Quaggamuscheln im Zürichsee – Einfluss aufs Trinkwasser?

Die Quaggamuschel hat den Zürichsee erreicht und stellt eine technische Herausforderung für unsere Trinkwasserversorgung dar. Die Qualität des Trinkwassers wird jedoch nicht beeinflusst.

Der Zürichsee ist eine unserer wichtigsten Trinkwasserressourcen, denn er liefert mehr als 40% des Trinkwassers im Kanton. Die aus dem Schwarzen Meer stammende Quaggamuschel hat nun auch den Zürichsee erreicht.

Häufig gelangen die winzigen Larven oder erwachsenen Muscheln unbemerkt durch menschliche Aktivitäten in neue Gewässer. Boote, Tauchausrüstungen oder Stand Up Paddles (SUPs) können als Transportmittel für Larven oder adulte Muscheln dienen. Natürliche Verbreitungswege wie Zugvögel können allerdings auch nicht ausgeschlossen werden. Bisher wurde noch keine flächendeckende, sondern nur eine punktuelle Besiedelung des Zürichsees nachgewiesen. Eine Ausbreitung ist jedoch sehr wahrscheinlich und hat dann Auswirkungen auf die Wasserversorger, die sich bereits jetzt intensiv mit der Thematik befassen.

Die Quaggamuschel kann sich im See am Boden, an Rohren und anderen Oberflächen festsetzen. Dies kann zu einer Beeinträchtigung für den Betrieb unserer Seewasserwerke führen und erfordert einen erhöhten Reinigungs- und Wartungsaufwand. Die gute Nachricht ist, dass die Qualität unseres Trinkwassers durch die Quaggamuschel nicht beeinträchtigt wird. Die etablierten Wasseraufbereitungsanlagen können die Muscheln und ihre Stoffwechselprodukte effektiv entfernen.
 

Ein mit Quaggamuscheln bewachsener Fassungskorb
Mit Quaggamuscheln bewachsener Fassungskorb eines Seewasserwerkes am Bodensee. Quelle: Stadtwerke Konstanz, Sebastian Daus

Die Quaggamuschel stellt also eine technische Herausforderung für unsere Wasserversorger dar. Um die Auswirkungen der Quaggamuschel zu minimieren, arbeiten die Seewasserwerke, das Kantonale Labor und weitere Akteure deshalb eng zusammen. Die Hauptlast liegt dabei allerdings bei den Seewasserwerken und deren Betreibern. Sie können verschiedene Maßnahmen ergreifen. Dies sind beispielsweise:

  • Regelmässige Überwachung und Reinigung der Anlagenteile die mit Wasser in Kontakt sind.
  • Bauliche Veränderungen an den Anlagen, um zum Beispiel die Anhaftung der Muscheln zu erschweren, eine Barriere zum Schutz der Anlagen einzubauen oder den Reinigungsaufwand zu reduzieren.
  • Zusätzlich wird durch verschiedene Stellen an neuen Methoden zur Bekämpfung der Quaggamuschel in den Seewasserwerken gearbeitet und sich intensiv mit anderen betroffenen Wasserversorgungen ausgetauscht.

Wichtig ist: Das aus dem Zürichsee produzierte Trinkwasser behält trotz der erschwerten Produktionsbedingungen seine hohe Qualität und kann mit Genuss konsumiert werden.
 

Kontakt

Kantonales Labor

Adresse

Fehrenstrasse 15
Postfach
8032 Zürich
Route (Google)

 

Telefon

+41 43 244 71 00

Telefon


Bürozeiten

Montag
08.00 bis 11.45 Uhr und
13.00 bis 16.00 Uhr

Dienstag bis Freitag
08.00 bis 11.45 Uhr und
13.00 bis 16.30 Uhr

E-Mail

info@kl.zh.ch

Für diese Meldung zuständig: