Logistik ist Leben. Die Bevölkerung wächst, die Nachfrage nach Gütern steigt. Gleichzeitig wird der Boden für den Warenumschlag immer knapper. Eine funktionierende Güterversorgung und -entsorgung ist für die Wirtschaft und Bevölkerung im Kanton Zürich jedoch von zentraler Bedeutung. Die Koordinationsstelle Güterverkehr & Logistik begleitet Planungen und engagiert sich für eine zukunftstaugliche Gestaltung des Güterverkehrs.
Koordinationsstelle Güterverkehr und Logistik (KGL)
Aufgabe der Koordinationsstelle Güterverkehr und Logistik (KGL) ist es, die Versorgung und Entsorgung im Kanton Zürich langfristig sicherzustellen. Vor allem zwei Entwicklungen bieten Anlass für eine proaktive Koordination von Logistikangelegenheiten. Zum einen die prognostizierte Bevölkerungszunahme, welche die Nachfrage nach Gütern erhöhen wird. Und zum anderen die Siedlungsentwicklung nach innen, die zu einer grösseren Flächenkonkurrenz führen wird. Grundlage für die Tätigkeit der KGL sind das Planungs- und Baugesetz sowie das vom Regierungsrat verabschiedete Güterverkehrs- und Logistikkonzept (GVLK).
Team
Themen der Koordinationsstelle
Planung und Koordination
Der Güterverkehr ist auf geeignete Standorte angewiesen, um die Ver- und Entsorgung vor allem in urbanen Gebieten langfristig sicherzustellen. Zentraler Pfeiler im GVLK und prioritäre Aufgabe der KGL ist deshalb die Sicherung und Entwicklung von Umschlaganlagen, vor allem zwischen Schiene und Strasse und dies insbesondere in den Städten Zürich und Winterthur, aber auch in den übrigen dichtbesiedelten Gebieten. Diese Standorte sollen möglichst nahe bei den Endverbrauchenden oder bei Entsorgungsunternehmen liegen.
Dialog und Beratung
Die KGL ist die zentrale kantonale Dialog- und Beratungsstelle im Kanton Zürich zu Güterverkehrsfragen für Wirtschaft, Verbände, Forschung und Planende sowie innerhalb der Verwaltung. Daneben steht sie in regelmässigem Austausch mit den Gemeinden, den Regionen und dem Bund, der insbesondere zu Fragen der Innovation in der urbanen Logistik zunehmend eine koordinierende Funktion übernimmt. Ergänzend zielt sie darauf ab, das Verständnis in der Bevölkerung für die Bedürfnisse der Logistik zu erhöhen und umgekehrt die Logistik siedlungsverträglich zu gestalten.
Grundlagen und Forschung
Die KGL pflegt Daten und erarbeitet Grundlagen zum Güterverkehr und zur Logistik im Kanton Zürich. Zudem wirkt sie bei zukunftsorientierten Konzepten für eine leistungsfähige, effiziente Logistik in Städten und urbanen Regionen mit, und sie begleitet relevante Grundlagenabreiten.
Güterverkehrs- und Logistikkonzept GVLK
Versorgung und Entsorgung sind zentrale Existenzgrundlagen für die Bevölkerung und die Wirtschaft im Kanton Zürich. Herausforderungen sind neben dem Bevölkerungswachstum auch die Veränderung der Siedlungsstruktur im Rahmen der angestrebten baulichen Entwicklungen nach innen sowie der zunehmende Online-Handel. Qualifizierte Abschätzungen des Bundes zeigen im Güterverkehr bis 2040 eine Zunahme der Verkehrsleistung – sprich der Tonnenkilometer – um 24 Prozent. Transporteure und Logistiker brauchen Lösungen, die auch funktionieren, wenn die Bevölkerung weiter wächst und der Raum knapper wird.
Um diese Herausforderungen anzugehen, hat der Regierungsrat mit dem Güterverkehrs- und Logistikkonzept (GVLK) eine zentrale konzeptionelle Güterverkehrsplanung für den Kanton beschlossen. Das Konzept legt die Grundsätze für die erwünschte künftige Versorgung von Bevölkerung und Wirtschaft mit Gütern sowie die Entsorgung von Abfällen im Planungshorizont bis 2040 fest. Damit vertieft das GVLK die Vorgaben aus dem Gesamtverkehrskonzept 2018 und bildet die Grundlage für alle weiteren Planungen der kantonalen Verwaltung im Bereich Güterverkehr und Logistik.
