Kein iodiertes Kochsalz im Käse
Mitteilung 30.01.2024
Käse enthält von Natur aus Iod. Wie viel, ist davon abhängig, ob das Iod nur aus der Milch stammt oder ob es auch über die Salzlake bei der Käsereifung dazu gekommen ist. Über Analysen hat dies das Kantonale Labor bei 15 Käse aus dem Detailhandel geprüft. Fazit: In den Proben stammt das Iod ausschliesslich aus der verarbeiteten Milch.
Mitteleuropa gilt als Iodmangelgebiet. Hiesige Pflanzen enthalten nur geringe Mengen an Iod. In der Schweiz wird daher neben dem Speisesalz auch das Zusatzfutter der Nutztiere mit Iod versetzt. Über das Futter gelangt das Spurenelement in die Milch von Kühen, Schafen und Ziegen und so in den Käse. Wird der Käse während der Reifung mit einer Lake aus iodiertem Salz behandelt, gelangt zusätzliches Iod über diesen Prozess ins Produkt. Dieser Zusatz muss aus der Kennzeichnung des Käses hervorgehen.
Ob iodiertes Kochsalz über die Lake in den Käse gelangte, überprüften wir bei 15 vorverpackten Halbhart- und Hartkäsen aus dem Detailhandel. Die gefundenen Iodgehalte lagen zwischen 0.07 und 0.25 mg/kg. Dies entspricht dem Gehalt, der aus der Milch in den Käse gelangt. Eine Behandlung der Käselaibe mit iodiertem Kochsalz während der Reifung hätte zu viel höheren Iodgehalten geführt. Die 15 Proben waren also korrekt gekennzeichnet, da kein iodiertes Kochsalz aufgeführt war.
Die maximale Iod-Aufnahme für Erwachsene sollte 600 µg pro Tag nicht übersteigen. Die WHO empfiehlt Erwachsenen 150 µg und Schwangeren und Stillenden 250 µg Iod pro Tag aufzunehmen. Man müsste also kiloweise von den untersuchten Käsen essen, um den Maximalwert zu erreichen. Dass der Einsatz von iodiertem Kochsalz bei der Käseherstellung korrekt gekennzeichnet wird, ist für Menschen mit einer Iodüberempfindlichkeit oder einer Schilddrüsenerkrankung von grosser Bedeutung. Sie sind auf iodarme Produkte angewiesen.
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