PolitTalk Digitales Zürich #1 – Mobilität und Infrastruktur in der Stadt der Zukunft

Die digitale Entwicklung schreitet rasch voran und wirft nicht nur eine Vielzahl von Fragen auf, sondern erfordert auch zeitnah zukunftsweisende Weichenstellungen in Wirtschaft, Gesellschaft und Politik. Beim PolitTalk #1 vom 5. Juli 2016 im Restaurant UniTurm Zürich haben die folgenden Referenten das Thema «Mobilität und Infrastruktur in der Stadt der Zukunft» beleuchtet.

An der Diskussion teilgenommen haben:

  • Dr. Joël Luc Cachelin, Wissensfabrik
  • Prof. Dr. Sara Fabrikant, Universität Zürich, Direktorin Geographisches Institut, Spezialisierung in Geographischen Informationswissenschaften, Mitglied der Steuerungsgruppe der Digital Society Initiative
  • Prof. Dr. Gerhard Schmitt, ETH Zürich, Chair of Information Architecture, Founding Director Singapore-ETH Centre, Senior Vice President ETH Global

Gastgeber waren Michael Baumer, Gemeinderat FDP Stadt Zürich, Prof. Abraham Bernstein, Institut für Informatik an der Universität Zürich, und Tom Kleiber, Public Sector Director Microsoft Schweiz. Durch das Programm führte Marcel Gamma, Kommunikationsfachmann und freier Autor.

«Es werden jene Fähigkeiten wichtiger, die uns zum Umgang mit den Maschinen befähigen - aber uns auch von ihnen unterscheiden.»

Dr. Joël Luc Cachelin, Wissensfabrik

«Das komplexe System Stadt kann nicht mit generischer digitaler Technologie und einheitlichen Big Data Software Lösungen abgebildet werden, denn jede Stadt hat eine spezifische Entstehungsgeschichte und deshalb müssen digitale Smart City Ansätze lokale Raumbildungsprozesse berücksichtigen.»

Prof. Dr. Sara Fabrikant

«Zürich hat beste Voraussetzungen für die intelligente Stadt der Zukunft. Deren Umsetzung verlangt nach neuen Architektur-, Städtebau- und Planungsmethoden. (...) Von statischen zu dynamischen Governance Systemen, um die guten Argumente im Entwicklungsprozess nicht zu verlieren.»

Prof. Dr. Gerhard Schmitt

Einige Statements aus der Diskussion:

  • Trotz Befürchtungen herrscht vielfach der Wunsch nach mutigen Versuchsanlagen bzw. Experimentierzonen vor.
  • Es besteht der Anspruch, möglichst alle Bevölkerungsgruppen an den technischen Möglichkeiten partizipieren zu lassen.
  • Die Datenströme und -auswertungen stellen eine Chance für die bürgernahe Steuerung und Ausgestaltung der Städte dar.
  • Smart Cities werden optimalerweise nicht von oben geplant, sondern von Stadtnutzern, die als Produzenten fungieren, gebaut und transformiert.
  • Soziologische und soziodemographische Distanzen werden in Zukunft noch relevanter als geographische Grenzen.
  • Die Bürger einer Stadt sind generell bereit, ihre Daten zu teilen, sofern sie davon profitieren und die Behörden Transparenz über Nutzung und Datensicherheit gewährleisten.
  • Stellen wie die Stadtentwicklung müssen Entscheide fällen, für die sie weitere Einschätzungen zu den längerfristigen Entwicklungen und Bedürfnissen benötigen.
  • Der Prototyping-Ansatz bzw. das Lernen am Experiment sind erwünscht.
  • Eine Entpolitisierung der Bildung könnte die Basis für eine stärkere digitale Transformation schaffen (Grenzen der Fächer auflösen, Gleitzeiten einführen, den Fokus nicht nur auf Wissensvermittlung sondern vermehrt auf Ausbildung der Fähigkeiten richten ...).

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