Angebotsziele Schienengüterverkehr 2050
Bei der Versorgung des Kantons Zürich soll die Eisenbahn als Verkehrsträger künftig eine noch grössere Rolle spielen als heute. Dies, weil sie auf wenig Raum viele Güter transportieren kann. Um sicherzustellen, dass die Güterzüge auf dem Schienennetz Platz finden und ausreichend Umschlaganlagen zwischen Schiene und Strasse vorhanden sind, hat der Kanton Zürich seine Bedürfnisse für die Zeithorizonte 2035 und 2050 formuliert. Zusammen mit den SBB, dem Bund, weiteren kantonalen Stellen und der Logistikbranche hat das Amt für Mobilität Strategien definiert und Angebotsziele für die Zeithorizonte 2035 und 2050 formuliert. Dieses Zukunftsbild enthält die folgenden Stossrichtungen, die in den weiteren Ausbauschritten der Bahninfrastruktur berücksichtigt und im kantonalen Richtplan verankert werden sollen:
Bis 2035
Vorteile:
- Bahnangebot und Bahninfrastruktur für den Güterverkehr werden wie beschlossen umgesetzt (STEP AS 2035).
- Kantonsweit sind die bestehenden Umschlaganlagen Schiene/Strasse im Sinne eines flächendeckenden Grundangebots nachhaltig zu sichern.
- In den Stadtlandschaften sind sie insbesondere für die Konsum- und Massengut-Logistik weiterzuentwickeln.
- Hinzu kommen punktuelle Weiterentwicklungen von Anlagen in anderen Handlungsräumen, insbesondere die Modernisierung und Konzentration von Freiverladen.
- Neue Betriebe, die viel Güterverkehr generieren, sind möglichst direkt an das Bahnnetz anzuschliessen.
- Bestehende Anlagen mit Aushubumschlag sollen zu leistungsfähigen Anlagen ausgebaut werden, punktuell auch neue Anlagen realisiert werden.
Bis 2050
Vorteile:
- Bahnangebot und Bahninfrastruktur für den Güterverkehr sind bedarfsgerecht weiterzuentwickeln.
- Kantonsweit sind die Umschlaganlagen differenziert weiterzuentwickeln, beispielsweise die Konsumgutlogistik in den Stadtlandschaften.
- Bestehende Freiverlade sollen modernisiert und wenn möglich regional konzentriert werden.
- Im Hinblick auf die Erreichung des angestrebten Modalsplit-Ziels (35 Prozent auf der Schiene) sollen weitere Anlagen für Aushubumschlag realisiert werden und die Leistungsfähigkeit der bestehenden Anlagen gesteigert werden.
Zürcher Güterverkehrsrunde
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Innovationen werden oft mit grossen Würfen gleichgesetzt. Nichtsdestotrotz geschehen auch grosse Fortschritte in der Regel in kleinen Schritten, und es bestehen Berührungspunkte zwischen den Privaten, die Neues gestalten, und dem Staat, der den Rahmen dafür setzt.
Grund genug, dieses Zusammenspiel unter dem Titel Innovationen auf leisen Sohlen an der diesjährigen Dialogplattform des Kantons Zürich zu thematisieren. Dabei werden drei praktische Beispiele vorgestellt:
- Patrick Nöthiger präsentiert das Logistik- und Kommunikationskonzept des Projekts Bauzone 5400.ch, mit dem die Stadt Baden dafür sorgt, dass ihr Zentrum trotz einer Ballung von Baustellen nicht lahmgelegt wird.
- Wolf Dieter Deuschle vom Bundesamt für Verkehr erläutert, wie die praktisch erprobte Digitale automatische Kupplung den Einzelwagenladungsverkehr vereinfachen kann.
- Markus Erdmann vom Designwerk Winterthur zeigt auf, wie elektrisch betriebene Lastwagen alltagstauglich werden und welche Perspektiven das für den Schwerverkehr der Zukunft eröffnet.
In der Folge werden die Schlüsselerkenntnisse auf einem Podium sowie im Plenum diskutiert. Auf dem Podium vertreten sind:
- Severin Baer, Leiter nationale Transporte, Planzer und Vertreter des Nutzfahrzeugverbandes Astag
- Frank Furrer, Generalsekretär des Verbandes des verladenden Industrie VAP
- Peter de Haan, Leiter Geschäftsbereich Ressourcen, Energie und Klima des Beratungsunternehmens EBP
- Stefano Kunz, Stadtrat Bau und Planung, Schlieren.
Der Anlass in Anwesenheit von Volkswirtschaftsdirektorin Carmen Walker Späh hat am 11. November 2024 im Hotel Krone in Zürich Unterstrass stattgefunden. Er richtete sich an Akteurinnen und Akteure aus der Logistik, an Vertreterinnen und Vertreter von Politik und Verwaltung sowie an alle, die am Transport, am Umschlag und an der Lagerung von Waren interessiert sind.
Weiterführende Informationen
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