Tram Affoltern: Regierungsrat bewilligt zusätzlich 2 Millionen Franken für Projektergänzungen

Damit das Tram Affoltern auch in Zukunft unabhängig vom Temporegime auf der Strasse mit einer Geschwindigkeit von bis zu 50 km/h verkehren kann, wird neu abschnittweise ein «unabhängiger Bahnkörper» projektiert. Ebenfalls zusätzlich im Projekt berücksichtigt werden zusätzliche Velomassnahmen, abgestimmt auf das geplante Velovorzugsrouten-Netz in der Stadt Zürich. Der Regierungsrat hat für die Übernahme dieser nachträglichen Bestellungen eine Erhöhung des Staatsbeitrags um rund 2 Millionen Franken beschlossen.

Die Stadt Zürich sieht vor, auf ihrem Strassennetz grossflächig Tempo 30 einzuführen. Verschiedene Achsen des öffentlichen Verkehrs, so auch die Wehntalerstrasse, auf der das Tram Affoltern verkehren soll, sind zurzeit von diesem Entscheid ausgenommen. Mit der bisherigen Planung des Trams Affoltern mit einem Eigentrassee würde eine allfällige spätere Temporeduktion auf dieser Strasse auch für das Tram gelten. Der öffentliche Verkehr soll aber nach dem gemeinsamen Verständnis von Stadt und Kanton weiterhin das starke und attraktive Rückgrat der Mobilität bleiben. Aus diesem Grund hat die gemeinsame Steuerung des Projekts «Tram Affoltern» von Stadt und Kanton beschlossen, eine Änderung an der ursprünglichen Planung vorzunehmen.

Weiterhin Tempo 50 sichergestellt aufgrund eines «unabhängigen Bahnkörpers»

Das Trassee der neuen Tramlinie wird auf gut 2,2 Kilometern Länge neu als unabhängiger Bahnkörper projektiert. Das bedeutet: Das begrünte Eigentrassee hebt sich stärker als bisher vom umliegenden Strassenraum ab und ist für Strassenfahrzeuge nicht befahrbar – auch nicht für Busse des öffentlichen Verkehrs. «Wir wollen einen starken und zuverlässigen öffentlichen Verkehr und attraktive Reisezeiten. Mit dem unabhängigen Bahnkörper ist dies auch in Zukunft garantiert», sagt Regierungsrätin und ZVV-Verkehrsratspräsidentin Carmen Walker Späh.

Auf dem Streckenabschnitt zwischen Zehntenhausplatz und Neuaffoltern verkehren auch künftig noch Busse. Um deren Fahrplanstabilität nicht zu beeinträchtigen, wird auf diesen 1,7 Kilometern vorerst ein gemeinsam genutztes öV-Eigentrassee geplant. Änderungen des Temporegimes würden in diesem Abschnitt somit auch für die Fahrzeuge des öffentlichen Verkehrs gelten. Das Trassee wird aber so dimensioniert, dass es zu einem späteren Zeitpunkt im Zusammenhang mit einer allfälligen Tram-Nordtangente von Affoltern über Oerlikon nach Stettbach ebenfalls zu einem unabhängigen Bahnkörper umgebaut werden könnte.

Projektanpassungen für Velovorzugsroute

Im Zuge dieser Änderungen am Tramtrassee kann auch das im Frühling 2021 von der Stadt Zürich veröffentlichte Velovorzugsrouten-Netz im Projekt nachträglich berücksichtigt werden. Anpassungen gegenüber dem Vorprojekt sind beim Radiostudio sowie zwischen Glaubtenstrasse und Käferholzstrasse vorgesehen.

Zusätzliche Kosten von 2 Millionen Franken und Verschiebung um mindestens ein Jahr

Die Kosten für die zusätzlichen Planungsleistungen betragen rund 2 Millionen Franken. Insgesamt belaufen sich die für das Tram Affoltern gesprochenen Projektierungsmittel auf 23 Millionen Franken.

Die zusätzlichen wichtigen Projektierungen beeinflussen zudem den Zeitablauf bis hin zur Inbetriebnahme. Neu gehen die Verkehrsbetriebe Zürich (VBZ) davon aus, das Bauprojekt bis Ende 2023 abzuschliessen, statt bis im Sommer 2022. Unter Vorbehalt der gesicherten Finanzierung durch den Kantonsrat und allenfalls die Stimmberechtigten sowie einer vorliegenden rechtskräftigen Baubewilligung wäre ein Baubeginn 2026 möglich und eine Inbetriebnahme frühestens Ende 2029. Dies entspricht einer Verschiebung gegenüber den aktuellen Planungen um ein Jahr.

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