Jede Volksschule im Kanton Zürich wird alle fünf Jahre bezüglich ihrer pädagogischen und organisatorischen Qualität geprüft. Das verlangt das Volksschulgesetz. Die Evaluation erfolgt nach einem bewährten Ablauf durch die Fachstelle für Schulbeurteilung. Sie stellt eine neutrale und fachlich hochstehende Qualitätsprüfung sicher.
Grundlagen der Beurteilung
Grundlage für die Evaluation einer Schule bilden die folgenden Dokumente und Tätigkeiten:
- Portfolio: Die Schule erstellt ein Portfolio mit wichtigen Zahlen, Fakten und Dokumenten zur Schule und zu den Evaluationsbereichen. Das Portfolio enthält auch eine Entwicklungsreflexion der Schule, welche von der Schulführung im Vorfeld erarbeitet wird.
- Schriftliche Befragung: Lehrpersonen und weitere Mitarbeitende, Schülerinnen und Schüler ab der 4. Klasse sowie Eltern und Erziehungsberechtigte werden vor dem Besuch des Evaluationsteams schriftlich zu wichtigen Aspekten des Qualitätsprofils befragt.
- Beobachtungen: Während des Besuchs vor Ort beobachtet das Evaluationsteam den Unterricht sowie – je nach Evaluationsbereich – weitere Anlässe (z. B. Konferenzen, Pausen, Sitzungen, ausserschulische Betreuung).
- Interviews: Während des Besuchs vor Ort führt das Evaluationsteam Interviews mit Lehrpersonen, weiteren Mitarbeitenden, der Schulleitung, der Schulpflege, Elterngremien und Gruppen von Schülerinnen und Schüler.
Triangulation stützt die Beurteilung
Damit die Beurteilung breit abgestützt ist, werden immer mehrere Sichtweisen einbezogen. Dieses sogenannte Triangulationsprinzip weist verschiedene Formen auf:
Verfahrens-Triangulation
Die gleiche Evaluationsfrage wird mit unterschiedlichen Verfahren untersucht (Dokumentenanalyse, Befragung, Beobachtung, Interview).
Evaluatoren-Triangulation
Die Beurteilung wird von mehreren Evaluationsfachpersonen gemeinsam vorgenommen.
Betroffenen-Triangulation
Verschiedene Betroffene werden – unabhängig voneinander – zum gleichen Thema befragt oder beobachtet.
Planung der Evaluation
Die Evaluation lässt sich durch die Verantwortlichen der Schule gut vorausplanen und die Umsetzung vorbereiten. Im folgenden Link «Evaluationszeitplan» stehen Ihnen die Mehrjahresplanungen für Regel- und Sonderschulen zur Verfügung.
Verwenden Sie die Akkordeon-Bedienelemente, um die Sichtbarkeit der jeweiligen Panels (unterhalb der Bedienelemente) umzuschalten.
Basis dazu bildet ein bewährtes Raster, das die einzelnen Schritte auflistet und Angaben zum Zeitbedarf macht (siehe Link «Wie läuft eine Evaluation ab»).
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Die Angaben zum Zeitraum beziehen sich auf Wochen (Schulwochen) vor oder nach dem Evaluationsbesuch.
