Kanton Zürich startet Förderprogramm Ladeinfrastruktur

Der Kanton Zürich will die Entwicklung hin zu CO2-neutralen Antrieben in der Mobilität mit dem Förderprogramm Ladeinfrastruktur unterstützen. Der Kantonsrat hat dazu einen auf vier Jahre befristeten Rahmenkredit in der Höhe von 50 Millionen Franken gesprochen. Per sofort können Gesuche digital eingereicht werden.

Mit dem Förderprogramm Ladeinfrastruktur will der Kanton Zürich die Elektrifizierung des Strassenverkehrs beschleunigen. «Die Elektromobilität befindet sich in einer dynamischen Entwicklung, allerdings ist die Ladeinfrastruktur ein wichtiger Schlüssel für den Umstieg auf ein Elektroauto», sagt Volkswirtschaftsdirektorin Carmen Walker Späh. «Für die weitere und rasche Verbreitung der Elektromobilität ist deshalb die Verfügbarkeit von Lademöglichkeiten ganz entscheidend.» Das bis Ende 2026 befristete Förderprogramm Ladeinfrastruktur, für das der Kantonsrat einen Rahmenkredit von 50 Millionen Franken gesprochen hat, soll den nötigen Impuls geben. Und es trägt dazu bei, die klimapolitischen Ziele im Verkehrssektor zu erreichen, der heute für rund 40 Prozent der Treibhausgasemissionen im Kanton Zürich verantwortlich ist. «Wir müssen rasch von fossilen Treibstoffen wegkommen, damit wir bis 2040, spätestens aber 2050 Netto-Null Treibhausgasemissionen erreichen», sagt Baudirektor Martin Neukom. «Mit dem Förderprogramm wird es attraktiver, jetzt auf ein Elektroauto zu setzen.»

Ein Förderprogramm für Private, Unternehmen und Gemeinden

Wenn am eigenen Parkplatz der Stromanschluss für eine Ladestation fehlt, ist der Entscheid fürs Elektroauto mit teuren Investitionen und teils zeitaufwändigen Abklärungen verbunden. Deshalb unterstützt der Kanton Zürich Eigentümerinnen und Eigentümer beim Einbau der sogenannten Basisinfrastruktur (bestehend aus Anschlüssen, Verteil- und Lastmanagementsystem). Bis zu einer Anzahl von 15 Parkplätzen gibt es pauschal 500 Franken pro Parkplatz, ab dem 16. Parkplatz erhält man 300 Franken pro zusätzlichen Parkplatz. Gefördert wird zudem der Einbau von bidirektionalen Ladestationen. Diese können den Strom ins Netz zurückspeisen und ermöglichen es, das Elektroauto als Stromspeicher zu nutzen. Pro bidirektionaler Ladestation gibt es pauschal 2’000 Franken.

Damit auch Anwohnerinnen und Anwohner ohne eigenen Parkplatz schneller auf Elektroautos umstellen können, unterstützt der Kanton Gemeinden beim Erstellen von Ladestationen auf öffentlich zugänglichen Parkplätzen wie beispielsweise den blauen Zonen. Gefördert werden 30 Prozent der Investitionskosten, maximal 3’000 Franken pro Parkplatz und 450’000 Franken pro Gemeinde. Weiter unterstützt der Kanton Gemeinden und Unternehmen bei der Erstellung von AC-Ladestationen für Parkplätze an Park+Ride-Anlagen an Bahnhöfen sowie an Carsharing-Standorten.

Unternehmen wiederum, die ihre gewerblich genutzten Personen- und Nutzfahrzeuge auf Elektroantrieb umstellen wollen, können ebenfalls vom Förderprogramm profitieren. Der Kanton unterstützt die Ausrüstung von Firmenparkplätzen mit der nötigen Basisinfrastruktur. Ausserdem unterstützt der Kanton Gemeinden und Unternehmen, die sich in Zusammenhang mit dem Umstieg auf E-Mobilität beraten lassen wollen. Zu einem späteren Zeitpunkt im Jahr 2023 plant der Kanton zusätzlich eine Ausschreibung für Pilotanlagen zur Betankung mit Wasserstoff an güterverkehrsintensiven Standorten.

Gesuche können ab sofort online eingereicht werden

Gesuche können ab sofort auf dem Online-Portal «Gebäudeprogramm» eingereicht werden. Für förderberechtigte Massnahmen, mit deren Bau seit dem Kantonsratsbeschluss am 6. Februar 2023 begonnen wurde, kann bis am 6. August 2023 ein rückwirkendes Fördergesuch eingereicht werden.
 

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