Das JuWe hat sich die Frage gestellt, wie es neu inhaftierten Personen im Gefängnis Zürich West geht und wie gross ihre psychische Belastung ist.
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Neue Erkenntnisse aus dem Gefängnis
Seit seiner Eröffnung im April 2022 vollzieht das Gefängnis Zürich West (GZW) die Vorläufige Festnahme. Das ist ein neues Aufgabengebiet für das JuWe. Die neu inhaftierten Personen dürfen sich maximal 96 Stunden in der Vorläufigen Festnahme befinden. Das JuWe hat die psychische Belastung der vor kurzem festgenommenen Personen untersucht.
Ein Fragebogen gibt Auskunft über die psychische Belastung
Um zu verstehen, ob und in welchem Ausmass eine Person psychisch belastet ist, muss man sie fragen. Zwischen Juli und Oktober 2022 haben Mitarbeitende der Abteilung Forschung & Entwicklung täglich das GZW besucht, um kurz zuvor inhaftierte Personen mittels eines standardisierten Fragebogens zu befragen. Neben der allgemeinen psychischen Belastung erfasst der Fragebogen spezifische Symptome psychischer Krankheiten. Er wurde in zwölf Sprachen angeboten. 441 inhaftierte Personen haben mitgemacht, das entspricht 42% der angefragten Personen.
Eine von zwei vorläufig inhaftierten Personen ist psychisch stark belastet
Die Resultate der Untersuchung zeigen ein klares Bild: Die psychische Belastung bei vor kurzem festgenommenen Personen ist deutlich höher als in der Allgemeinbevölkerung. Mindestens eine von zwei Personen, die im GZW inhaftiert sind, ist stark psychisch belastet.
Ob die psychische Belastung durch die Inhaftierung ausgelöst wurde oder schon zuvor bestand, kann mit dieser Studie nicht geklärt werden. Die Ergebnisse der Studie leisten aber einen wichtigen Beitrag dazu, die vor kurzem festgenommenen Personen und ihre Bedürfnisse besser zu verstehen.
Weiterführende Informationen
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