt zu den Gebieten mit dem grössten Hochwasserrisiko im Kanton Zürich. Aktuell kann die Reppisch nur beschränkte Wassermengen ableiten. Bei einem Hochwasserereignis, das statistisch einmal in 100 Jahren eintritt, drohen Schäden von rund 80 Millionen Franken. Bei Extremereignissen kann dieser Schaden auf bis auf 880 Millionen Franken ansteigen. Mit der Umsetzung des Projekts «Zukunft Reppisch» reduziert sich dieses Schadensrisiko deutlich.

Gleichzeitig mit dem verbesserten Hochwasserschutz werden Massnahmen für die Bevölkerung und die Natur umgesetzt. Die Zugänge zur Reppisch für die Dietikerinnen und Dietiker werden verbessert, die Flussufer aufgewertet und der Fluss naturnaher gestaltet. Davon profitieren Mensch und Natur. Das Projekt schafft somit einen Mehrwert für alle.

Zwischen Grunschen und Limmat

Die Reppisch kann heute zwischen der Freizeitanlage Grunschen und der Einmündung in die Limmat zu wenig Wasser aufnehmen. Deshalb setzt der Kanton auf diesen knapp 3 Kilometern Flussstrecke Massnahmen für einen besseren Hochwasserschutz um.
 

Das Bild zeigt eine Karte des Stadtgebietes von Dietikon mit dem Flusslauf der Reppisch. In der Karte ist der Projektperimeter zwischen Grunschen und Limmatmündung eingezeichnet.
Der Projektperimeter ist rund 3 Kilometer lang und reicht vom Gebiet Grunschen bis zur Einmündung der Reppisch in die Limmat.

Das ist geplant

Die Reppisch zwischen Grunschen und Mündung in die Limmat wird ausgebaut, so dass der Fluss mehr Wasser fassen und ohne Schäden in die Limmat ableiten kann. Auch die Aufenthaltsqualität für die Bevölkerung wird spürbar erhöht. Geplant sind beispielsweise neue Sitzgelegenheiten, Grünflächen und bessere Zugänge zum Wasser. So wird die Reppisch zu einem attraktiven Naherholungsgebiet für alle. Zudem werden ökologische Massnahmen wie Ruhezonen oder Strukturelemente für die Tier- und Pflanzenwelt realisiert.

Hochwasserschutz

Schweizweit steigen die Hochwasserschäden an. Zu den Gründen zählen zum einen der Klimawandel, zum anderen die stärkere Überbauung gefährdeter Gebiete. Auch bei der Reppisch entspricht der Hochwasserschutz nicht mehr den heutigen Anforderungen. Vor allem der knappe Platz der Reppisch und die tiefen Brücken sorgen für einen ungenügenden Hochwasserschutz.

Im Jahresdurchschnitt führt die Reppisch 1.2 m3 Wasser pro Sekunde. Bei viel Regen kann sie jedoch zum reissenden Fluss werden und für die Bevölkerung sowie Häuser und Brücken eine erhebliche Gefahr darstellen. Im Falle einer grossen Überschwemmung mit Wassermengen von 115 - 240 m3/s schätzt der Kanton die Schadenssumme auf rund 80 bis 880 Millionen Franken.

Die geplanten Massnahmen im Projekt «Zukunft Reppisch» schützen Dietikon vor einem Hochwasserereignis, wie es statistisch betrachtet einmal in hundert Jahren vorkommt. Der verbesserte Hochwasserschutz wird im Wesentlichen durch einen Ausbau der Reppisch erreicht. Der Fluss wird aufgeweitet, die Flusssohle vertieft und die Ufer werden abschnittsweise leicht erhöht und abgeflacht. Einige Brücken müssen umgebaut oder neu erstellt werden. Voraussichtlich im Gebiet Grunschen wird ein Schwemmholzrückhalt gebaut. Durch diese Massnahmen vergrössert sich das Fassungsvermögen der Reppisch und das Wasser kann gefahrlos in die Limmat abfliessen.

Landbedarf

Damit die Reppisch grössere Wassermengen schadlos ableiten kann, wird das Fassungsvermögen vergrössert. Weil aber vor allem die Sohle vertieft und die Böschungen steiler gemacht werden, wird nur wenig zusätzliches Land benötigt.

An einigen Stellen wird die Reppisch maximal zwei Meter breiter. Im Gebiet Grunschen ist eine Landwirtschaftsfläche vom Ausbau betroffen. Der genaue Landbedarf wird in einer späteren Projektphase ermittelt.

