Die Berufsfach- und Berufsmaturitätsschulen aus Sicht der Lernenden
Die Lernenden sind insgesamt relativ zufrieden mit der Ausbildung an den Berufsfach- und Berufsmaturitätsschulen im Kanton Zürich. Einzig die Einschätzungen der Aspekte rund um die IT und die individuelle Förderung fallen vergleichsweise kritisch aus. Dies sind Ergebnisse der Standardisierten Abschlussklassenbefragung 2019.
Einleitung
Im Auftrag der Bildungsdirektion führt das Institut für Externe Schulevaluation auf Sekundarstufe II (IFES) (unterdessen integriert in ZEM CES) seit 2013 im Abstand von drei Jahren die Standardisierte Abschlussklassenbefragung durch. Die Befragung erfasst die Qualität der Ausbildung an den Berufsfach- und Berufsmaturitätsschulen aus Sicht der Lernenden. Themen der Befragung sind unter anderem die Zufriedenheit mit der Ausbildung, verschiedene Qualitätsaspekte, überfachliche Kompetenzen und die Kooperation von Schule, Betrieb und überbetrieblichen Kursen. Der Bericht stellt die Einschätzungen der Lernenden im Kanton Zürich nach Ausbildungstyp, Berufsfeld und Ausrichtung der Berufsmaturität dar. Zudem untersucht er, wie sich die Einschätzungen über die Zeit entwickeln.
Hohe Zufriedenheit mit der Ausbildung
Die Lernenden sind mit den verschiedenen Aspekten der schulischen Berufsbildung grundsätzlich zufrieden. Die Zufriedenheit der Lernenden der zweijährigen Grundausbildung EBA fällt deutlich höher aus als diejenige ihrer Kolleginnen und Kollegen in einer drei- oder vierjährigen EFZ-Ausbildung.
Die Lernenden in einer EFZ-Ausbildung geben an, dass sie mit der Schule «eher zufrieden» sind. Die Zufriedenheit mit den Lehrpersonen und dem Gelernten ist höher als die Zufriedenheit mit der Schulführung und der Administration. Die Lernenden in einer EBA-Ausbildung sind mit allen Aspekten ausser dem Lehrplan zufriedener als ihre Kolleginnen und Kollegen in einer EFZ-Ausbildung.
Überfachliche Kompetenzen der Schülerinnen und Schüler der BM nehmen zu
Den Beitrag der Schule zu den personalen, methodischen und sozialen Kompetenzen bewerten die Schülerinnen und Schüler der BM 1 und der BM 2 eher positiv. Kritischer fallen die Einschätzungen bezüglich des Beitrags zu den IT-Kompetenzen aus.
Überfachliche Kompetenzen sind für eine erfolgreiche Lebensbewältigung zentral. Dazu gehören personale, methodische und soziale Kompetenzen sowie Kompetenzen im Umgang mit der Informationstechnik (IT). Der Beitrag der Schule zu den personalen, methodischen und sozialen Kompetenzen wird von den Lernenden der BM 1 und der BM 2 generell positiv bewertet. Deutlich kritischer sehen die beiden Lernendengruppen den Beitrag der Schule zu den IT-Kompetenzen. Die Bewertung der Jugendlichen in einer BM 2 fällt dabei noch kritischer aus diejenige der Jugendlichen in einer BM 1.
Methodische Details
Datengrundlage
Institut für Externe Schulevaluation auf Sekundarstufe II, 2019, Standardisierte Abschlussklassenbefragung Kanton Zürich, Durchführung 2019.
Methodik
Die Standardisierte Abschlussklassenbefragung untersucht seit dem Jahr 2013 verschiedene Qualitätsdimensionen der Berufsfach- und Berufsmaturitätsschulen aus Sicht der Lernenden. Die Befragung richtet sich an alle Lernenden in einer Abschlussklasse der Schulen der Sekundarstufe II und findet im Abstand von drei Jahren statt. Die Themen reichen von der Zufriedenheit und den Zukunftsplänen der Befragten über Einschätzung von Unterricht und Organisation der Schule bis hin zum Wohlbefinden, zum Zuwachs der überfachlichen Kompetenzen und der Kooperation von Berufsfachschule, Betrieb und überbetrieblichen Kursen.
An der SAB 2019 nahmen 25 Berufsfach- und Berufsmaturitätsschulen im Kanton Zürich teil. Die Abschlussklassen dieser Schulen umfassten 11’225 Lernende an den Berufsfachschulen und 2’348 Lernende an den Berufsmaturitätsschulen. Von den Lernenden der Berufsfachschulen waren 92 Prozent für die Befragung angemeldet. Von den Lernenden in einer Berufsmaturitätsschule waren es mit 68 Prozent deutlich weniger. Von den angemeldeten Lernenden nahmen in allen Ausbildungstypen vier Fünftel an der Befragung teil.
Impressum
publiziert am 21. Dezember 2021
Redaktion
- Olivia Blöchliger
- Simona Schmid
- Sybille Bayard
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