Zürcher Umweltpraxis Nr. 97: Zahlreiche und vielfältige Aktivitäten zum Klimawandel

Der Klimawandel ist eine der grössten Herausforderungen unserer Zeit. Die neuste Ausgabe der Zürcher Umweltpraxis (ZUP) widmet sich daher den aktuellen Aktivitäten von Kanton und Gemeinden im Klimaschutz und bei der Anpassung an den Klimawandel. Für den Schutz des Klimas gilt es, die vorhandenen Ressourcen nachhaltig zu nutzen – sei es in Sachen Energiequellen, Abfall oder auch Nahrungsmittel. Zudem müssen wir die Folgen des Klimawandels besser verstehen, damit wir diese auch bewältigen können – etwa durch angepasste Bauweisen, mehr Grün in den Städten und klimafitte Wälder.

Klimaschutz, Klimafolgen und Anpassung an den Klimawandel

Klimaschutz, Klimafolgen und Anpassung an den Klimawandel
Klimaschutz, Klimafolgen und Anpassung an den Klimawandel

Die Beiträge zum Themenschwerpunkt «Aktivitäten zum Klimawandel»:

Verwenden Sie die Akkordeon-Bedienelemente, um die Sichtbarkeit der jeweiligen Panels (unterhalb der Bedienelemente) umzuschalten.

Trainingscamp Corona: Im Hintergrund der Corona-Pandemie hat sich das Klima unbemerkt weiter verändert, und wir haben erneut Zeit verloren – mit dem schwachen Trost, dass der Lockdown eine minimale Verlangsamung mit sich brachte.

Netto null bis 2050! Der Regierungsrat strebt neu das Ziel einer vollständigen Dekarbonisierung an. Damit dies gelingt, laufen zahlreiche und vielfältige Aktivitäten, um Treibhausgase zu vermeiden. Gleichzeitig wappnet sich der Kanton auch für die Folgen des Klimawandels wie beispielsweise Hitze und Trockenheit.

Studienergebnisse zur Umweltfreundlichkeit von Elektrofahrzeugen und weiteren alternativen Antrieben variieren teils stark. Stadt und Kanton Zürich haben daher eine Ökobilanz in Auftrag gegeben, welche einen Vergleich der Umweltwirkungen unterschiedlicher Verkehrsmittel, Fahrzeugtypen und Antriebsformen möglich macht.

Gebäude sind in der Schweiz für 40 Prozent der CO2-Emissionen verantwortlich. Damit mehr Gebäude energetisch modernisiert werden, hat der Kanton sein «Förderprogramm Energie» erweitert. Neu werden auch Beiträge gezahlt, wenn Gas-, Öl- oder Elektroheizungen durch Anlagen ersetzt werden, die Abwärme oder erneuerbare Energien nutzen. 

Die Energieplanung einer Gemeinde soll aufzeigen, wie übergeordnete und kommunale Energie- und Klimaziele umsetzbar sind. Die Gemeinde Thalwil setzt in ihrer Energieplanung auf viele emissionsarme Energiequellen: Seewasserwärme, Abwärme der Abwasserreinigungsanlage, Holzschnitzelanlage sowie Erdwärme. 

Tagtäglich werden im Haushalt Kunststoffverpackungen zu Abfall. Ihre Sammlung und ihr Recycling ist sinnvoll, wenn das Material bestmöglich stofflich verwertet wird. Dann resultiert auch ein wertvoller Beitrag zum Klimaschutz. 

Ein Drittel aller essbaren Lebensmittel in der Schweiz geht verloren. Allein in den Schweizer Haushalten sind das pro Person und Jahr rund 90 Kilogramm – mit drastischen Folgen für Umwelt, Klima, Mensch und Tier. Die nationale Initiative «Save Food, Fight Waste» zeigt, wie einfach und lustvoll die Lebensmittelverschwendung im Alltag und in Haushalten reduziert werden kann.

Die globale Textilproduktion verursacht weltweit vier Milliarden Tonnen Treibhausgasemissionen – mehr als alle internationalen Flüge und Frachtschiffe zusammen. Der Textilrechner des Umwelt- und Gesundheitsschutzes Zürich zeigt ökologische und soziale Nachhaltigkeitsaspekte bei der Beschaffung von Textilien auf. 

Der Hitzeinseleffekt führt in den Städten zu deutlich höheren Temperaturen als im Umland. Doch wie heiss wird es konkret? Und was bringen Begrünungen und offene Wasserflächen? Ein neues Messnetz liefert Daten, die helfen, die Wirkung von baulichen oder gestalterischen Massnahmen auf das Lokalklima zu bestimmen. 

Die zunehmend höheren Temperaturen führen besonders im Sommer zu einer immer grösseren Hitzebelastung. In einer neuen Studie wurden im Kanton Zürich die Folgen für die Gesundheit und die Arbeitsproduktivität untersucht und bewertet. Die Berechnungen zeigen, dass Klimaschutz sich auch in dieser Hinsicht lohnt. 