Naherholung: Neue Freizeit- und Erholungsräume

Heute ist die Reppisch im Dietiker Stadtzentrum kein attraktiver Erholungs- und Freizeitraum. Der Fluss ist wenig zugänglich. Die Hecken und Mauern entlang des Gewässers schirmen die Reppisch ab und erlauben keine attraktiven Einblicke. Mit der Realisierung des Projekts bekommt der Fluss ein neues Gesicht.

Im Projekt «Zukunft Reppisch» entstehen neue Bereiche für die Freizeitnutzung und zur Erholung – schnell erreichbar und mitten im dichtbesiedelten Stadtkern. Neue Grünflächen, Plätze und Sitzgelegenheiten laden zum Verweilen ein. Neue Bäume sowie die Entfernung linearer Hecken fördern die Sichtbarkeit des Flusses. Das ist wertvoll für die Dietikerinnen und Dietiker und steigert die Lebensqualität in Dietikon.

Speziell im Gebiet Grunschen gibt es einen grossen Mehrwert für die Bevölkerung. In diesem Bereich wird die Reppisch durch die Abflachung der Ufer einfacher zugänglich und es entstehen Kiesbänke. Weiter wird die Obere Reppischstrasse zur Begegnungszone mit Sitzmöglichkeiten am Wasser.

Mehr Raum für die Natur

Natürliche Flüsse gehören zu den wichtigsten Lebensräumen der Schweiz. Wasser und Ufer bieten unzähligen Tieren und Pflanzen ein Zuhause. Die Reppisch jedoch wurde in der Vergangenheit korrigiert und verbaut. Deshalb ist sie heute naturfremd und kein attraktiver Lebensraum. Entsprechend gering ist die Vielfalt an Tieren und Pflanzen. Insbesondere die Fischwanderung ist durch Schwellen und Verbauungen heute stark eingeschränkt. Das wirkt sich auch auf das Fischvorkommen aus.

Das Ziel ist es, dass sich der Fluss zu einem vielfältigen, artenreichen Lebensraum entwickelt. Fische, Vögel, Amphibien, Reptilien und Pflanzen sollen sich wieder wohl fühlen. Durch das Projekt entstehen neue Lebensräume für Tiere und Pflanzen. Die vielfältigeren Strukturen im Flussbett und in den Uferbereichen bieten Fischen und anderen Wassertieren Rückzugsorte, die heute fehlen. Auch die Vernetzung der Lebensräume wird verbessert. So wird z.B. die Fischwanderung von der Limmat bis zur Grunschen wiederhergestellt, indem die Schwellen im Bachbett entfernt werden. Auch andere Kleintiere können sich dadurch innerhalb der Reppisch besser bewegen. Einzelne Abschnitte werden als Ruhezonen für die Natur ausgestaltet.

Das gezeichnete Bild zeigt die ökologisch aufgewertete Reppisch mit Blumen, Büschen und Bäumen. Vorne im Wasser ist ein Graureiher sichtbar. Rechts ist eine Person am Spazierengehen zu erkennen.
Das Projekt schafft neue Lebensräume für Pflanzen und Tiere.

Baubeginn frühestens ab 2030

Aktuell erstellt das AWEL das Vorprojekt. Geplant ist eine Realisierung frühestens ab dem Jahr 2030. Terminverschiebungen sind aufgrund unvorhergesehener Ereignisse oder der Abhängigkeit von Dritten möglich.

Projektphase Termin
Vorprojekt Mitte 2024 – Ende 2025
Bauprojekt 2026 – Mitte 2027
Bewilligungsphase Mitte 2027 – Ende 2028
Ausführungsprojekt 2029
Realisierung 2030 – 2032

Enge Koordination mit Stadt und Beteiligten

Das AWEL plant das Projekt «Zukunft Reppisch» zusammen mit der Stadt Dietikon. In einer breit aufgestellten Begleitgruppe sind zudem weitere Beteiligte wie Umweltverbände, Interessengruppen und andere kantonale Fachstellen involviert. Ihre Anliegen werden regelmässig aufgenommen und bei der Planung berücksichtigt.

Weiterführende Informationen

Verwenden Sie die Akkordeon-Bedienelemente, um die Sichtbarkeit der jeweiligen Panels (unterhalb der Bedienelemente) umzuschalten.

Kontakt

Amt für Abfall, Wasser, Energie und Luft - Abteilung Wasserbau

Adresse

Walcheplatz 2
8090 Zürich
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E-Mail

wasserbau@bd.zh.ch