Am 27. Juni fand zum zweiten Mal der Klimadialog vor Ort statt. Wie im Vorjahr stand ein Angebot von Exkursionen im Zentrum der Veranstaltung. Diesmal fand der Klimadialog-Sommeranlass im Limmattal statt. Nach einem gemeinsamen Apéro riche konnten verschiedene Klimaprojekte besichtigt werden.
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Rückblick
Je konkreter ein Projekt, umso inspirierender seine Wirkung. Wir lernen über das Sehen und Erleben. Um dies auch im Rahmen des Klimadialogs zu ermöglichen, wurde – nach der letztjährigen Premiere – auch im 2023 ein Klimadialog vor Ort durchgeführt.
Wie im Vorjahr wurden Exkursionen zu unterschiedlichen Klimaprojekten angeboten. Es waren inhaltlich ganz verschiedene Projekte, doch mit einem gemeinsamen Nenner: Sie sind interessant, inspirierend und zukunftsweisend.
Gestartet wurde der Klimadialog vor Ort 2023 mit einem gemeinsamen Apéro riche in Dietikon und einer kurzen Begrüssungsrunde. Anschliessend brachen die Teilnehmenden zu einer dieser Exkursionen auf:
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Urdorf war Pilotgemeinde für eine smarte Steuerung des Strassenlichts, Dietikon ist eine der ersten Smart Cities: Im Limmattal besteht viel Knowhow und Erfahrung in der Anwendung von intelligenten Technologien. Dabei können smarte Technologien auch im Umgang mit Klimaschutz und Klimaanpassung wichtige Unterstützung leisten, und auch hier laufen im Limmattal Projekte – etwa bei der Luftqualitäts- und der Wasserpegelmessung oder im Bereich der Mobilität (Parkplatzbewirtschaftung, Ladestationen für E-Fahrzeuge).
Jörg Haller, Leiter Öffentliche Beleuchtung und Smart City bei EKZ, präsentierte zunächst einen Überblick über die Smart-City-Anwendungen und zeigte anschliessend auf einem Rundgang die Sensoren und ihre Einsatzvarianten. Zudem informierte er über die Nutzungsmöglichkeiten der verfügbaren Daten.
Die Wohnüberbauung im Kessler in Urdorf ist das neueste Leuchtturmprojekt, mit dem die Stiftung Umwelt Arena Schweiz modernes, nachhaltiges Bauen («Bauen 2050») vorzeigen und propagieren möchte. Dank einer Photovoltaikanlage auf dem Dach und an der Fassade, einem eigenen Wind-Solar-Kleinkraftwerk sowie weiteren Innovationen sind die Häuser komplett CO2-neutral und brauchen keine importierte fossile Energie. Die Bewohnerinnen und Bewohner der Überbauung haben ein vorgegebenes Energieverbrauchsbudget: So lange sie sich im Rahmen ihres Budgets bewegen, beziehen sie Strom und Wärme zum Nulltarif.
Andreas Kriesi von der Stiftung Umwelt Arena Schweiz führte durch die Überbauung und zeigte, wie sich mit einer nachhaltigen, effizienten Bauweise höchste Komfortansprüche befriedigen lassen. In einem zweiten Teil besuchten die Teilnehmenden die Umwelt Arena in Spreitenbach.
Schlieren hat sich in den vergangenen 20 Jahren zu einem Vorzeigeort entwickelt. Dieser Wandel gelang dank eines umfassenden Stadtentwicklungskonzepts. Die Stadt ist bemüht, das Wachstum nachhaltig zu gestalten. Dazu gehören auch vielfältige Bemühungen zur Hitzeminderung. Es entstanden innovative Siedlungen mit grosszügigen Grünflächen wie zum Beispiel «Am Rietpark» oder attraktive Wasserelemente wie das Wasserspiel auf dem Stadtplatz.
Schlierens Stadtplanerin Barbara Meyer, seit vielen Jahren in Schlieren tätig und damit mitverantwortlich für die Entwicklung der Stadt, zeigte im Rahmen eines Stadtrundgangs verschiedene Beispiele, die dazu beitragen, die Hitze im Siedlungsraum zu mindern.
Auf dem Bauernhof in Dietikon werden unter anderem Gemüse, Obst, Süssmost, Getreide, Rindfleisch, Speisesoja, Sonnenblumenöl, Eier und Teekräuter produziert. Die Landwirtschaftskooperative Ortoloco ist als selbstverwaltete Genossenschaft organisiert und wirtschaftet nach den Prinzipien der solidarischen Landwirtschaft, wo die Konsumentinnen gleichzeitig Produzenten sind. Ortoloco verbindet eine verantwortungsvolle Lebensmittelerzeugung durch regionalen und biologischen Anbau mit dem sorgfältigen Bemühen um die Bodenfruchtbarkeit, minimalen Transportwegen sowie einer hohen Wertschätzung für die bäuerliche Arbeit.
Ortoloco-Mitgründer Christian Müller gab einen Einblick in die solidarische Landwirtschaft.
Das Limmattal gehört zu den dynamischsten und grössten Wachstumsregionen der Schweiz. Das bedeutet: immer mehr Wohnungen, immer mehr Arbeitsplätze, immer mehr Menschen, die unterwegs sind. Diesen Menschen steht seit Ende 2022 ein neues, attraktives öffentliches Verkehrsmittel zur Verfügung: die Limmattalbahn. Doch wie erreicht man, dass ein Angebot auch gut genutzt wird? Wie gelingt es, Haltestellen und Bahnhöfe optimal an die Umgebung anzubinden und damit zu «Mobilitätshubs» zu entwickeln?
Jürg Senn, Teilhaber von 10:8-Architekten, war massgeblich an der Gestaltung der Linie und des Umfelds der Limmattalbahn beteiligt. Er zeigte an konkreten Beispielen, welche Massnahmen im Umfeld der Haltestellen und Bahnhöfe die Attraktivität des öV-Angebots erhöhen und damit die Verlagerung unterstützen können. Markus Zannantonio, Projektleiter Stadtplanungsamt Dietikon, gab Einblicke in die Entwicklung und Umgestaltung des Bahnhofareals.