«Einst und Jetzt»: Flugplatzarchitektur in Dübendorf und eine Rettungsgrabung auf dem Spitalfriedhof

Die neue Ausgabe des «Einst und Jetzt» berichtet über die eindrückliche Architektur auf dem Flugplatz in Dübendorf, über eine Rettungsgrabung auf dem alten Spitalfriedhof in Zürich und über «Flip-Flops», die schon die Römer trugen.

Wer sich für Architektur- und Luftfahrtgeschichte interessiert, ist auf dem Flugplatz Dübendorf genau richtig. Hier zeugen verschiedene Gebäude davon, welche Anforderungen die aufkommende Zivilluftfahrt in ihren Anfängen mit sich brachte und wie innovative Architekten damit umgingen. Wer sich aufmerksam umschaut, kann rund hundert Jahre Baugeschichte überblicken.

Eindrückliche Flugplatzarchitektur

Ein besonders eindrückliches Bauwerk ist der 1940 errichtete Kontrollturm. Der militärische Zweckbau wurde vom Kirchenbauer Fritz Metzger (1898–1973) entworfen und stellt eine Besonderheit in seinem Werk dar. Die Handschrift Metzgers, der ein bedeutender Vorreiter der modernen Sakralarchitektur war, ist für Kenner nicht zu übersehen. Mit seinem markanten Erscheinungsbild und seiner prominenten Lage am Eingang gilt der Kontrollturm noch heute als Wahrzeichen des Flugplatzes in Dübendorf.

Rettungsgrabung auf dem alten Spitalfriedhof

Auf dem Gelände des alten Spitalfriedhofs beim Universitätsspital Zürich entsteht derzeit der neue Spitalbau Campus MITTE 1I2. Der Neubau war Anlass für eine archäologische Rettungsgrabung. Dabei kamen neben zahlreichen Skeletten auch medizinische Geräte und verschiedene persönliche Gegenstände wie beispielsweise Zahnprothesen und Taschenuhren zum Vorschein. Die medizinischen Instrumente und Utensilien zeugen von anatomischen Untersuchungen, die an den Verstorbenen vorgenommen wurden – meist zu Forschungs- und Lehrzwecken. Welche Personen auf dem alten Spitalfriedhof bestattet wurden, woran sie starben und welche Untersuchungen an ihnen vorgenommen wurden, ist Gegenstand der gegenwärtigen Auswertung der Funde, bei der auch schriftliche Quellen wie Patientenregister und Totenbücher hinzugezogen werden. Auf die Ergebnisse darf man gespannt sein.

Römer in Flip-Flops

Römische Riemensandalen erinnern stark an heutige Flip-Flops. Im Jahr 2007 stiessen Archäologinnen und Archäologen in einem Holzkanal in Oberwinterthur auf die Sohle einer solchen Sandale. Fünf Jahre später folgte ganz in der Nähe ein weiterer Schuhfund, diesmal in einem Sodbrunnen. Schnell stellte sich heraus, dass auch die dort gefundenen Lederreste einmal zu einer Riemensandale gehört haben mussten. Dass in der römischen Siedlung Vitudurum in Oberwinterthur einst solche Flip-Flop-ähnlichen Sandalen getragen wurden, ergibt Sinn. Denn mit ihnen kamen die damaligen Bewohnerinnen und Bewohner von Vitudurum trockenen Fusses durch die oft matschigen Hinterhöfe der Siedlung.

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