Zukünftige Mobilität im Weinland: Ortsverträglich und umweltfreundlich dank regionalem Gesamtverkehrskonzept

Unter Federführung des Amts für Mobilität und unter Einbezug der Zürcher Planungsgruppe Weinland (ZPW), der Gemeinden in der Region Weinland und der kantonalen Fachstellen der Kantone Zürich, Schaffhausen und Thurgau wurde ein regionales Gesamtverkehrskonzept (rGVK) zur zukunftsorientierten Abstimmung von Siedlung und Verkehr im Weinland erarbeitet. Dieses knüpft an das Gesamtverkehrskonzept des Kantons Zürich an und bildet für künftige verkehrsplanerische Vorhaben in der Region Weinland die Planungsgrundlage.

Die Siedlungsstruktur des Weinlands ist mehrheitlich ländlich geprägt, mit dispers verteilten Ortschaften und Weilern. Die meisten Einwohnenden und Berufstätigen leben und arbeiten heute in Gebieten, die mit dem öV bereits gut erschlossen sind, heisst an zentralen Lagen rund um die S-Bahnhöfe mit direkten Verbindungen zu den beiden benachbarten Städten Winterthur und Schaffhausen. Bevölkerungsmässig ist die Region Weinland die kleinste Planungsregion des Kantons Zürich. Die Bevölkerung ist aber auch hier in den letzten Jahren kontinuierlich gewachsen. Prognosen gehen für die Region Weinland bis 2040 von einer Zunahme der Einwohnenden um 19 Prozent gegenüber dem Jahr 2021 aus. Die mit dem Bevölkerungswachstum einhergehende Mobilitätsnachfrage stellt daher insbesondere für den Erhalt der Siedlungs- und Lebensqualität eine Herausforderung dar.

Entwicklung überkommunal und regional betrachten

Um diese zukünftigen Herausforderungen innerhalb der Region bewältigen zu können, ist die Entwicklung überkommunal und regional zu betrachten. «Das regionale Gesamtverkehrskonzept Weinland hat zum Ziel, eine möglichst langfristig funktionierende, bedürfnisgerechte und umweltverträgliche Abstimmung zwischen Siedlungs- und Verkehrsentwicklung zu erreichen», sagt Volkswirtschaftsdirektorin Carmen Walker Späh. Erarbeitet wurde das rGVK unter der Federführung des Amts für Mobilität und unter Einbezug der Zürcher Planungsgruppe Weinland (ZPW), der Gemeinden der Region Weinland und der kantonalen Fachstellen der Kantone Zürich sowie Schaffhausen und Thurgau.

Aufbauend auf dem Zukunftsbild des regionalen Raumordnungskonzeptes und einer umfassenden Situationsanalyse wurden konkrete Ziele für den Zeithorizont bis 2040 definiert, der Handlungsbedarf ermittelt und Strategien zur Zielerreichung abgeleitet. Ausgehend davon wurden insgesamt 25 Massnahmen identifiziert und in einem Umsetzungsplan zusammengefasst.

Veränderung hin zu mehr Fuss-, Velo- und öffentlichem Verkehr

Heute ist das Mobilitätsverhalten im Weinland stark vom motorisierten Individualverkehr geprägt. Rund 70 Prozent der Wege werden mit dem motorisierten Individualverkehr zurückgelegt. Ziel des rGVK Weinland ist es, eine Veränderung hin zu mehr Fuss-, Velo- und öffentlichem Verkehr beim Alltags- und Freizeitverkehr zu erreichen. So soll unter anderem der Freizeitverkehr im Weinland besser gelenkt werden. Dies ist insbesondere in Zusammenhang mit den Naherholungsgebieten an Thur und Rhein, welche überregionale Ausstrahlung haben, von hoher Bedeutung. Um attraktive Alternativen zum MIV zu schaffen, soll zudem die kombinierte Mobilität in der Region gefördert und ausgebaut werden. Dies beispielsweise durch die Aufwertung von regionalen Drehscheiben oder durch Verleih- und Sharingangebote für Velos und E-Bikes. Weiter soll der öffentliche Verkehr  als Rückgrat zwischen den regionalen Zentrumsgebieten und den Nachbarzentren des Weinlands  gestärkt werden. Dies zum Beispiel durch eine Verbesserung der Haltestellenabdeckung sowie durch eine bessere Zugänglichkeit der öV-Haltestellen.

Siedlungsverträglichere Abwicklung des Verkehrs in den Ortschaften

Die überwiegende Zahl der Gemeinden des Weinlands verfügt über schutzwürdige Ortsbilder von kantonaler und überkommunaler Bedeutung. Damit verbunden sind oftmals enge Platzverhältnisse in den Ortsdurchfahrten zur Bewältigung der vielfältigen Ansprüche aus Erschliessung und Aufenthalt. Der Schwerverkehr, welcher nicht über das Autobahnnetz verkehrt, wird von den Einwohnenden in den engen Ortsdurchfahrten als besonders störend wahrgenommen. Ziel des rGVK Weinland ist es, diese so zu gestalten, dass verstärkt auch die Aufenthaltsqualität und die Bedürfnisse des Fuss- und Veloverkehrs abgedeckt werden.

Umsetzung in enger Zusammenarbeit

Dem rGVK Weinland wurde von den Delegierten der ZPW an der Delegiertenversammlung vom 1. November zugestimmt. Es dient als Planungsgrundlage für zukünftige verkehrsplanerische Aufgabenstellungen des Kantons und der Region und darüber hinaus als Orientierungsrahmen für alle am Prozess beteiligten. Für die Umsetzung verantwortlich sind sowohl die Gemeinden als auch die Region und der Kanton, wobei in der Massnahmenerarbeitung auch zukünftig eine enge Zusammenarbeit aller Beteiligten und der Einbezug der Bevölkerung eine zentrale Rolle spielen wird. Im nächsten Schritt werden die verschiedenen Massnahmenträger eine koordinierte Umsetzungsagenda erstellen als Basis für die jeweilige Ressourcenplanung und mit dem Ziel, 2024 die ersten weiterführenden Studien und Konzepte in Angriff zu nehmen.

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