Hauptursache für das Bevölkerungswachstum ist die Zuwanderung: Wanderungsgewinne mit dem Ausland machen etwa 70 Prozent des jährlichen Zuwachses aus. Die Wanderungsbilanz mit den übrigen Kantonen ist hingegen ziemlich ausgeglichen. Die grössten Einwanderungsgruppen stammen aus Deutschland und Italien.
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Zuwanderung
Wanderungsgewinne mit dem Ausland
Wanderungsbewegungen sind der Treiber des Bevölkerungswachstums im Kanton Zürich. Im vergangenen Jahrzehnt sind im Schnitt jedes Jahr rund 14'000 Personen mehr zu- als weggewandert. Diese Wanderungsgewinne machen gut 70 Prozent des Bevölkerungswachstums aus, die übrigen 30 Prozent sind dem Geburtenüberschuss geschuldet. Die Wanderungsgewinne gehen einzig auf die Zuwanderung aus dem Ausland zurück. Die Wanderungsbilanz mit den übrigen Kantonen ist dagegen ausgeglichen, das heisst: Zu- und Wegwandernde halten sich die Waage.
Wanderungsbilanz des Kantons Zürich mit übriger Schweiz und mit Ausland 2011–2019
Ständige Wohnbevölkerung
Anziehend für junge Leute
Wanderungsbewegungen verändern nicht nur die Zahl, sondern auch die Zusammensetzung und die räumliche Verteilung der Bevölkerung. Wer neu zuzieht, ist in der Regel jung: zwei Drittel der Zuwandernden sind 18 bis 39 Jahre alt. Sie kommen meist wegen eines Jobs oder einer Ausbildung. Bei den Wegziehenden ist nur gut die Hälfte in dieser Altersgruppe, so dass diese einen grossen Teil zum Wanderungsgewinn beiträgt. 20- bis 30-Jährige gewinnt der Kanton sowohl aus dem Ausland wie aus der übrigen Schweiz hinzu, Personen im Familienalter sowie sie begleitende Kinder und Jugendliche hingegen praktisch nur aus dem Ausland. Denn es verlassen etwas mehr Familien mit Kindern den Kanton in Richtung übrige Schweiz als von dorther zuziehen. Auch 60- bis 69-Jährige kehren dem Kanton vermehrt den Rücken, sei es in Richtung der übrigen Schweiz oder des Auslands. Die Über-70-Jährigen sind dagegen ziemlich sesshaft, nur wenige wechseln noch ihre Wohngemeinde.
Am meisten kommen aus Deutschland und Italien
Die unterschiedliche Konjunktur innerhalb der EU hat die Wanderungsbewegungen in den vergangenen Jahren beeinflusst. In den ersten Jahren der Personenfreizügigkeit war die Netto-Einwanderung von deutschen Staatsangehörigen überdurchschnittlich gross. Sie ist aber seit 2009 rückläufig, weil von Jahr zu Jahr etwas weniger Deutsche ein- und gleichzeitig mehr ausgewandert sind. Dafür ist in den letzten Jahren die Netto-Einwanderung von Staatsangehörigen aus südeuropäischen Ländern wie Italien und Spanien deutlich angestiegen. In jüngster Zeit hat auch die Netto-Einwanderung aus osteuropäischen EU-Ländern wie Ungarn oder Polen zugelegt, weil die Kontingentierung für diese Staaten aufgehoben wurde.
Ausländische Bevölkerung
Deutsche sind grösste Ausländergruppe
Die deutschen Staatsangehörigen sind seit 2007 die am stärksten vertretene Nation im Kanton. Ende 2020 lebten rund 88'000 Deutsche mit ständigem Wohnsitz im Kanton Zürich. Das sind mehr als doppelt so viele wie noch vor zehn Jahren. Die zweitgrösste Bevölkerungsgruppe stammt aus Italien. Noch bis 2010 sank die Zahl der italienischen Staatsangehörigen laufend, hauptsächlich aufgrund von Einbürgerungen oder Rückwanderungen. Seither ist ihre Zahl wieder angestiegen und liegt nun bei rund 56'000. Die Zahl der Staatsangehörigen aus Portugal, dem am drittstärksten vertretenen Land, stieg in den letzten Jahren stets an. Sie ist nun aber leicht rückläufig, weil viele wieder nach Hause zurückgekehrt sind.
Häufigste fünf Nationen im Kanton Zürich 2010–2020
Zivilrechtliche Wohnbevölkerung
Zwei Fünftel mit Migrationshintergrund
Im Kanton Zürich haben rund 480'000 Personen oder zwei Fünftel der Bevölkerung ab 15 Jahren einen Migrationshintergrund. Sie setzen sich zusammen aus rund 300'000 Ausländerinnen und Ausländern der ersten oder zweiten Generation sowie aus 180'000 Schweizerinnen und Schweizern. Letztere sind meist Eingebürgerte. Von 100 Personen mit Migrationshintergrund sind also etwa 60 ausländischer und 40 schweizerischer Staatsangehörigkeit. Auf der anderen Seite haben rund 680'000 Über-15-Jährige keinen Migrationshintergrund. Es sind dies fast ausschliesslich gebürtige Schweizerinnen und Schweizer mit mindestens einem im Inland geborenen Elternteil.
Rund 10’000 Einbürgerungen pro Jahr
Die Zahl der Einbürgerungen nimmt im Kanton Zürich wieder zu. 2018 und 2019 erwarben je rund 10'000 Personen das Schweizer Bürgerrecht. Der Anstieg geht vor allem auf das Konto der ordentlichen Einbürgerungen. Der wichtigste Grund für den Anstieg liegt darin, dass immer mehr ausländische Staatsangehörige die Kriterien für eine Einbürgerung erfüllen: Sie sind in der Schweiz aufgewachsen, leben schon lange im Land oder sind mit einer Schweizerin oder einem Schweizer verheiratet.
Ausländische Bevölkerung wohnt urban
Im Vergleich zur einheimischen Bevölkerung wählen ausländische Staatsangehörige häufig eine urbane Gemeinde als Wohnort, allen voran die Stadt Zürich. Schweizerische und ausländische Bevölkerung konzentrieren sich deshalb an unterschiedlichen Orten oder anders formuliert: Sie segregieren räumlich voneinander. Messen lässt sich diese räumliche Ungleichverteilung mit Hilfe des sogenannten Segregationsindex'. Der Index ist umso höher, je grösser die Differenz zwischen der tatsächlichen und einer theoretischen, absolut gleichmässigen Bevölkerungsverteilung ist.
Räumliche Konzentration der ausländischen Bevölkerung im Kanton Zürich 1990–2016
Ausländische Staatsangehörige, Abweichung von der Gleichverteilung, in %
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