Chips-Alternativen: knackig und gut?

Neben den klassischen Kartoffelchips gibt es mittlerweile eine Vielzahl von Chips-Alternativen, die z.B. aus Hülsenfrüchten hergestellt werden. Die Überprüfung der Nährwertangaben zeigt, dass die Angaben auf der Verpackung nicht immer stimmen. Die betroffenen Hersteller mussten hier Anpassungen vornehmen. Zudem wurde in den Chips-Alternativen auch Acrylamid festgestellt. Die Acrylamid-Gehalte waren in den meisten Fällen tiefer, als sie bei Kartoffelchips zu erwarten sind.

Chips-Alternativen werden im Gegensatz zu den klassischen Pommes Chips nicht aus frischen Kartoffeln hergestellt, sondern aus Rohstoffen wie z.B. Kichererbsen, Bohnen, Linsen, Cerealien, Kochbananen, Gemüsen usw. Diese Produkte sind häufig aus mehreren Zutaten zusammengesetzt. Während klassische Kartoffelchips in heissem Öl frittiert werden, ähnelt der Herstellprozess bei den Alternativen in der Regel eher einem Backprozess. Da es sich um neue, innovative Produkte handelt, sammeln sowohl die Hersteller als auch die Gesetzgeber noch Erfahrungen damit. Im Rahmen einer Untersuchung wurden daher 15 Chips-Alternativen gezielt auf ihre Nährwertangaben und die Belastung mit Acrylamid überprüft. Der Fokus lag dabei insbesondere auf Chips, die aus Hülsenfrüchten wie Kichererbsen, Bohnen oder Linsen hergestellt wurden.

Chips in einer Schale und grüne Linsen nebendran liegend
Chips aus Hülsenfrüchten als Alternative Quelle: Kantonales Labor Zürich, Mirjam Widmer.

Im Vergleich zum Nährwertprofil herkömmlicher Kartoffelchips nach Schweizer Nährwertdatenbank, wiesen die untersuchten Chips-Alternativen im Durchschnitt etwa ein Drittel weniger Fett und doppelt so viel Protein auf. Diese Unterschiede resultieren aus den proteinreichen Rohstoffen sowie dem abweichenden Herstellungsverfahren. Die Angabe der Nährwerte ist gesetzlich vorgeschrieben und muss den Tatsachen entsprechen, damit die Kundschaft korrekt informiert wird. Bei drei der getesteten Produkte lagen die deklarierten Nährwertangaben ausserhalb des gesetzlichen Toleranzbereichs. Die betroffenen Unternehmen wurden angewiesen, ihre Kennzeichnung oder den Herstellungsprozess anzupassen, um korrekte Nährwertangaben sicherzustellen.

Neben dem Nährwertprofil wurden die Chips-Alternativen auch auf ihren Gehalt an Acrylamid untersucht. Es ist allgemein bekannt, dass stark erhitzte, trockene Lebensmittel Acrylamid enthalten können – eine Substanz, die als wahrscheinlich krebserregend gilt. Aus diesem Grund sollte die Acrylamid-Belastung in Lebensmitteln so gering wie möglich gehalten werden. In allen untersuchten Proben wurde auch Acrylamid nachgewiesen. Mit einem durchschnittlichen Wert von 130 µg/kg, lag dieser unter den Erfahrungswerten von herkömmlichen Kartoffelchips. Am stärksten war die einzige Probe Gemüsechips mit 480 µg/kg belastet. Für die Entstehung von Acrylamid sind verschiedene Faktoren von Bedeutung. Wissenschaftliche Studien zeigen, dass hohe Gehalte an bestimmten, natürlichen Inhaltsstoffen im Ausgangsmaterial die Bildung von Acrylamid begünstigen können. Daneben spielen auch die Temperatur und Feuchtigkeit sowohl während der Lagerung als auch bei der Verarbeitung eine Rolle.

Während für Kartoffelchips ein gesetzlicher Richtwert für Acrylamid von 750 µg/kg festgelegt ist, fehlt ein solcher bis jetzt für Chips-Alternativen. Die Hersteller klassischer Kartoffelchips als auch von Alternativprodukten sind gesetzlich verpflichtet, durch geeignete Rohstoffe und Herstellungsverfahren den Gehalt so niedrig wie möglich halten.
Zusammenfassend bieten die untersuchten Alternativprodukten, bei massvollem Verzehr eine knackige Alternative zu herkömmlichen Kartoffelchips.

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