Nahezu unveränderte Leerwohnungsziffer im Kanton Zürich

Die Leerwohnungsziffer, das heisst der Anteil der leeren Wohnungen am gesamten Wohnungsbestand, hat sich im Kanton Zürich innert Jahresfrist leicht von 0.53 auf 0.56 Prozent erhöht. Sie ist damit auf tiefem Niveau nahezu unverändert. Klar tiefere Werte gab es letztmals kurz nach der Jahrtausendwende.

Nachdem die Leerwohnungsziffer in den drei vergangenen Jahren teilweise markant zurückgegangen war, meldet dieses Jahr eine Mehrheit der Zürcher Gemeinden wieder etwas höhere Leerstände. Kantonsweit ist die Zahl der Lehrwohnungen zwischen 2023 und 2024 von rund 4100 auf 4400 gestiegen. Von den Regionen weisen das Glattal und das Oberland die höchste Leerwohnungsziffer auf (1.10 respektive 1.07 Prozent), die Städte Zürich und Winterthur die tiefsten (0.07 respektive 0.14 Prozent). Wie auf gesamtkantonaler Ebene sind die Veränderungen gegenüber dem Vorjahr in den Regionen eher klein. Den stärksten Anstieg verzeichneten das Umland von Winterthur und das Furttal (plus 0.18 respektive 0.14 Prozentpunkte). Etwas rückläufig war die Ziffer im Weinland (minus 0.15 Prozentpunkte). Insgesamt liegt die Leerwohnungsziffer nur in zwei Regionen über dem Durchschnitt der letzten 10 Jahre (Glattal und Furttal).

Miet- und Eigentumsmarkt entwickeln sich ähnlich

Anders als im letzten Jahr haben sich der Miet- der Eigentumsmarkt in die gleiche Richtung entwickelt. In beiden Teilmärkten sind die Leerstände angestiegen. Mit 914 Objekten ist der Eigentumsleerstand jedoch weiterhin unter dem Niveau der Jahre vor Corona. Damals waren es jeweils mehr als 1000 Einheiten. Bei den Mietwohnungen wurden 3509 leere Objekte gezählt. Gegenüber dem Vorjahr sind das 320 Wohnungen oder acht Prozent mehr.

Ein- und Fünfzimmerwohnungen stehen weniger leer

Der leichte Anstieg der Leerstände betrifft fast alle Wohnungsgrössen. Nur bei den Ein- und Fünfzimmerwohnungen sind es weniger als im Vorjahr. Insgesamt sind die Unterschiede zwischen den Wohnungsgrössen jedoch weiterhin klein und haben sich eher noch verringert. Allerdings führten die geringfügigen Veränderungen dazu, dass die Leerwohnungsziffer bei Fünfzimmerwohnungen neu am kleinsten und bei Zweizimmerwohnungen am grössten ist. Berücksichtigt man nicht nur die Grösse, sondern auch den Eigentumstyp eines Objekts, zeigen sich nur bei den Dreizimmerwohnungen substanzielle Unterschiede: Bei dieser Wohnungsgrösse haben sich die Leerstände im Eigentumsmarkt verringert, im Mietmarkt jedoch erhöht.

Kein weiterer Anstieg der Leerstände bei Einfamilienhäusern

Der deutliche Anstieg der leerstehenden Einfamilienhäuser im Vorjahr hat sich nicht fortgesetzt. Der Leerstand in dieser Kategorie hat sich lediglich um sechs Häuser auf insgesamt 626 erhöht. Damit beträgt der Anteil der Einfamilienhäuser an allen Leerständen 14 Prozent, was im Zeitvergleich ein hohes Niveau ist. Fast gleich hoch, nämlich 12 Prozent, ist der Anteil der Neubauwohnungen (fertiggestellt ab 2022) am Leerwohnungsbestand. Vor acht Jahren (2016), als noch mehr Wohnungen gebaut wurden und die Leerwohnungsziffer höher war, betrug der Neubauanteil demgegenüber rund 25 Prozent.

Wohnungsbau stabilisiert Leerwohnungsziffer

Letztes Jahr entsprach der Wohnbausaldo, das heisst die Zahl der neu gebauten Wohnungen abzüglich der abgebrochenen, wieder dem langjährigen Mittel, nachdem der Saldo zwei Jahre lang klar unterdurchschnittlich gewesen war. Dies dürfte geholfen haben, die Leerwohnungsziffer zu stabilisieren. Es ist aber noch nicht absehbar, ob ein Wendepunkt erreicht ist und die nächsten Jahre wieder steigende Leerwohnungsziffern bringen werden. Die derzeit verfügbaren Daten lassen eher erwarten, dass der Wohnbau in naher Zukunft stagniert oder sogar rückläufig ist. Dies würde bei gleichbleibender Nachfrage nicht zu einer Entspannung auf dem Wohnungsmarkt führen.

Über die Leerwohnungszählung

Die Leerwohnungszählung wird nach den Vorgaben des Bundesamts für Statistik durchgeführt. Sie erfasst bei allen Gemeinden die am 1. Juni leerstehenden Wohnungen, die entweder zur dauernden Miete oder zum Kauf angeboten werden. Nicht erfasst werden Wohnungen, die zwar unbewohnt, jedoch schon vermietet oder verkauft sind. Die ausgewiesenen Leerstände umfassen also nur jenen Teil des Wohnungsangebots, der nicht sofort von der Nachfrage absorbiert wird. Auf Gemeindeebene kann die Leerwohnungsziffer von Jahr zu Jahr stark schwanken, weil Neubauprojekte unter Umständen einen grossen Einfluss darauf haben. Zudem kommt es vor, dass die Gemeinden ihre Erhebungsmethode anpassen.

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