Polizei- und Justiz­zentrum Zürich

Projektstand
abgeschlossen
Objektart
Sicherheits- und Justizbauten
Gemeinde
Zürich
Das Polizei- und Justizzentrum Zürich. Quelle: Baudirektion Kanton Zürich - Fotograf: Till Forrer

Projektbeschrieb

Auf dem ehemaligen Areal Güterbahnhof in Zürich Aussersihl-Hard ist das PJZ entstanden. Im Neubau werden Abteilungen der Kantonspolizei, der Staatsanwaltschaft und des Justizvollzugs sowie das Forensische Institut, die Zürcher Polizeischule und Teile des Zwangsmassnahmengerichts zusammengefasst. Insgesamt umfasst das PJZ rund 2030 Arbeitsplätze. Dazu kommen 241 Haftplätze für vorläufige Festnahmen sowie die Untersuchungshaft.

Die örtliche Zusammenlegung von Ermittlungs- und Strafverfolgungsbehörden vereinfacht die enge Zusammenarbeit und erhöht im Gegenzug die Wirkung der Sicherheitsorgane. Das verbessert letztlich die Kriminalitätsbekämpfung – ihre Stärkung ist eine Stärkung der Sicherheit aller Bürgerinnen und Bürger.

Das Gebäude erfüllt heutige und künftige Anforderungen von Polizei, Strafverfolgung und Justizvollzug und bietet auch die Möglichkeit einer Erweiterung.

Der Bau ermöglicht ausserdem eine Freigabe des Stadtzürcher Kasernenareals für neue Nutzungen.

Zahlen und Fakten

   
Lage Zürich Aussersihl-Hard, Areal Güterbahnhof
Adresse   Hohlstrasse 160, neu: Güterstrasse 33, 8004 Zürich
Raumprogramm   Verwaltungsgebäude der Polizei und der Justiz
Polizeischule
Polizeiwissenschaften (Forensisches Institut)
Strafverfolgung
Gefängnis
Grundstücksfläche 33'558 m2
Geschossfläche 133'467 m2
Gebäudevolumen 522'830 m3
Arbeitsplätze Rund 2030
Haftplätze 241
Bauzeit 4,5 Jahre
Kosten CHF 568,6 Mio. (inkl. Erwerb Grundstück PJZ)
CHF 191,3 Mio. für gebundene Ausgaben
Investor Kanton Zürich
Bauherrschaft Baudirektion Kanton Zürich
Architekt / Generalplaner Theo Hotz Partner AG, Zürich
Generalunternehmer HRS Real Estate AG

Meilensteine

Juni 2017: Grundsteinlegung

April 2019: Vollendung Rohbau

Januar 2022: Gebäudeübergabe, Betriebsstart

April 2022: Start Bezug, Betriebsaufnahme Gefängnis Zürich West

Oktober 2022: Abschluss Bezug, Einweihung

Projektentwicklung

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1864- 1869

Erstellung der Stallungen und des Zeughausgevierts

1873- 1875

Erstellung der Militärkaserne

1899- 1901

Erstellung und Bezug der Polizeikaserne auf dem Kasernenareal

7.12.1975

Volksabstimmung über die Verlegung des Waffenplatzes Zürich nach Birmensdorf

1982

Gesamtnutzungskonzept Kasernenumnutzung für Polizei, Gericht und Militär

Exerzierwiese als grosser Stadtpark und Zeughausgeviert für diverse öffentliche Nutzungen

Anschliessend Durchführung eines Projektwettbewerbs und Abstimmungsprojekt

1987

Das Volk lehnt den Objektkredit für die erste «Kasernenvorlage» ab

1987

Verlegung des militärischen Betriebs auf den Waffenplatz Reppischtal

ab 1987

Provisorische Nutzungen Militärkaserne und Zeughäuser

ab 1994

provisorisches Polizeigefängnis PROPOG auf dem Kasernenareal

1997- 1999

Kasernenprojekt: Projektwettbewerb mit Raumprogramm für Polizei, Militär, Justiz und KME

Überarbeitetes Projekt «Arsenal» der Architekten Dürig und Rämi, Zürich, wird von Wettbewerbsjury zur Weiterbearbeitung empfohlen

1999

Nichteintreten des Kantonsrats auch auf die zweite «Kasernen-Vorlage»

November 1999

Vorwärtsstrategie des Regierungsrats und des Stadtrats Zürich

Baudirektion wird beauftragt, Alternativstandorte zum Kasernenareal zu suchen.

