Raumplanung
Informationen für Gemeinden zum Klimawandel
Auswirkungen und Herausforderungen des Klimawandels
Hitzebelastung im Siedlungsraum
Mit zunehmenden Temperaturen wird die Hitzebelastung vor allem im stark versiegelten Siedlungsraum weiter ansteigen. Besonders in wachsenden Städten und Gemeinden und im Rahmen der Innenverdichtung besteht die Gefahr, dass wichtige Durchlüftungsbahnen und Freiflächen im Siedlungsraum überbaut werden. Dadurch kann die Wärmebelastung im Sommer zunehmen.
Klimafreundliche Gestaltung der Mobilität
Die Treibhausgas-Emissionen müssen deutlich reduziert werden. Dafür sollen die im Alltag zurückgelegten Distanzen in Zukunft abnehmen und mehrheitlich zu Fuss, mit dem Velo oder mit dem ÖV zurückgelegt werden. Die Raumplanung trägt dazu bei, indem die Siedlungsentwicklung schwerpunktmässig im urbanen Raum stattfindet und auf gut mit dem ÖV erschlossene Lagen ausgerichtet ist.
Risiko von Naturgefahren
Mit der Klimaänderung nimmt auch das Risiko von Naturgefahren zu. So können z. B. zunehmende Starkniederschläge, Überflutungen oder Hangrutschungen verursachen. Durch die zunehmende Wertdichte im Siedlungsgebiet kommt es zudem zu höheren Schadenssummen.
Ressourcen haushälterisch nutzen
Eine ressourcenschonende Energieversorgung und haushälterische Nutzung des Bodens sollen zur Verminderung der Treibhausgas-Emissionen beitragen. Dies ist bei der Gebietsausscheidung für die Wärmeversorgung, der Entwicklung der Strom- und Gasversorgungsinfrastrukturen und der Nutzung von Abwärme und erneuerbaren Energien zu berücksichtigen.
Anpassung an den Klimawandel
Möglichkeiten für Städte und Gemeinden
- Lokalklimatische Situation in der Nutzungsplanung berücksichtigen, z. B. auf Basis der kantonalen Klimaanalyse- und Planhinweiskarten
- Gefahrenkarten umsetzen und den Umgang mit Extremereignissen planen
- Grünräume und Freiflächen schaffen oder erhalten, aufwerten und klimaangepasst gestalten
- Durchlüftungsbahnen sichern
- Begrünung von Verkehrsflächen und Gebäuden besonders in vorbelasteten Gebieten fördern
- Offene Wasserflächen und -läufe aufwerten und ggf. neue schaffen
Ausgewählte kantonale Aktivitäten
- Berücksichtigung des Lokalklimas in der Richtplanung und der langfristigen Raumentwicklungsstrategie
- Schaffung planerischer Grundlagen wie Klimaanalyse- und Planhinweiskarten (Hitzeinseln, Durchlüftungsbahnen etc.)
- Förderung lokalklimaangepasster Stadtentwicklung in Planungsinstrumenten und Rechtsgrundlagen
- Bereitstellung von Informationen zur klimaangepassten Gestaltung von Grün- und Freiflächen
- Analyse möglicher Gestaltungselemente zur Verminderung der Hitzebelastung im Strassenraum
- Berücksichtigung lokalklimatischer Aspekte bei kantonalen Neu- und Umbauten sowie Arealentwicklungen
Quellen von Treibhausgasen
Durch eine gezielte Siedlungsentwicklung kann die Raumplanung einen relevanten Beitrag zur Verringerung des Ausstosses an Treibhausgasen leisten. Die Verkehrsemissionen können insbesondere reduziert werden, indem durch die Konzentration der Siedlungsentwicklung an gut mit dem ÖV erschlossene Lagen Wege verkürzt und der öffentliche Verkehr sowie der Fuss- und Veloverkehr gestärkt werden. Mit einer Energieplanung, die auf erneuerbare Energien fokussiert, können auch die Emissionen der Gebäude sowie von Industrie und Gewerbe vermindert werden. Die Energieplanung kann zudem einen Beitrag dazu leisten, dass die Energie aus der Abfallverbrennung als Fernwärme genutzt wird. Die Treibhausgasemissionen im Kanton Zürich verteilen sich heute folgendermassen:
Verringerung von Treibhausgasemission
Möglichkeiten für Städte und Gemeinden
- Realisierbare Klimaschutzziele in den kommunalen Planungsinstrumenten verankern
- Siedlungsentwicklung nach innen vorantreiben, gemischt genutzte Siedlungsstrukturen zur Ermöglichung einer Stadt der kurzen Wege anstreben
- Siedlungsentwicklung auf den öffentlichen Verkehr und den Velo- und Fussverkehr ausrichten
- Energieplanung zur Nutzung lokaler oder regionaler Energie erstellen und periodisch aktualisieren
- Zonen festlegen, in denen der Anteil erneuerbarer Energien für Neu- und Umbauten verbindlich festlegt wird
- In Gestaltungsplänen und Arealüberbauungen energetische Anforderungen stellen (z. B. Energieträger, Energieeffizienz)
Ausgewählte kantonale Aktivitäten
- Konzentration der Siedlungsentwicklung auf urbane Gebiete, welche gut mit dem ÖV erschlossen sind
- Verzicht auf eine weitere Steigerung der Erschliessungsqualität in nicht-urbanen Räumen
- Sicherung regionaler Arbeitsplatzgebiete in Richtplänen zur Reduktion der Wegelängen im Berufsverkehr
- Formulierung der notwendigen ÖV-Erschliessungsqualität für spezifische Nutzungen (z. B. verkehrsintensive Einrichtungen)
- Förderung von kommunalen Energieplanungen
Kontakt
Amt für Abfall, Wasser, Energie und Luft - Sektion Klima und Mobilität
Kontaktperson Niels Holthausen