Zunfthaus zur Zimmerleuten: Denkmalpflegefonds unterstützt den Wiederaufbau mit rund 2,3 Millionen Franken
Medienmitteilung 11.03.2010
Der Regierungsrat hat beschlossen, den Wiederaufbau des Zunfthauses zur Zimmerleuten am Zürcher Limmatquai mit einer Subvention von maximal 2'318'266 Franken aus dem Denkmalpflegefonds zu unterstützen. Der Kanton leistet damit einen massgeblichen Beitrag an den Wiederaufbau des historisch und denkmalpflegerisch bedeutenden Gebäudekomplexes, der im November 2007 einem Brand zum Opfer fiel.
Beim Grossbrand in der Nacht vom 14. auf den 15. November 2007 wurden bedeutende Teile des Häuserkomplexes stark in Mitleidenschaft gezogen. Angesichts seiner Bedeutung wird das Zunfthaus unter Wahrung seiner historisch wertvollen Substanz wieder hergestellt. Dies schliesst auch die Rekonstruktion verloren gegangener Bauteile auf der Grundlage der aus dem Brandschutt geborgenen Referenzstücke ein. Auch ist zwischenzeitlich der Dachstuhl in traditioneller Zimmermannskonstruktion wieder aufgerichtet worden. Die eingelagerten Vertäferungen und Böden werden wieder eingebaut und, wo notwendig, ergänzt. Planung und Ausführung der Bau- und Restaurierungsarbeiten erfolgen in engem Einvernehmen mit der kantonalen Denkmalpflege.
Komplexe Aufgabe
Die sehr aufwändigen Instandstellungs- und Restaurierungsarbeiten an den zu erhaltenden Gebäudeteilen nach den Grundsätzen der Denkmalpflege ergeben Mehrkosten, die von der Gebäudeversicherung nicht gedeckt sind. Die kantonale Denkmalpflege unterstützt die Anstrengungen der Eigentümerin, ihr Zunfthaus originalgetreu wieder herzustellen. Aus dieser Überlegung heraus werden die Lücken der Gebäudeversicherungsentschädigung im Bereich der subventionsberechtigten Baukosten ausgeglichen. Des Weiteren wird ein Beitrag an die hoch komplexe Planung geleistet, die zum einen baupolizeiliche Kriterien nach den Standards eines Neubaus und zum anderen die Auflagen für ein bedeutendes Denkmalschutzobjekt erfüllen muss.
Mit dem Beitrag von rund 2,3 Millionen Franken aus dem Denkmalpflegefonds, geht der Regierungsrat auf eine Eingabe vom 20. August 2008 ein, mit der die Zunft zur Zimmerleuten um eine Subvention an die Kosten für den Wiederaufbau des Zunfthauses ersucht. Die Gesamtkosten für den Wiederaufbau werden von der Eigentümerin mit 17,5 Millionen Franken beziffert.
Markantes Gebäude mit 850-jähriger Geschichte
Das Zunfthaus zur Zimmerleuten figuriert im Inventar der Schutzobjekte von überkommunaler Bedeutung. Als die Zunft im Jahr 1708 den repräsentativen Kopfbau mit Sandsteinfassaden und Erkertürmchen erstellte, markierte dies den Auftakt zu einer Reihe von Zunfthaus-Neubauten im 18. Jahrhundert. Zudem gehört das Zunfthaus zu den ältesten überlieferten Bauwerken der Stadt Zürich. In den aus fünf Einzelbauten zusammengewachsen Gebäudekomplex ist auch ein Vorgängerbau integriert, der in seiner Tragstruktur einschliesslich der Gassenfassade über vier Geschosse erhalten geblieben ist. Dessen Deckenbalken im Erdgeschoss können auf die Jahre 1155 und 1156 datiert werden.
Das Zunfthaus zur Zimmerleuten fällt in der Nacht vom 14. auf den 15. November 2007 einem verheerenden Grossbrand zum Opfer. Das Feuer zerstört erhebliche Teile des Gebäudekomplexes, das Löschwasser richtet zusätzlichen Schaden an. Im Bild eine Wappenkartusche des Hans Rudolf Öri von 1708 aus der Decke des grossen Zunftsaals, die unter dem Brandschutt begraben wurde.
Nach der Reinigung zeigt sich, dass die Beschädigungen an der Kartusche sich auf die Schnitzereien beschränken, während die Malerei praktisch unbeschädigt blieb.
Die Kartusche nach der fachgerechten Restaurierung. Die frisch geschnitzten Ornamente werden nun lediglich noch farblich eingestimmt.
(Medienmitteilung des Regierungsrates)
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