Gemeinsam gegen Genitalbeschneidung

Wartezimmer

Die Gesundheitsdirektion hat im Herbst 2023 zum Schutz von betroffenen und gefährdeten Mädchen und Frauen eine Anlaufstelle gegen weibliche Genitalbeschneidung ins Leben gerufen.

Hintergrund

Weibliche Genitalbeschneidung ist mit gravierenden physischen, psychischen und sozialen Folgen für die Betroffenen verbunden. Schätzungen zufolge sind über 2900 Frauen im Kanton Zürich betroffen oder gefährdet. Bereits als Nationalrätin reichte Natalie Rickli 2018 das Postulat 18.3551 «Massnahmen gegen Mädchenbeschneidungen» ein. Mit diesem Postulat wurde der Bundesrat beauftragt, darzulegen, mit welchen Massnahmen Mädchen und Frauen besser vor weiblicher Genitalbeschneidung geschützt werden können.

Die medizinische Versorgung von beschnittenen Mädchen und Frauen war im Kanton Zürich stets gewährleistet, was jedoch fehlte, war eine niederschwellige Anlaufstelle für Betroffene und Gefährdete sowie die Vernetzung der Fachpersonen. In Sitzungen mit Fachleuten, Betroffenen und Personen aus Kulturkreisen, in denen weibliche Genitalbeschneidung praktiziert wird, wurden die Bedürfnisse und die Anforderungen einer solchen Anlaufstelle eruiert. Ein wichtiger Partner in der Planung, aber auch in der künftigen Arbeit der Anlaufstelle ist das Netzwerk gegen Mädchenbeschneidung Schweiz. Im Auftrag des Bundes unterstützt es die Kantone beim Aufbau von Anlaufstellen, vernetzt diese untereinander und engagiert sich im internationalen Kontext.

Anlaufstelle FGMhelp unterstützt Betroffene

Das Ambulatorium Kanonengasse des Stadtärztlichen Dienstes hat sich als ideale Institution zur Beherbergung der Anlaufstelle erwiesen, was vom Regierungsrat auch so bestätigt wurde. Da es nur einzelne Kontaktnahmen pro Woche sein werden, sollte die Anlaufstelle in bestehende Strukturen mit Erfahrung in Frauengesundheit sowie im Migrationsbereich integriert werden und niederschwellig über verschiedene Kanäle erreichbar sein. Eine wichtige Aufgabe der Anlaufstelle ist zudem die Verhinderung von Beschneidungen im In- und Ausland. Die zentralen Leistungen der Anlaufstelle umfassen:

Vorteile:

  • Niederschwellige Beratung und Unterstützung von Betroffenen, Gefährdeten und Angehörigen     
  • Beratung, Vernetzung und Sensibilisierung von Fachpersonen
  • Netzwerkarbeit mit Organisationen und Personen in den einzelnen Kulturkreisen
  • Information und Kommunikation gegenüber Behörden, Medien und der Öffentlichkeit
RPnr

«Mit der Schaffung dieser Anlaufstelle wollen wir betroffene sowie gefährdete Mädchen und Frauen besser schützen und mehr Sichtbarkeit für dieses Thema schaffen.»

Regierungspräsidentin und Vorsteherin der Gesundheitsdirektion Natalie Rickli

FGMhelp leistet Community Arbeit

Am 6. Februar 2024, dem internationalen Tag gegen weibliche Genitalbeschneidung, hat die Anlaufstelle im Kanton Zürich offiziell ihren Betrieb aufgenommen. Nun wird es insbesondere darum gehen, die Anlaufstelle weiter auszubauen und bekannt zu machen. Neben den Informationen über die Webseite www.fgmhelp.ch und den Broschüren für Fachpersonen und Betroffene spielt auch die Kommunikation über die sozialen Medien eine zentrale Rolle. Zudem sind Veranstaltungen für Fachpersonen oder Referate an Veranstaltungen geplant und es werden Möglichkeiten für Inputs bei Treffen der entsprechenden Kulturkreise genutzt.

Weiterführende Informationen

Verwenden Sie die Akkordeon-Bedienelemente, um die Sichtbarkeit der jeweiligen Panels (unterhalb der Bedienelemente) umzuschalten.

Kontakt

Gesundheitsdirektion - Amt für Gesundheit

Adresse

Stampfenbachstrasse 30
Postfach
8090 Zürich
Route (Google)

Telefon

+41 43 259 51 00

E-Mail

afg@gd.zh.ch

Für dieses Thema zuständig: