Netzwerk:Tätertherapie

Eine Initiative des Psychiatrisch-Psychologischen Dienstes bringt Fachleute zusammen für einen Austausch über den manchmal banalen und zähen Alltag der Tätertherapie.

Ein Austausch über die alltäglichen Hürden in der Tätertherapie

Wenn die Öffentlichkeit über die Therapie von Täterinnen und Tätern diskutiert, dann meistens, weil spektakuläre Umstände eines Einzelfalls ihre Aufmerksamkeit geweckt haben. Aber der Alltag der Tätertherapie sieht anders aus. Behandlungen dauern lange und brauchen viel Ausdauer aller Beteiligten. Sie sind aber auch ein Prozess der häufig unscheinbar daherkommenden Fortschritte.

Farbige, sich überlappende Sprechblasen.
Dialog unter Expertinnen und Experten.

Breites Interesse an der Realität der Tätertherapie

Mitarbeitende des Psychiatrisch-Psychologischen Dienstes (PPD) haben sich schon lange einen fachlichen Austausch über die Kantonsgrenzen hinaus gewünscht. Mit dem Netzwerk:Tätertherapie (NE:TT) hat der PPD eine Plattform für einen solchen Austausch geschaffen.
Am 4. November 2022 trafen sich über 90 Expertinnen und Experten, um Erfahrungen zu teilen, sich auszutauschen und zu vernetzen. Entsprechend breit vertreten waren unterschiedliche Berufsgruppen, die alle in der Behandlung von straffälligen Personen arbeiten. Das Spektrum reichte von Psychologen über Milieutherapeutinnen und Sozialpädagogen bis hin zu Medizinerinnen.

Mehrere Menschen sind über Linien miteinander in einem Netz verbunden.
Expertinnen und Experten sind in einem grossen Netzwerk verbunden.

Die Teilnehmenden bestimmen die Schwerpunkte selbst

Die Teilnehmenden kamen aus der ganzen Deutschschweiz und haben viel Fachwissen mitgebracht. Sie hatten insgesamt 16 unterschiedliche fachliche Beiträge vorbereitet und diskutierten diese mit den Kolleginnen und Kollegen. Zu den Themen gehörten unter anderem der Umgang mit Sucht und psychotischen Störungen in der Therapie sowie die Risiken in der Auseinandersetzung mit traumatisierenden Ereignissen. Mitarbeitende des PPD steuerten Impulse zur Angehörigenarbeit, zur Arbeit mit Jugendlichen und jungen Erwachsenen sowie zur Milieutherapie bei.  

Fünf Personen sitzen im Kreis vor einem Tafel mit Text und reden.
Expertinnen und Experten tauschen sich am ersten NE:TT-Treffen aus.

Das erste Treffen des NE:TT hat bereits Früchte getragen. Durch eine Vernetzung von Expertinnen und Experten ist auch im Bereich der Angehörigenarbeit eine neue Zusammenarbeit entstanden mit dem Ziel, von den Erfahrungen und Entwicklungen in anderen Kantonen zu profitieren.
Das nächste Treffen ist auf Ende 2023 geplant. Mittel- bis langfristig soll sich das Netzwerk verselbstständigen: Fachleute der Tätertherapie sollen über die Treffen hinaus miteinander in Kontakt bleiben und das Netzwerk als Ressource und Austauschmöglichkeit selbst gestalten und nutzen.

Weiterführende Informationen

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