Die steigenden Temperaturen stellen Gemeinden und Städte vor neue Herausforderungen. Mit den richtigen Massnahmen können sie den Siedlungsraum aber an die wachsende Hitzebelastung anpassen und gleichzeitig einen wertvollen Beitrag zur Biodiversität leisten. 

Jahrzehntelang wurde Regenwasser möglichst rasch aus dem Siedlungsraum abgeleitet, um diesen vor Hochwasser zu schützen. Dabei kann Regenwasser auch zur Verbesserung des Lokalklimas genutzt werden. Ein Gramm Wasser kann nämlich 200 Liter Luft um ganze zehn Grad abkühlen.

Mit der «Fachplanung Hitzeminderung» steht neu ein Werkzeug zur Verfügung, um den Faktor Hitze in der Stadtplanung besser zu berücksichtigen. Simulationen zeigen der öffentlichen Hand sowie Privaten, was sie tun können und wie sich dies auswirken wird.

Auf den Dächern der Stadt Zürich liegt grosses Potenzial. Begrünte Dachflächen geben der Natur im Siedlungsraum eine neue Chance. Sie haben einen hitzemindernden Effekt und ihr Einsatz ist auch wirtschaftlich interessant: Mehr Grün auf den Dächern kann nämlich auch den Wirkungsgrad von Solaranlagen erhöhen. 

Der Kanton Basel-Stadt hat langjährige Erfahrung mit begrünten Flachdächern. Bewährt hat sich die Kombination aus verpflichtender Gesetzgebung und enger Zusammenarbeit zwischen Forschung und Vollzugsbehörde. Heute gilt Basel weltweit als die Stadt mit den meisten Quadratmetern Dachbegrünung pro Einwohner. 

Zunehmend trocken-warme Bedingungen im Sommer machen verbreitete Baumarten wie beispielsweise Fichten und Buchen anfälliger für Schäden. Bereits heute müssen die Weichen für widerstandsfähigere Wälder gestellt werden – zum Beispiel indem weniger anfällige Baumarten gepflanzt und die Artenvielfalt gefördert werden.

Zunehmend trocken-warme Bedingungen im Sommer machen verbreitete Baumarten wie beispielsweise Fichten und Buchen anfälliger für Schäden. Bereits heute müssen die Weichen für widerstandsfähigere Wälder gestellt werden – zum Beispiel indem weniger anfällige Baumarten gepflanzt und die Artenvielfalt gefördert werden.

Die aus Asien stammende Tigermücke ist seit einigen Jahren auch in der Schweiz anzutreffen. Wer eine Tigermücke entdeckt, kann und soll den Fund elektronisch melden. So können wertvolle Daten zur Ausbreitung und Dichte der Stechmücken generiert und neu auftretende Tigermücken-Populationen früh entdeckt werden.

Weitere Themen der ZUP Nr. 97:

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Ein neues Wildwarnsystem soll Wildtierunfälle reduzieren, indem Verkehrsteilnehmende durch orange blinkende Strassenleitpfosten vor Wildtieren in Strassennähe gewarnt werden. Erste Tests auf vier Kantonsstrassen zeigen eine signifikante Geschwindigkeitsreduktion bei eingeschaltetem Warnsignal.

Bauen in einer Nichtbauzone? Dieser Widerspruch stellt Bauherrschaft und Planende vor Herausforderungen. Denn Bauen ist hier nur für bestimmte Bauten sowie unter strengen Voraussetzungen zulässig. Die Baudirektion erleichtert mit neuen praxisbezogenen Merkblättern die Planung von Bauprojekten ausserhalb der Bauzone.

Die «Zürcher Umweltpraxis» (ZUP) ist das Informationsbulletin aller in den Umweltschutz involvierten Ämter und Fachstellen des Kantons Zürich. Mit aktuellen Informationen im Umweltbereich sowie verschiedenen Tipps aus der Praxis bildet die ZUP eine wichtige Plattform für den Austausch von Wissen und Erfahrungen. Die ZUP erscheint drei- bis viermal im Jahr und richtet sich an Behörden der Zürcher Gemeinden, Planungsbüros, Medien sowie an alle im Umweltbereich tätigen und an Umweltthemen interessierten Personen und Organisationen.

Die «Zürcher Umweltpraxis» ist kostenlos erhältlich bei der Koordinationsstelle für Umweltschutz, Postfach, 8090 Zürich, Telefon 043 259 24 17 oder kofu@bd.zh.ch. Die aktuelle Ausgabe der ZUP und das Archiv aller bisher erschienenen Beiträge, Themenhefte sowie Themenschwerpunkte finden Sie unter www.zh.ch/umweltpraxis.
Der Nachdruck von Artikeln ist in Absprache mit der Redaktion erwünscht und gestattet.

Dr. Niels Holthausen

Amt, für Abfall, Energie und Luft, Baudirektion


+41 43 259 43 20

Dienstag, 7. Juli 2020, von 10 bis 12 Uhr: zum Themenschwerpunkt «Aktivitäten zum Klimawandel»

Isabelle Rüegg

Kommunikation, Baudirektion


+41 43 259 30 10

Dienstag, 7. Juli 2020: zu weiteren Themen