Ziele:

  • Teil- oder Vollauslagerung
  • Ergänzung des Raumprogramms mit einem Bezirksgefängnis 2

13.09.2000

Standortentscheid: RRB 1471/2000. Festlegung des Areals Güterbahnhof in Zürich Aussersihl

2001

Testplanung

25.10.2002

Abschluss und Beurkundung zwischen SBB und Kanton Zürich über das Areal Güterbahnhof

07.07.2003

Gesetz für ein PJZ auf dem Güterbahnhofareal mit Teilrevision der Richtplanung

30.11.2003

Annahme des PJZ-Gesetzes durch das Volk (55,7 % Ja-Stimmen)

04.02.2004

RRB 168/2004: Auftrag und Kreditbewilligung zur Erarbeitung des Masterplans mit öffentlichem Gestaltungsplan und für die Durchführung eines Projektwettbewerbs

2004bis 2005

Studienauftrag unter vier Architekten zur Erlangung eines Städtebaukonzepts als Grundlage für den Masterplan

17.01.2005

Entscheid der Baudirektion als Auftraggeberin und des städtischen Hochbaudepartements für das vom Beurteilungsgremium empfohlene Masterplan-Konzept der Architekten Gigon & Guyer, Zürich

27.05.2005

Beginn Projektwettbewerb Präqualifikation: 112 Bewerbungen. 16 Planerteams werden am Wettbewerb zugelassen.

21.04.2006

Jury-Entscheid mit Ermittlung des Siegerprojekts des Generalplanerteams Theo Hotz AG, Zürich. Bericht des Preisgerichts vom 09.05.2006

15.08.2007

Vergabe Generalplanerleistungen gemäss Empfehlung Wettbewerbsjury an Theo Hotz AG, Zürich

02.03.2009

Baueingabe mit Ausschreibung im Amtsblatt am 20. März 2009

31.03.2010

RRB 492/2010: Antrag an den Kantonsrat über die Bewilligung des Objektkredits

20.09.2010

Ablehnung des Objektkredits im Kantonsrat

17.01.2011

Auf Antrag des Regierungsrats hebt der Kantonsrat das PJZ-Gesetz auf.

20.01.2011

Kantonsratsreferendum gegen die Aufhebung des PJZ-Gesetzes

04.09.2011

Das Zürcher Stimmvolk lehnt die Aufhebung des PJZ-Gesetzes mit 54,2 % Nein-Stimmen ab und spricht sich damit zum zweiten Mal nach 2003 für den Bau des PJZ aus.

26.03.2012

Der Kantonsrat nimmt den Objektkredit an.

21.05.2012

Neustart des PJZ-Projekts, Teams werden neu zusammengestellt

12.10.2012

Das Bundesgericht weist die letzte Beschwerde gegen den Bau des PJZ letztinstanzlich ab.

04.01.2013

Landkauf von der SBB (1. Kaufetappe)

Mai 2013

Beginn des Rückbaus und der Altlastensanierung (abgeschlossen im Mai 2014)

Juni 2014

Beginn der Aushubarbeiten

04.06.2014

Regierungsratsbeschluss zu Raumprogramm- und Flächenentwicklung PJZ (RRB Nr. 645/2014)

September 2015

Abschluss der Projektierungs- und Konzeptphase

April 2016

Start Generalunternehmer-Submission

Januar 2017

Vergabe Generalunternehmerleistungen an HRS Real Estate AG

22.06.2017

Grundsteinlegung als symbolischer Baubeginn

April 2019

Abschluss der Rohbauphase

17.01.2022

Gebäudeübergabe, Generalunternehmerin HRS Real Estate AG übergibt dem Kanton den Schlüssel fürs PJZ

28.10.2022

Offizielle Einweihung des Polizei- und Justizzentrums Zürich

Nachhaltigkeit

Das PJZ wurde bereits in der Planungsphase Minergie-Eco vorzertifiziert.