Abkürzungen: SL Schulleitung, FSB Fachstelle für Schulbeurteilung
Zeitlicher Ablauf einer Schulevaluation
Zeitraum | Tätigkeit | Wer? |
---|---|---|
Dezember bis Januar vor dem Evaluationsschuljahr | Die Schule erhält von der Fachstelle die Evaluationsvereinbarung. Diese enthält neben den terminlichen Meilensteinen auch eine Umschreibung der Leistungen, Rollen, Rechte und Pflichten der Beteiligten sowie die personellen Angaben von Seiten der Schule wie der Fachstelle. Sie wird von der Schulpflege beziehungsweise der Trägerschaft der Schule, der Schulleitung sowie der Fachstelle unterzeichnet. | FSB Behörde SL |
- Festlegung, wer die Verant- wortung für die Evaluations- arbeiten der Schule übernimmt (Schulleitung oder Kontakt- gruppe) - Reservation der Termine des Evaluationsbesuchs (es sollten keine Klassenlager oder speziellen schulinternen Anlässe stattfinden; die Schulleitung und die Lehrpersonen sollten anwesend sein) - Reservation eines Arbeits- raumes für das Evaluations- team (3 Arbeitsplätze) - Reservation des Termins der Rückmeldeveranstaltung (Schulteam und Schulpflege) - Festlegung der Form und Termin der Selbstbeurteilung |
SL | |
ca. 26 Wochen vor dem Evaluationsbesuch | Die Fachstelle nimmt mit der Schule Kontakt auf und klärt den Termin für die Vorbereitungssitzung mit Schulleitung/Vertretung Schulteam und Schulbehörde | FSB/SL |
ca. 20 Wochen vor dem Evaluationsbesuch | Vorbereitungssitzung mit Schulleitung/Vertretung Schulteam und Vertretung der Schulbehörde: - Information über das Ver- fahren (für alle Teilnehmen- den) - Vorbereitungsarbeiten (Portfolio) für Schulleitung/Kontakt- gruppe |
FSB SL/evtl. Vertretung Schulteam/ Behörde |
ca. 15-13 W. vorher | Schule erhält Fragebogen und Logins, Durchführung der schriftlichen Befragung | FSB |
bis 8 Wochen vor dem Evaluationsbesuch | Die Schule nimmt eine Entwicklungsreflexion vor, in der sie je ein ausgewähltes Schul- und Unterrichtsentwicklungsprojekt darstellt. | SL/ evtl. Vertretung Schulteam |
bis 8 Wochen vorher | Die Schule stellt wichtige Konzepte und weitere Dokumente sowie die Entwicklungsreflexion in einem elektronischen Portfolio zusammen. | SL |
bis 8 Wochen vorher |
Elektronisches Portfolio auf die FSB-Cloud laden und Fragebogen an Fachstelle senden | SL |
ca. 4 Wochen vor dem Evaluationsbesuch | Planungssitzung | FSB SL/evtl. Vertretung Schulteam |
ca. 2 W. vorher | Die Schulleitung bereinigt gemeinsam mit der Leitung des Evaluationsteams den Evaluationsplan. Sie informiert die beteiligten Personen über den Evaluationsplan und bestimmt einen Arbeitsraum für das Evaluationsteam. | SL |
0 | Evaluationsbesuch | FSB |
Mittwoch, 2 W. nach Evaluationsbesuch | Rückmeldeveranstaltung und Vertiefung der festgestellten Handlungsfelder im Gespräch mit der Schulführung | FSB Schule Behörde |
ca. 4 W. nachher |
Zustellung des detaillierten Evaluationsberichts
Der Schulführung steht zusätzlich ein Management Summary mit den festgestellten Handlungsfeldern, dem Schulteam ein Arbeitsdokument zur Verfügung.
|
FSB |
ca. 7 Wochen nach dem Evaluationsbesuch | Die Schule wählt ein Handlungsfeld zur Bearbeitung im Rahmen des Impuls-Workshops aus und bespricht den Ablauf des Workshops mit der Leitung des Evaluationsteams. |
Schule
FSB
|
ca. 8 Wochen nachher | Die Leitung des Evaluationsteams moderiert den Impuls-Workshop mit der Schulführung (und evtl. einer Vertretung des Schulteams). |
FSB
Schule
|
bis ca. 16 Wochen nach dem Evaluationsbesuch | Die Schule veröffentlicht den Evaluationsbericht und informiert die Eltern über die Evaluationsergebnisse. Die Schule nutzt die Evaluationsergebnisse für ihre Schul- und Unterrichtsentwicklung. |
Schule |
Aufgrund der Mehrjahresplanung der Fachstelle ist die Schule bereits mehrere Jahre im Voraus darüber informiert, in welchem Schuljahr sie evaluiert wird. Das ermöglicht es jeder Schule, sich rechtzeitig darauf vorzubereiten. Der Zeitaufwand für die Schulleitung und das Schulteam kann aufgrund der Erfahrung der Fachstelle relativ präzise beziffert werden (siehe Tabelle). Einzig der Zeitbedarf für die Erstellung des Schulportfolios variiert von Schule zu Schule – je nach Stand der Schulentwicklung und der schulinternen Dokumentation.
