Sihl-Schwemmholzrechen
Oberhalb von Langnau am Albis wurde 2017 der Sihl-Schwemmholzrechen fertig gestellt. Er trägt wesentlich zur Hochwassersicherheit des Hauptbahnhofs Zürich und des dichtbesiedelten Gebietes flussabwärts bei.
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Projektbeschrieb
Der Rechen in der Sihl oberhalb von Langnau am Albis verhindert Verstopfungen durch Schwemmholz an kritischen Stellen wie Brücken oder den Durchlässen unter dem Hauptbahnhof Zürich (Einweihung Juni 2017).
Rechen verhindert Verstopfungen durch Schwemmholz
Vor der Inbetriebnahme des Rechens gab es an der Sihl ein Problem, das andere Massnahmen zum Hochwasserschutz teilweise wirkungslos gemacht hätte: Verstopfungen durch Schwemmholz an kritischen Stellen wie Brücken oder den Durchlässen unter dem Hauptbahnhof Zürich. Diese Verstopfungen mit Schwemmholz hätten Ausuferungen zur Folge gehabt. Die Sihl hätte dicht besiedelte und stark genutzte Gebiete überfluten und grosse Schäden anrichten können.
Idealer Standort
Der Kanton Zürich hatte 16 Standorte an der Sihl zwischen Sihlbrugg und Zürich prüfen lassen. Nur der Standort Rütiboden bei Langnau am Albis erfüllt die Bedingung einer scharfen Flusskurve. In der Kurve drückt das Wasser durch die Fliehkraft nach aussen. Das Schwemmholz wird zur Kurvenaussenseite transportiert und landet bei Hochwasser im seitlich des Flusses angelegten Rückhalteraum. Er ist gross genug für die maximal zu erwartenden 12’000 Kubikmeter Holz. Der Rütiboden liegt oberhalb des Einlaufs eines möglichen Hochwasser-Entlastungsstollens von der Sihl in den Zürichsee bei Thalwil.
Sicherer Schwemmholzrückhalt
Modellversuche an der ETH Zürich haben gezeigt, dass der Parallelrechen im Hochwasserfall bis zu 95 Prozent des Schwemmholzes in der Sihl sicher zurückhält. Das restliche Schwemmholz ist für die unterhalb liegenden Siedlungsgebiete in Langnau am Albis, Adliswil und Zürich keine Gefahr. Wenn der Rückhalteraum nach dem Hochwasser wieder trocken liegt, wird das Schwemmholz zerkleinert und wegtransportiert, was ungefähr alle zehn Jahre nötig sein wird.
Auswirkungen auf die Umwelt
Der Kanton Zürich hat die Auswirkungen des Schwemmholzrechens auf die Umwelt prüfen lassen. Anschliessend erarbeitete die Bauherrschaft mit den kantonalen Fachstellen und den betroffenen Gemeinden die Massnahmen zum Schutz der Umwelt. Realisiert wurden Standorte für Feuchtwiesen und ein Amphibienteich. Die Verzahnung der Sihl mit den angrenzenden Uferbereichen schafft unterschiedliche Strömungsverhältnisse, die den Fischen zu gute kommen. Und der Schwemmholzrechen wird durch eine sorgfältige Detailgestaltung optimal in die Sihl-Landschaft eingepasst.
Fakten
Bauherrschaft | AWEL, Kanton Zürich |
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Abmessungen | Länge 350 Meter, Breite 5 bis 35 Meter |
Stäbe | 68 Stäbe, Höhe: 3 bis 4,5 Meter, Durchmesser: 0,4 Meter, Abstand zwischen den Stäben 3,7 Meter |
Fassungsvermögen Rückhalteraum | 12'000 m3 (Lockervolumen) |
Kosten | rund 18 Millionen Franken |
Finanzierung | Bund (45 %), Kanton Zürich (55 %) |
Projektphase | Zeitraum |
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abgeschlossen | seit Juni 2017 |
Kontakt
Amt für Abfall, Wasser, Energie und Luft - Abteilung Wasserbau
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