Was, wenn im Wohnquartier keine Lademöglichkeit besteht? Fehlende Ladeinfrastruktur ist eine Hürde für den Umstieg vom Verbrenner auf batterieelektrische Fahrzeuge. Die Stadt Winterthur stellt darum im Pilotprojekt «eCity Charge – Ladestationen im Quartier» Ladeplätze zur Verfügung. Dazu werden Blaue-Zone-Parkfelder in öffentlich zugängliche Ladestationen umgewandelt.
Elektromobilität ist wichtig für die Erreichung der Klimaziele
Ein erheblicher Teil der Winterthurer Bevölkerung lebt in Gebäuden ohne private Parkmöglichkeit – die Anwohnenden parkieren im Quartier, zum Beispiel in der Blauen Zone. Dort fehlt bisher eine öffentlich zugängliche Ladeinfrastruktur. Und dies macht den Umstieg auf ein batterieelektrisches Fahrzeug weniger attraktiv.
Der Umstieg auf batterieelektrische Fahrzeuge ist für Winterthur aber strategisch wichtig, um das Klimaziel «Netto-Null 2040» zu erreichen. Immerhin ist in Winterthur der Strassenverkehr für 45 Prozent der direkten Treibhausgasemissionen verantwortlich. 70 bis 75 Prozent davon entfallen auf Personenwagen. Winterthur strebt einerseits eine deutliche Reduktion des motorisierten Verkehrs an, andererseits auch eine Elektrifizierung der motorisierten Verkehrsmittel. Dafür ist ein Mix an Ladeoptionen nötig.
Ladeoptionen, dort wo sie gebraucht werden
Winterthur will den Wandel hin zu mehr batterieelektrischen Fahrzeugen mit dem Ausbau der Ladeinfrastruktur auf öffentlichem Grund fördern. Konkret: Im Pilotprojekt «eCity Charge – Ladestationen im Quartier» werden drei Standorte in den Blauen Zonen der Quartiere Neuwiesen, Äusseres Lind und Endliker/Deutweg getestet.
Dabei werden geeignete Parkplätze speziell markiert und zu Ladestationen umgewandelt. So gibt es für die Quartierbevölkerung eine Ladeoption in der Nähe des Wohnorts, die es ermöglicht, das Fahrzeug über Nacht oder während kürzeren Aufenthalten aufzuladen.
Schritt für Schritt zu den geeigneten Standorten
Die Standorte für das Pilotprojekt wurden mithilfe einer Machbarkeitsstudie bestimmt. Dabei berücksichtigt wurden beispielsweise technische Aspekte zu Anschluss-, Aufstell- und Ausbaumöglichkeiten für Ladesäulen. Beim Auswahlprozess wurde aber auch beachtet, wo wie viele Bewohnerinnen und Bewohner eine Jahresparkkarte haben – oder wie hoch die Dichte an Elektroautos bzw. der Ladebedarf im potenziellen Gebiet ist. Eingeflossen ist auch eine Befragung der Bevölkerung in den Quartieren.
«Auf dem Weg zum Klimaziel «Netto-Null 2040» ist der Umstieg von Verbrenner-Fahrzeugen auf Elektromobilität und alternative Antriebe unumgänglich. »
Manuela Fuchs, Projektleiterin Klima, Stadt Winterthur
Finanzierung
Attraktivität für Ladenetzanbietende steigern
Mit einer Ausschreibung für den Aufbau und den Betrieb mehrerer Ladestandorte im Paket möchte die Stadt geeignete Investorinnen und Investoren finden. Hohe Anfangsinvestitionen sind unattraktiv für die Ladenetzanbietenden, die ihre Kosten meist in wenigen Jahren amortisieren wollen. Damit dennoch ein flächendeckendes Ladenetz entsteht, bei dem die hohen Investitionskosten für den Aufbau der Ladeinfrastruktur nicht auf die Kundinnen und Kunden übergehen, möchte die Stadt die Kosten für die Installation der Basisinfrastruktur – also die Investitionskosten mit langer Amortisationsdauer – vorfinanzieren. Dazu gehören die Stromzuleitung zu den Parkplätzen, Stromzähler und weitere Verkabelungen für die Kommunikation. Die Ladenetzanbietenden hingegen fokussieren sich auf den Aufbau und Betrieb der Ladestationen. Davon profitieren alle: die Nutzenden der Ladestationen und die Ladenetzanbietenden.
Mit Hilfe von Konzessionsgebühren refinanzieren
Die Stadt möchte ihre getätigten Investitionen für die Basisinfrastruktur auf lange Sicht wieder refinanzieren. Das Lade- und Umsetzungskonzept zeigt auf, welche Refinanzierungsmöglichkeiten die Stadt hat. Eine Möglichkeit wäre, eine Konzessionsgebühr pro Ladeplatz oder eine Abgabe pro Kilowattstunde von den Ladenetzanbietenden zu erheben. Denkbar wäre auch eine Mischform aus einem Tarif pro geladene Kilowattstunde und einer pauschalen Konzession pro Parkplatz.
Weiterführende Informationen
Verwenden Sie die Akkordeon-Bedienelemente, um die Sichtbarkeit der jeweiligen Panels (unterhalb der Bedienelemente) umzuschalten.
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