Zeitaufwand für die Schule
Was | Schulleitung | Schulteam |
---|---|---|
Vorbereitungssitzung | 1 ½ Std. | |
Fragebogen individuell beantworten | ½ Std. | |
Entwicklungsreflexion | ½ Tag | evtl. |
Elektronisches Portfolio erstellen | max. 3 Tage | |
Planungssitzung | 2 Std. | |
Evaluationsbesuch organisatorisch vorbereiten | ½ Tag | |
3-tägiger Evaluationsbesuch | 1–2 Std. | 1–2 Std. |
Rückmeldeveranstaltung | 2 ½ Std. | 2 ½ Std. |
Evaluationsbericht verarbeiten, Handlungsfeld auswählen |
ca. ½ Tag | evtl. |
Impuls-Workshop | ½ Tag | evtl. |
Hilfreich für die Planung und die Information aller Beteiligten sind auch die von der Fachstelle zum Download bereitgestellten Unterlagen.
Erklärvideo Evaluationsprozess
Das kurze Video erklärt den Prozess der Externen Evaluation durch die Fachstelle für Schulbeurteilung FSB im Kanton Zürich.
Evaluationsverfahren Schritt für Schritt
Das Evaluationsverfahren erfolgt in jeder Schule nach dem gleichen Muster. Dieses wird Ihnen im folgenden Ablauf detailliert beschrieben.
Detaillierter Ablauf der Evaluation
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Diese Sitzung wird von der Leitung des Evaluationsteams der FSB mit einer Vertretung der Schule (Schulleitung, evtl. Vertretung Schulteam) und der Schulpflege (oder der Trägerschaft der Sonderschule) durchgeführt (Dauer 90 Minuten).
Die Leitung des Evaluationsteams orientiert an der Vorbereitungssitzung über Inhalte und Verfahren der Evaluation. Sie erläutert die Möglichkeiten, welche die Schule zur Mitgestaltung der Evaluation hat (z. B. Wahl eines Fokusthemas), und die Vorbereitungsarbeiten der Schule (Bestellung der Fragebogen, Entwicklungsreflexion, Schulportfolio).
Die definitiven Termine für die Rückmeldeveranstaltung, das Gespräch mit der Schulführung und den Impuls-Workshop werden vereinbart.
In der schriftlichen Befragung werden alle Eltern, Lehr- und Fachpersonen sowie Schülerinnen und Schüler (ab der 4. Klasse) online zu ihren Erfahrungen mit der Schule befragt.
Für die Eltern stehen Übersetzungen in den acht häufigsten Fremdsprachen zur Verfügung. Sie können den Fragebogen auch auf Papier ausfüllen.
Muster Fragebogen Regelschule
Die Muster Fragebogen der Sonderschulen finden Sie unter dem folgenden Link.
Die Schule stellt wichtige Konzepte und weitere Dokumente sowie die Entwicklungsreflexion in einem elektronischen Portfolio zusammen.
Elektronisches Portfolio
Im elektronischen Portfolio stellt die Schule die vorhandenen Dokumente
- zum Schulbetrieb und zur Organisation der Schule,
- zu Grundsätzen der Führung und der Zusammenarbeit,
- zu pädagogischen Schwerpunkten und
- zur schulischen Qualitätssicherung zusammen.
