Schulbeginn im Kanton Zürich: fast 3000 Kinder mehr als im Vorjahr

Eine Woche vor Schuljahresbeginn 2023/24 konnten von den über 18’200 Lehrpersonen- und Schulleitungs-Stellen in der Zürcher Volksschule bis auf 46 alle besetzt werden. Dies, obwohl die Situation auf dem Stellenmarkt auch für Lehrpersonen angespannt ist. Zudem mussten die Gemeinden im Kanton Zürich zusätzliche Lehrerinnen und Lehrer für rund 120 neu eröffnete Klassen finden.

Diesen Sommer starten gemäss aktuellen Prognosen der Bildungsstatistik 15’106 Kinder ihre schulische Laufbahn mit dem Eintritt in den Kindergarten. Im Schuljahr 2023/24 wird es an der Zürcher Volksschule voraussichtlich 8’108 Schulklassen mit 160’416 Kindern geben. Das sind rund 2’900 Kinder mehr als im Vorjahr.

Der Bedarf an zusätzlichen Lehrerinnen und Lehrern ist deshalb weiterhin hoch. Eine Woche vor Schulbeginn sind noch 46 offene Stellen ausgeschrieben, darunter drei mit Klassenverantwortung. Das entspricht 0,25 Prozent der kantonalen Anstellungen an der Volksschule.

Massnahmen zeigen Wirkung

Den Gemeinden stehen für die Besetzung noch offener Stellen verschiedene Massnahmen zur Verfügung wie Vikariate, Anpassung der Klassenbildung, Erhöhung des Beschäftigungsgrades von Lehrpersonen oder der Einsatz von geeigneten Personen ohne anerkanntes oder abgeschlossenes Lehrdiplom.

Studierende der Pädagogischen Hochschule Zürich (PH Zürich) im Bereich Primarstufe haben unter gewissen Voraussetzungen die Möglichkeit, bereits während des Studiums mit einem Pensum von 30 bis 60 Prozent in den Lehrberuf einzusteigen. So stehen den Volksschulen junge Lehrpersonen zur Verfügung, die kleine Pensen übernehmen können.

Der Mangel an Fachkräften zeigt sich auch im Schulfeld. Die Besetzung der offenen Stellen war für die Gemeinden einmal mehr sehr anspruchsvoll. Die Bildungsdirektion ist aber dank der verschiedenen Massnahmen zuversichtlich, dass es auch dieses Jahr gelingen wird, für alle Klassen Lehrpersonen zu finden.

Erneut auch Personen ohne Lehrdiplom

Die Bildungsdirektion hat auch für das Schuljahr 2023/24 einen Mangel an Lehrpersonen festgestellt. Gestützt auf das Lehrpersonalgesetz (§ 7, Abs. 4) haben die Gemeinden deshalb die Möglichkeit, Personen ohne Lehrdiplom befristet für ein Jahr anzustellen. Eine erste Auswertung der noch unvollständigen Meldungen zeigt, dass von den bereits gemeldeten über 18’200 Anstellungen rund 620 Personen über kein abgeschlossenes Lehrdiplom verfügen. Diese arbeiten durchschnittlich mit einem Pensum von 48 Prozent. Für Personen ohne Lehrdiplom stehen weiterhin Unterstützungsangebote zur Verfügung, unter anderem von der PH Zürich.

Für motivierte Personen ohne Lehrdiplom, die bereits unterrichten, aber die regulären Zulassungsbedingungen nicht erfüllen, hat die PH Zürich ein neu geschaffenes «sur dossier»-Aufnahmeverfahren für die Zulassung zum Studium eingeführt. Diejenigen Personen ohne Lehrdiplom, welche die regulären Zulassungsbedingungen erfüllen, können direkt ein Voll- oder Teilzeitstudium aufnehmen.
 

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