Bereichernder Dialog am «Fokus Standort» des Kantons Zürich
Medienmitteilung 17.01.2025
Erfolgreiche Zukunftsgestaltung braucht Dialog und Kollaboration. Am «Fokus Standort» diskutierten Akteure aus Wirtschaft, Wissenschaft und Verwaltung praxisorientierte Lösungen, um den Wirtschaftsstandort Zürich gezielt weiterzuentwickeln.
Um für künftige Herausforderungen gerüstet zu sein, will die Volkswirtschaftsdirektion die Attraktivität des Standorts Zürich weiter stärken. Vor einem Jahr wurde mit dem ersten «Tag des Standorts» eine erfolgreiche Veranstaltungsreihe rund um die Zukunft des Wirtschaftsstandorts Zürich lanciert. Am gestrigen «Fokus Standort» diskutierten rund 150 Personen aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Verwaltung erneut über zukünftige Trends, welche die Volkswirtschaft und die Standortqualität des Kantons Zürich mittel- und langfristig massgeblich beeinflussen.
Basis der Diskussionsthemen waren unter anderem die Ergebnisse der «Trendanalyse Standort Kanton Zürich», welche das Forschungs- und Beratungsunternehmen Infras im Auftrag der Volkswirtschaftsdirektion auf der Grundlage einer Expertenbefragung erstellt hat. Ausgewählte Trends wurden – Stand August 2024 – als besonders relevant für den Kanton Zürich eingestuft: die fortschreitende Digitalisierung, vor allem mit KI-Anwendungen; das anhaltende Bevölkerungswachstum sowie die Alterung, welche auch den Arbeitsmarkt betrifft; die zunehmende Regulierungsdichte und damit verbunden ein steigender administrativer Aufwand; sowie das unsichere Verhältnis der Schweiz zur EU. Zu jedem Trend nahmen die befragten Expertinnen und Experten in der Studie eine Einschätzung der Bedeutung vor und skizzierten Folgen sowie Handlungsoptionen.
Starke Impulse für nachhaltige Standortentwicklung
Der «Fokus Standort» nutzte diese Auslegeordnung, um in vier Workshops die Themen Fachkräfte, Technologie, Regulierung und Mobilität vertieft zu beleuchten. Eine der Fragestellungen war etwa, mit welchen Prozessen die Unternehmen trotz steigender Regulierungsdichte und zunehmendem administrativen Aufwand entlastet und die Wettbewerbsfähigkeit gefördert werden kann. Diskutiert wurde, wie der Einsatz von KI im Arbeits- und Studienalltag verbessert werden kann und wie digitale Kompetenzen in Schule und Ausbildung gezielt gefördert werden können. Thema war zudem, was Unternehmen zur Befähigung ihrer Mitarbeitenden tun und wie KMU diesbezüglich mit Grossunternehmen mithalten können. Eine weitere Fragestellung war, wie Organisationen und Unternehmen die täglich zurückgelegten Wegdistanzen reduzieren oder die Umstellung auf eine nachhaltige Mobilität umsetzen können.
In den Workshops wurden mögliche Lösungsansätze entwickelt und Massnahmen formuliert und konkretisiert. Die Erkenntnisse werden nun in Arbeitsgruppen weiterverarbeitet.
Regierungsrätin Carmen Walker Späh leitete dann mit ihrem Referat den letzten Teil ein: Die Diskussion zur demografischen Entwicklung und deren Auswirkungen auf den Arbeitskräftemangel. Die Problematik: Immer mehr Menschen gehen in Pension, aber immer weniger Junge rücken nach. Die Zuwanderung allein kann dieses Ungleichgewicht nicht beheben. Walker Späh eröffnete deshalb den Dialog über die Lösungsansätze: «Eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie muss dazu führen, dass mehr Menschen in höheren Pensen arbeiten», sagte sie. Zudem müsse die Produktivität über Innovation und technologischen Fortschritt erhöht werden. Schliesslich, so Walker Späh, «werden wir nicht darum herumkommen, länger zu arbeiten. Das will niemand hören. Aber es ist ein Fakt.»
Eine abschliessende Paneldiskussion mit Milan Prenosil, Verwaltungsratspräsident Confiserie Sprüngli AG, Veronica Weisser, Head UBS Vorsorge Innovation Hub, Amalia Zurkirchen, Geschäftsführerin Kaufmännischer Verband Zürich, und Manuel Buchmann, Projektmanager «Demografik» und Autor, griff den Appell der Regierungsrätin auf und widmete sich der Problematik Arbeitskräftemangel durch die demografische Entwicklung. Die Arbeitsmarktschere wird sich in den nächsten Jahren weiter öffnen und die Zürcher Wirtschaft vor Herausforderungen stellen. Die Panelteilnehmenden diskutierten die Lösungswege, die Regierungsrätin Walker Späh vorschlug, und erörterten weitere mögliche Massnahmen, um dem Arbeitskräftemangel entgegenzuwirken und künftiges Wirtschaftswachstum zu sichern.