Das Portfolio dient dem Evaluationsteam als wichtige Informationsquelle. Es ermöglicht, ein erstes Bild von der Schule zu gewinnen, die Evaluation zu planen und während des Evaluationsbesuchs gezielt weitere Informationen zu sammeln.
Entwicklungsreflexion
Die Schule nimmt eine Entwicklungsreflexion vor, in der sie je ein ausgewähltes Schul- und Unterrichtsentwicklungsprojekt darstellt.
Mit der Reflexion erhält die Schule die Gelegenheit, ihre Arbeit an der Schul- und Unterrichtsentwicklung anhand von konkreten Beispielen darzustellen.
Das folgende Formular enthält neben klaren Anweisungen eine Tabelle und Leitfragen, die ausgefüllt resp. beantwortet werden müssen. Wir bitten Sie, die Vorlage zu verwenden und kein eigenes Format zu entwickeln.
Unterlagen für die Entwicklungsreflexion
Die Leitung des Evaluationsteams bespricht in der Planungssitzung mit der Schulleitung und evtl. weiteren Führungspersonen die Ergebnisse der schriftlichen Befragung und die Organisation des Evaluationsbesuchs.
Die Leitung des Evaluationsteams stellt zudem einen provisorischen Evaluationsplan vor und klärt gemeinsam mit der Schulleitung dessen Realisierbarkeit. Der definitive Plan hält alle Aktivitäten während der Evaluationstage fest (z. B. auch die Unterrichtsbesuche in einzelnen Klassen).
Ein Evaluationsteam von je nach Grösse der Schule zwei bis vier Personen besucht die Schule in der Regel während drei Tagen (Montag bis Mittwoch). Beim Evaluationsbesuch werden u. a. Unterrichtslektionen beobachtet und Interviews mit allen Beteiligten geführt.
Die Interviews mit den Lehrpersonen finden über Mittag oder nach Unterrichtsschluss, diejenigen mit einer Auswahl von Schülerinnen und Schülern während der Unterrichtszeit statt.
Zwei Wochen nach dem Evaluationsbesuch präsentiert das Evaluationsteam die Evaluationsergebnisse und die festgestellten Handlungsfelder dem Schulteam mündlich.
Für die Rückmeldeveranstaltung stehen der Schule zwei Varianten zur Verfügung: Teamaustausch in Murmelgruppen oder anhand einer Poster-Gallerie.
Im letzten Teil der Rückmeldeveranstaltung vertieft das Evaluationsteam die Evaluationsergebnisse und die festgestellten Handlungsfelder im Gespräch mit der Schulführung.
Die Schule erhält die detaillierten Evaluationsergebnisse im Evaluationsbericht. Dieser enthält die Kernaussagen, die anhand von Erläuterungen und dem schulspezifischen Profil sowie durch die Ergebnisse der schriftlichen Befragung belegt sind.
Der Schulführung steht zusätzlich ein Management Summary mit den festgestellten Handlungsfeldern, dem Schulteam ein Arbeitsdokument zur Verfügung.
Der Evaluationsbericht unterliegt dem Öffentlichkeitsprinzip. Die Schule kann zum Bericht schriftlich Stellung nehmen. Die Stellungnahme gilt als Bestandteil des Berichts und wird in der Fachstelle für Schulbeurteilung archiviert.
Die Schule wählt ein Handlungsfeld zur Bearbeitung im Rahmen des Impuls-Workshops aus.
Rund acht Wochen nach dem Evaluationsbesuch führt die Leitung des Evaluationsteams mit der Schulführung (und evtl. einer Vertretung des Schulteams) den Impuls-Workshop durch.
Der von der Leitung des Evaluationsteams moderierte Impuls-Workshop bietet der Schule die Gelegenheit, die Evaluationsergebnisse noch einmal zu besprechen und am Beispiel eines ausgewählten Handlungsfelds den Umsetzungsprozess zu starten.