Die Stadt Uster plant ihre Fahrzeugflotte auf erneuerbare Antriebe umzustellen. Bei ersten Ersatzanschaffungen hat sie sich bereits für batterieelektrische Fahrzeuge entschieden. Diese Praxis möchte die Stadt auch in Zukunft beibehalten. Bei einigen Fahrzeugtypen wartet Uster jedoch auf bessere Batterien oder eine Preisreduktion.
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Fahrzeugbestand heute
Der Fahrzeugbestand der Stadt Uster zählt ca. 130 Fahrzeuge – bisher noch fast ausschliesslich Verbrenner. Bis auf begründete Ausnahmen will Uster alle Fahrzeuge in ihrem Besitz bis 2030 auf alternative Antriebsformen umstellen. Bei ersten Ersatzanschaffungen hat sie sich bereits für batterieelektrische Fahrzeuge entschieden. Mit externer Unterstützung erarbeitete die Stadt eine Roadmap für die Dekarbonisierung der Fahrzeugflotte. Damit will sie Einzelfälle in eine generelle Beschaffungspraxis überführen und offene Fragen klären.
«Die Roadmap für die Dekarbonisierung des Fahrzeugparks zeigt uns klar auf, welche Fahrzeuge wir ab wann mit welchem alternativen Antrieb ersetzen müssen. In den meisten Fällen setzen wir künftig auf den batterieelektrischen Antrieb. Damit können wir zu den geringsten Mehrkosten die grösste CO2-Einsparung erzielen. Für einige Spezialfälle, wie Tanklöschfahrzeuge, konnten wir aufzeigen, dass eine Neubeschaffung als batterieelektrisches Fahrzeug noch nicht in einem vertretbaren Kosten-Nutzen-Verhältnis steht.»
Sarina Laustela, Leiterin Abfallbewirtschaftung und Umwelt, Stadt Uster
Erkenntnisse aus der Roadmap
Können batterieelektrische Fahrzeuge alle Anforderungen der Stadt Uster erfüllen?
Batterieelektrische Fahrzeuge erfüllen in allen betrachteten Fahrzeugkategorien die täglichen Anforderungen der Stadt Uster. Personenwagen werden sogar den Extremanforderungen der Stadt gerecht: maximale tägliche Kilometerleistungen bei gleichzeitig minimalen Standzeiten des Fahrzeugtyps. Die Stadt plant daher, für Personenwagen mit vergleichbarem Anforderungsprofil fortan nur batterieelektrische Modelle zu beschaffen. Für Spezialfahrzeuge mit geringer Stückzahl, wie Tanklöschfahrzeuge, wartet sie derzeit noch auf höhere Batteriekapazitäten.
Wie viel CO2 kann die Stadt einsparen?
Durch die Elektrifizierung eines Nutzfahrzeuges im Winterdienst kann Uster bis zu sieben Tonnen CO2-eq pro Jahr einsparen. Im Vergleich dazu erscheint das Einsparpotenzial eines einzelnen Personenwagens in Uster mit rund zwei Tonnen CO2-eq pro Jahr gering. Da Personenwagen aber einen grossen Anteil in der Flotte ausmachen, reduziert auch das Elektrifizieren der Personenwagen die Emissionsbilanz der Stadt deutlich. Bei Spezialfahrzeugen, wie Tanklöschfahrzeugen, die nicht intensiv genutzt werden, ist das Einsparpotenzial geringer.
Was kostet die Stadt das Umstellen der Fahrzeugflotte?
Grundsätzlich ist die Anschaffung batterieelektrischer Fahrzeuge zwar häufig teurer, jedoch sind die Gesamtkosten über die Lebensdauer betrachtet oft geringer als bei Verbrennern. Insbesondere bei intensiv genutzten Fahrzeugen können höhere Beschaffungskosten ausgeglichen werden. Bei Spezialfahrzeugen ist die Preisdifferenz bei der Anschaffung meist höher, weshalb die Stadt Uster bei den Nutzfahrzeugen auf kostengünstigere Alternativen wartet.
Die folgende Tabelle führt für jede evaluierte Fahrzeugkategorie die Vergleichsmodelle und deren Beschaffungspreise auf:
Fahrzeugkategorie | Referenzfahrzeug (Verbrenner) | Alternativfahrzeug (batterieelektrisch) |
---|---|---|
Personenwagen | Skoda Octavia Combi 2.0 TDI Ambition (CHF 34'000) |
Citroën ë-C4 Electric (CHF 31'900) |
Lieferwagen | Mercedes Sprinter 311 CDI Standard (CHF 51'900) |
Mercedes eSprinter 312 47 kWh Standard (CHF 81'600) Mercedes eSprinter 312 35 kWh Standard (CHF 69'100) |
Brückenfahrzeug | VW Transporter T6 Pick-up (CHF 53'500) |
Toyota Proace Electric (CHF 75'000) |
Nutzfahrzeug | Viktor Meili VM 1300 H45 (CHF 150'000) |
Viktor Meili Beat E (CHF 320'000) |
Löschfahrzeug | TLF Scania P410 (CHF 510'000) |
Rosenbauer RT (CHF 1'000'000) |
Was kostet Uster der Aufbau der Ladeinfrastruktur?
AC-Ladepunkte kosten ca. 400-2000 Franken, DC-Ladepunkte zwischen 20'000-30'000 Franken. Hinzu kommen die Kosten für die Basisinfrastruktur: Stromzuleitung zu den Parkplätzen, Stromzähler sowie weitere Verkabelungen für die Kommunikation. Die Kosten für die Basisinfrastruktur sind abhängig von den lokalen Gegebenheiten und können stark variieren. Uster suchte den Austausch mit ihrem Stromversorger für genaue Schätzungen.
Welche Vorkehrungen muss Uster bezüglich Ladeinfrastruktur und Stromversorgung treffen?
Die Stadt Uster bestimmte die erforderliche Leistung pro Standort anhand der Anzahl benötigter Ladepunkte und Ladeleistung, sowie dem erwarteten Ladeverhalten. Energie Uster evaluierte, welche Standorte die erforderliche Leistung bereitstellen können. Zudem ermittelte sie, für welche Standorte Lastmessungen notwendig sind, um die derzeitige Auslastung des Anschlusses zu bestimmen.
Die Roadmap für die Dekarbonisierung der Fahrzeugflotte wurde 2023 erarbeitet.
Weiterführende Informationen
Verwenden Sie die Akkordeon-Bedienelemente, um die Sichtbarkeit der jeweiligen Panels (unterhalb der Bedienelemente) umzuschalten.
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