Die Qualität einer Tattoofarbe sieht man ihr nicht an. Deswegen untersuchen die Kantonalen Laboratorien solche Produkte regelmässig. Dabei erheben sie die Proben risikobasiert. Etwa die Hälfte der Proben ist mangelhaft. So werden beispielsweise überschrittene Höchstwerte von gefährlichen Stoffen oder verbotene Konservierungsmittel festgestellt. Viele Produkte enthalten Spuren von Nickel und bei einigen fehlt die korrekte Angabe des erforderlichen Warnhinweises. Die betroffenen Betriebe reagieren zum Teil überrascht auf die Analyseergebnisse. Beanstandete Produkte werden aber in der Regel sofort entsorgt.
Grundsätzlich sind die Betriebe verpflichtet die Konformität und Sicherheit der verwendeten Farben im Rahmen der Selbstkontrolle zu prüfen. Die Ergebnisse der amtlichen Kontrollen lassen darauf schliessen, dass sich nicht alle Betriebe dieser Verantwortung bewusst sind.

Enthält eine Tattoofarbe Nickel, ist ein Warnhinweis anzubringen. Diese Angabe ist bei einer Nickelallergie für Betroffene sehr wichtig. Daher müssen Kundinnen und Kunden vor dem Tätowieren über nickelhaltige Farben informiert werden. Mit dem Ausfüllen eines sogenannten Kundenblattes erteilt die Kundschaft ihr Einverständnis zur Tätowierung und bestätigt die wahrheitsgemässe Beantwortung von Fragen zum Gesundheitszustand und Allergien.

Im Rahmen der jährlich etwa 90 Inspektionen von Tattoostudios im Kanton Zürich werden die Tätowierer auf die Nickelproblematik aufmerksam gemacht und auch die dazugehörige Dokumentation überprüft. Die Inspektionen umfassen auch Ausstattung, Zustand und Sauberkeit der Räume und Einrichtungen. Die Hygienepraxis in den Studios ist in der Regel gut.

Diese Punkte sollten die Kundinnen und Kunden beim Tätowieren beachten:

• Allergierisiko abklären: Vor dem Eingriff mit der Hausärztin oder dem Hautarzt sprechen
• Sich im Bekanntenkreis nach Erfahrungen mit Tattoostudios erkundigen
• Sich das Studio zeigen lassen (professioneller und gepflegter Eindruck?)
• Sich vor dem Stechen zeigen lassen, wie gearbeitet wird (Desinfektion der Haut und Geräte)
• Ein seriöses Studio gibt Informationen zur Nachsorge ab
• Bei gesundheitlichen Problemen nach dem Eingriff rechtzeitig eine Ärztin oder einen Arzt aufsuchen