Kanton Zürich schliesst 2024 mit positivem Ergebnis ab

Die Staatsrechnung des Kantons Zürich weist für das vergangene Jahr einen Überschuss von 150 Mio. Franken aus. Trotzdem nehmen die Nettoschulden um 154 Mio. Franken zu. Wie im Vorjahr konnte der Kanton seine umfangreichen Investitionen nicht vollständig aus eigenen Mitteln finanzieren.

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Aufzeichnung der Medienkonferenz vom 14. März 2025
Aufzeichnung der Medienkonferenz in Gebärdensprache vom 14. März 2025

Das Budget gemäss Kantonsratsbeschluss für 2024, einschliesslich aller Nachtragskredite und Kreditübertragungen, sah ein Defizit von 319 Mio. Franken vor. Im Vergleich hierzu fällt der Saldo um 469 Mio. Franken besser aus, was unter anderem auf nicht erwartbare Effekte zurückgeht. Die Steuererträge lagen unverhofft 565 Mio. Franken höher, und eine Neubewertung der Liegenschaften im Finanzvermögen führte zu einem Mehrertrag von 246 Mio. Franken. Auch profitierte der Kanton von den guten Ergebnissen und den höheren Gewinnausschüttungen der Zürcher Kantonalbank (20 Mio. Franken) und der Flughafen Zürich AG (10 Mio. Franken) sowie vom tieferen Zinsaufwand (41 Mio. Franken). Eine Verschlechterung erfuhr der Haushalt durch den erneuten Wegfall einer Gewinnausschüttung der Schweizerischen Nationalbank, wobei 119 Mio. Franken budgetiert waren.

Höhere Steuern dank Resilienz

Die Steuererträge nahmen gegenüber dem Vorjahr um insgesamt 4,7 Prozent zu und lagen bei 9,3 Mrd. Franken. Dabei erwiesen sich die Schätzungen bei den Steuern für die laufende Periode als ziemlich genau. Diese Steuererträge übertrafen die Budgetwerte bei den natürlichen Personen um 1,7 Prozent und bei den Unternehmen um 2,8 Prozent, was praktisch einer Punktlandung entspricht. Hingegen lagen die schwer abschätzbaren Steuernachträge aus den Vorjahren deutlich höher als budgetiert, was auf die Robustheit und die Widerstandskraft des Wirtschaftsstandorts Zürich auch während der Corona-Jahre zurückgeht.

Die Steuererträge der juristischen Personen für die laufende Periode stiegen gegenüber dem Budget um 2,8 Prozent auf 1,357 Mrd. Franken. Die Gewinnsteuern lagen um 67 Mio. Franken höher. Trotz der Senkung des Gewinnsteuersatzes von 8 auf 7 Prozent auf das Jahr 2021 blieb der Ertrag aus den Gewinnsteuern seither stabil. Höher lagen auch die Erbschafts- und Schenkungssteuern (88 Mio. Franken) sowie der Kantonsanteil an den Verrechnungssteuern (39 Mio. Franken).

Infrastruktur gestärkt

2024 stärkte der Kanton Zürich seine Infrastruktur mit Investitionsausgaben von insgesamt knapp 1,3 Mrd. Franken, vor allem im Bildungs- und Gesundheitsbereich. Die Investitionsausgaben lagen um 66 Mio. Franken höher als im Vorjahr und somit weiter über dem langjährigen Schnitt.

Wie im Vorjahr konnte der Kanton die Investitionen nicht vollständig aus eigenen Mitteln finanzieren. Der Selbstfinanzierungsgrad lag bei 87 Prozent statt bei budgetierten 66 Prozent. Die Nettoschulden stiegen im Vergleich zum Vorjahr um 4 Prozent auf 4,4 Mrd. Franken an.

Investitionspriorisierung erneut eingeleitet

Die im letzten Jahr erstmals durchgeführte Investitionspriorisierung greift technisch erst ab dem Rechnungsjahr 2025, zeigte aber operativ schon im laufenden Jahr Wirkung. Die Staatsrechnung 2024 zeigt, dass weiterer Handlungsbedarf zur Verhinderung einer steigenden Neuverschuldung und zum Erhalt der Haushaltsstabilität besteht. Der Regierungsrat wird im Rahmen der Finanzplanung die Investitionspriorisierung erneut durchführen. Im vergangenen Jahr nicht berücksichtigte Investitionsvorhaben werden neu beurteilt. Die Anstrengungen für einen ausgeglichenen Staatshaushalt müssen weitergeführt werden.
 

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