Das AFG hat im Auftrag der Gesundheitsdirektion ein neues Konzept für Prävention und Gesundheitsförderung erarbeitet. Dieses legt die strategischen Leitlinien für zukünftige Massnahmen im Kanton Zürich fest.
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Ein Blick zurück in die Geschichte zeigt, bereits Hippokrates prägte den Satz «Wer einer Krankheit vorbeugt, muss gar nicht erst nach Methoden der Heilung fragen». Wie relevant ist dieser Grundsatz heute noch?
Diese Aussage hat heute noch eine grosse Bedeutung – nicht nur für jede einzelne Person, sondern auch übergeordnet für die Gesundheitspolitik. Prävention und Gesundheitsförderung sind wichtige Grundpfeiler der Gesundheitsversorgung. Es ist viel effektiver und kostengünstiger, Krankheiten zu verhindern, als sie zu behandeln, wenn sie bereits aufgetreten sind. Daher arbeiten wir auch in der Gesundheitsdirektion getreu diesem Motto.
Was waren die Gründe, dass der Kanton Zürich ein neues Konzept für Prävention und Gesundheitsförderung entwickelt hat?
Das bisherige Präventionskonzept war veraltet und entsprach nicht mehr den aktuellen Herausforderungen im Gesundheitswesen. Daher war es an der Zeit, ein neues Konzept zu entwickeln, welches den Bedürfnissen der heutigen Bevölkerung besser gerecht wird und eine effektive Gesundheitsförderung ermöglicht.
Welches sind die wichtigsten Elemente des neuen Konzepts?
Unser neues Konzept für Prävention und Gesundheitsförderung basiert auf der Erkenntnis, dass sowohl die Lebens- und Arbeitsbedingungen als auch das individuelle Verhalten der Menschen entscheidend für ihre Gesundheit sind. Daher setzen wir auf eine ganzheitliche Herangehensweise. Unsere Vision ist es, dass die Menschen im Kanton Zürich in einer gesunden Umgebung leben und raschen Zugang zu attraktiven präventiven und gesundheitsfördernden Angeboten haben. Mit unseren Angeboten werden sie dazu befähigt, ihre Gesundheit selbstbestimmt und aktiv zu fördern. Um diese Vision zu erreichen, wurden spezifische Themenschwerpunkte gesetzt, welche in den nächsten Jahren im Fokus unserer Präventionsarbeit stehen.
Was sind das konkret für Schwerpunkte?
Im Zentrum stehen Massnahmen zur Förderung der körperlichen, psychischen und sozialen Gesundheit. Das sind allesamt wichtige Komponenten einer guten Gesundheit, die sich gegenseitig beeinflussen. Wenn eine Person zum Beispiel viel Sport treibt, hat dies einen direkten positiven Effekt auf die Psyche. Wird die sportliche Aktivität zusätzlich in der Gemeinschaft ausgeübt, fördert dies die soziale Interaktion, welche für das Wohlbefinden genauso wichtig ist. Ein weiterer Schwerpunkt liegt in der Stärkung der Gesundheitskompetenz. Besonders in Zeiten, in denen wir mit einer Fülle von Informationen aus dem Internet konfrontiert sind, ist es wichtig, dass diese korrekt eingeordnet und verstanden werden. Nur so können Menschen in Gesundheitsfragen eigenverantwortlich und gesundheitsfördernd handeln. Ein weiteres Kernthema ist die gesundheitsförderliche Gestaltung der Lebens- und Arbeitsbedingungen der Menschen. Dafür setzen wir unter anderem auf betriebliches Gesundheitsmanagement und bieten entsprechende Unterstützung auch für Unternehmen an.
Das klingt nach einem breit angelegten Konzept. Welche Programme und Projekte werden im Rahmen des neuen Konzepts umgesetzt?
Im Kanton Zürich laufen derzeit zwei kantonale Aktionsprogramme. Eines für Kinder und Jugendliche und eines für ältere Menschen. Diese Programme zielen darauf ab, die Gesundheit und das Wohlbefinden dieser Zielgruppen zu fördern. Zum Beispiel werden Elternbildungskurse, Unterrichtsmaterialien für Schulen und Lebenskompetenz-Trainings für Jugendliche angeboten. Für ältere Menschen gibt es beispielsweise Kurse zur Sturzprävention oder Angebote zur Vernetzung untereinander und damit zur Vorbeugung von Einsamkeit. Darüber hinaus gibt es eine Vielzahl von Kampagnen und Initiativen, wie zum Beispiel die «Wie geht’s dir?»-Kampagne zur Sensibilisierung für die psychische Gesundheit oder das Programm Suizidprävention.
Die steigenden Gesundheitskosten beschäftigen die Schweizer Bevölkerung. Können die Präventionsbemühungen des Kantons Zürich hier Entlastung schaffen?
Prävention und Gesundheitsförderung verhindern Krankheiten, sorgen für ein gutes Wohlbefinden, verbessern die Lebensqualität und tragen erst noch wirkungsvoll zur Eindämmung der Gesundheitskosten bei. Durch gezielte Massnahmen zur Förderung eines gesunden Lebensstils und zur Stärkung der Gesundheitskompetenz können viele Krankheiten vermieden oder frühzeitig erkannt und behandelt werden. Beispielsweise spart jeder in die Tabakprävention investierte Franken 41 Franken an Folgekosten, in der Alkoholprävention sind es 23 Franken. Eine Investition in die Prävention ist daher eine Investition in die Zukunft und kann langfristig zu einer Entlastung des Gesundheitssystems beitragen.
Konzept für Prävention & Gesundheitsförderung
Prävention und Gesundheitsförderung sind in der Kantonsverfassung und im Gesundheitsgesetz verankert. Das bisherige Konzept für Prävention und Gesundheitsförderung stammt aus dem Jahr 2004. Seither hat sich nicht nur die Bevölkerung selbst, sondern auch die Gesundheitsversorgung und der gesundheitspolitische Kontext verändert.
Die Umsetzung des neuen Konzepts erfolgt auf verschiedenen Ebenen und erfordert die Zusammenarbeit aller relevanten Akteure im Gesundheitswesen. Dazu gehören neben staatlichen Stellen auch private Organisationen, Bildungseinrichtungen und die Zivilgesellschaft. Das AFG hat das Institut für Epidemiologie, Biostatistik und Prävention (EBPI) der Universität Zürich mit der Planung, Förderung und Verbreitung von präventiven und gesundheitsfördernden Aktivitäten im Kanton Zürich beauftragt. Dabei ist wichtig, dass bei der konkreten Entwicklung und Umsetzung von Präventionsmassnahmen die Bedürfnisse und Anliegen der Menschen vor Ort berücksichtigt werden. Nur so können unsere Massnahmen eine optimale Wirkung erreichen.
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Gesundheitsdirektion - Amt für Gesundheit