Aflatoxin M1 in Milch: Aktuell keine Gefahr

Das Kantonale Labor hat bei 63 Milchproben untersucht, ob die Höchstgehalte für Aflatoxin M1 eingehalten werden. Die gute Nachricht vorweg: Alle Proben waren in Ordnung. Die Milch kann bedenkenlos getrunken werden.

Aflatoxine sind Schimmelpilztoxine und können in Lebensmitteln z.B. in Getreide oder Nüssen und in Futtermitteln wie Heu oder Futtermais natürlicherweise vorkommen. Sie werden insbesondere bei feuchtwarmen Bedingungen von Schimmelpilzen der Gattung Aspergillus gebildet und besitzen ein hohes krebserregendes Potenzial. Eine langfristige Aufnahme ist daher mit einem erhöhten Krebsrisiko verbunden, wobei insbesondere die Leber betroffen sein kann.

Aflatoxin M1 gelangt in die Milch, wenn aflatoxin-haltige Futtermittel an Milchkühe verfüttert werden. Die Tiere nehmen das Toxin auf, wandeln es in ihrem Stoffwechsel zu Aflatoxin M1 um und scheiden es dann zu einem Teil in der Milch wieder aus. Aufgrund der Giftigkeit von Aflatoxin M1 und der grossen Bedeutung von Milch als Grundnahrungsmittel wurden im Schweizer Lebensmittelrecht Höchstgehalte festgelegt. Der Höchstgehalt für Aflatoxin M1 in den verschiedenen Milch-Arten beträgt 50 ng/kg. Das sind 50 Milliardstel Gramm pro Kilogramm, was ungefähr einem Würfelzucker in 35 olympischen Schwimmbecken entspricht.
 

Blauer Hintergrund: In ein Glas wird Milch eingeschenkt
Milch: Genuss ohne Bedenken zu Aflatoxin M1 Quelle: Mirjam Widmer

Von Januar bis Juni 2024 wurden insgesamt 63 Milch-Proben aus dem Kanton Zürich auf Aflatoxin M1 untersucht. 45 Proben waren Konsummilch aus dem Detailhandel, wozu 18 Rohmilchen aus Milchautomaten von Bauernhöfen kamen. 90 % der Proben waren Kuhmilch, je 3 Milchproben stammten von Schafen bzw. Ziegen. Rund zwei Drittel aus dem Detailhandel waren Vollmilchen. Keine der untersuchten Proben war bezüglich Aflatoxin M1 zu beanstanden. Nur in 4 Proben wurden geringe Mengen gefunden, die alle klar unter dem Höchstgehalt lagen. Da die Milch aus dem Detailhandel stets von vielen verschiedenen Bauernhöfen stammt, ist es aufgrund des Verdünnungseffektes zu erwarten, dass in solchen Proben Belastungen eher selten auftauchen. So konnten denn auch nur in einer Probe aus dem Detailhandel geringe Spuren des Toxins nachgewiesen werden. Bei Milch von einem einzelnen Bauernhof gibt es diese Verdünnung nicht. Vor diesem Hintergrund erstaunt es nicht, dass bei Rohmilch-Proben von Bauernhöfen in 3 Fällen geringe Belastungen festgestellt wurden, die aber alle nicht zu beanstanden waren. Die gemessenen Konzentrationen an Aflatoxin M1 stellen keine Gefahr dar und die Milch im Kanton Zürich kann ohne Bedenken genossen werden.

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