Kanton unterstützt neues Dolmetschangebot für gehörlose Menschen

Die Stiftung Procom will ihre Übersetzungsdienstleistungen über Tablets und Mobiltelefone zugänglich machen. Der Regierungsrat unterstützt das Vorhaben und bewilligte einen Beitrag von 100'000 Franken aus dem Gemeinnützigen Fonds.

Die Stiftung Procom vermittelt jeden Tag rund 60 Einsätze von Gebärdendolmetscherinnen und -dolmetschern. Diese müssen jeweils zwei Wochen im Voraus gebucht werden. Das Pilotprojekt «digitalisiertes Dolmetschen» soll Gehörlosen nun den Zugang zum Angebot via Tablet oder Mobiltelefon erschliessen. Über eine App können sie künftig eine spontane Verdolmetschung erfragen, zum Beispiel für die Kommunikation mit dem Bahnpersonal bei einem Zugausfall. Zudem ist auf einer Webseite neu die Auslastung der Dolmetscherinnen und Dolmetscher zu sehen. Dies erlaubt die Buchung von Online-Übersetzungen bei kurz-fristig angesetzten Besprechungen. Von rund 10'000 gehörlosen Menschen in der Schweiz leben rund 2500 im Kanton Zürich. Die neuen Services schaffen für sie mehr Flexibilität und tragen zur Gleichstellung bei.

Das Vorhaben der Stiftung Procom ist eines von insgesamt vier Projekten, die der Regie-rungsrat mit der zweiten Serie 2024 an Beiträgen aus dem Gemeinnützigen Fonds unterstützt. Die Stiftung Pro Specie Rara erhält 300'000 Franken für den Aufbau ihres neuen Zentrums für Biodiversität. Weitere Beiträge gehen an den Verein Freunde des Klosters Wettingen für die Drucklegung einer neuen Klostergeschichte (50'000 Franken) und an den Verein Lesbenorganisation Schweiz (20'000 Franken). Das Projekt hat die Stärkung der psychischen Gesundheit und Resilienz von LGBTIQA+ Personen zum Ziel. Insgesamt bewilligte der Regierungsrat Beiträge von 470'000 Franken.

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