Um den Energie -, Wärme- und Kältebedarf des PJZ zu decken, wird vorwiegend regenerative Umweltenergie genutzt. Zu einem ressourcenschonenden PJZ tragen bei:

  • Photovoltaikanlage auf dem Dach mit rund 350 kW-Peak
  • Vier Abwärme-/Grundwasserwärmepumpen mit einer Wärmeleistung von bis zu 4000 kW
  • Nutzung der Abwärme vom Rechenzentrum und der EDV-Räume
  • Wärmerückgewinnung bei den Lüftungsanlagen
  • Vier Rückkühlwerke für «Freecooling» (Kühlenergie aus der Aussenluft)

Daneben zeichnet sich das PJZ durch eine grosszügige Begrünung der Innenhöfe, des Dachs und der provisorischen Ostfassade aus.

Kunst am Bau

Vor dem Haupteingang und im Atrium des PJZ stehen insgesamt drei übergrosse Disteln mit gebürsteten, glänzenden Aluminiumstängeln und einem in der gleichen Oberflächenästhetik patinierten Blütenkopf. Es handelt sich dabei um das Kunst am Bau-Projekt «Listen to the Flowers» der Zürcher Künstlerin Ursula Palla. Ihr Projekt wurde im Rahmen eines Studienauftrags ausgewählt.

Das Rohmaterial der Disteln ist teilweise aus Stahlteilen von Waffen hergestellt, welche am jährlichen Aktionstag freiwillig von der Bevölkerung an die Kantonspolizei Zürich abgegeben werden. Die Wegdistel ist eine Pionierpflanze, die an unwirtlichsten Orten aus dem Boden spriesst, sogar durch den Asphalt hindurch. So ist sie einerseits Wegbereiter für neue Orte, Heilpflanze und Bienenweide, andererseits Unkraut, das sich mit seinen Stacheln als wehrhaft, stolz, widerspenstig und standhaft auszeichnet. Mit dem Titel «Listen to the Flowers» referenziert die Künstlerin zudem auf die Kraft der Blumen in revolutionären Prozessen.

Verwenden Sie die Akkordeon-Bedienelemente, um die Sichtbarkeit der jeweiligen Panels (unterhalb der Bedienelemente) umzuschalten.

Die Baudirektion Kanton Zürich, vertreten durch die Fachstelle Kunstsammlung, Hochbauamt, hat für das PJZ einen Kunst-am-Bau-Studienauftrag auf Einladung veranstaltet.

Gestützt auf ein kuratorisches Konzept wurden folgende Künstlerinnen eingeladen:

  • Monica Bonvicini, D – Berlin
  • Sophie Bouvier Ausländer, CH – Lausanne
  • Magdalena Jetelová, D – München
  • Ursula Palla, CH – Zürich

Auftrag und Kriterien

Kunst am Bau setzt sich spezifisch mit dem Ort, der Architektur und den dort arbeitenden und lebenden Menschen auseinander und nimmt auf diese Faktoren Bezug. Das Hauptaugenmerk für eine zeitgenössische, künstlerische Intervention lag auf dem Aussenraum des PJZ und dem öffentlichen Innenraum des Eingangsbereiches.

Die folgenden Kriterien mussten erfüllt werden:

  • ästhetischer Ausdruck
  • Sinnfälligkeit für den Ort
  • Integration in und Dialog mit der Architektur
  • eigenständige, starke Bildsprache
  • technische Realisierbarkeit
  • Budget

Die Jury beschloss nach intensiver Diskussion und gestützt auf das Programm des Studienauftrags, das Projekt «Listen to the Flowers» der Künstlerin Ursula Palla zur Realisation und Weiterbearbeitung zu empfehlen.

Studienauftrag Kunst am Bau Neubau Polizei- und Justizzentrum – Bericht des Beurteilungsgremiums (2020)

Studienauftrag Kunst am Bau Neubau Polizei- und Justizzentrum – Bericht des Beurteilungsgremiums (2020)
Studienauftrag Kunst am Bau Neubau Polizei- und Justizzentrum – Bericht des Beurteilungsgremiums (2020)
Visualisierung, Projekt «Visualisierung, Projekt «RUN-ON».»
Visualisierung, Projekt «Listen to the Flowers». Quelle: Ursula Palla

PJZnews

Mit den PJZnews wurde regelmässig über den Projektstand und den Baufortschritt informiert.

Kontakt

Hochbauamt

Adresse

Stampfenbachstrasse 110
8090 Zürich
Route (Google)

Telefon

+41 43 259 28 42


Öffnungszeiten

Montag bis Freitag
08.00 bis 12.00 Uhr und
13.30 bis 17.00 Uhr

E-Mail

hba.kanzlei@bd.zh.ch

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