Kanton eröffnet temporäre Asyl-Unterkunft in der Polizeikaserne

Der Kanton Zürich baut die Infrastruktur für die Unterbringung von Asylsuchenden weiter aus. In der ehemaligen Polizeikaserne in der Stadt Zürich werden ab 19. Januar 2023 300 Plätze bereitgestellt. Der Zivilschutz unterstützt die Dienstleisterin ORS bei der Betreuung.

Die Lage im Asylbereich bleibt eine Herausforderung für Bund, Kantone und Gemeinden. Parallel zu den Folgen des Krieges in der Ukraine ist die Schweiz mit einer steigenden Zahl neuer Asylgesuche konfrontiert. Der Kanton Zürich ist aufgrund des bevölkerungsproportionalen Verteilschlüssels verpflichtet, 17,9 Prozent der asyl- und schutzsuchenden Personen aufzunehmen. Gemäss Asylstatistik verzeichnete der Kanton Zürich im vergangenen Jahr über 15'000 Zugänge – rund 13'000 Personen mit Schutzstatus S und über 2000 Personen aus dem Asylbereich.

«Alle Gemeinden erfüllen die Aufnahmequote und machen einen hervorragenden Job», sagte Regierungsrat Mario Fehr heute vor den Medien, «etliche Gemeinden sind sogar in der Übererfüllung und gehen ans Limit.» Auch der Kanton hat in den letzten Monaten die kantonalen Unterbringungskapazitäten nahezu verdoppelt. Die Eröffnung der Polizeikaserne ist eine weitere Massnahme, um die Gemeinden zu entlasten. Gefordert sei in dieser Situation zudem weiterhin der Bund, so Mario Fehr: «Der Bund muss die Verfahren bei denjenigen Personen jetzt prioritär nachholen, die aufgrund der durch ihn erfolgten vorzeitigen Zuweisungen in den Kantonen auf Entscheide warten.»

Als Zwischennutzung befristet

In der ehemaligen Polizeikaserne werden Personen aus dem regulären Asylverfahren und Personen mit Schutzstatus S untergebracht. Die Unterkunft eignet sich für eine gemischte Nutzung mit Erwachsenen und Minderjährigen in unterschiedlichen Familienkonstellationen. Mit dem Betrieb und der Betreuung beauftragte der Kanton die ORS Service AG. Er kann dabei auf die Unterstützung durch den Zivilschutz zählen.

«Die rasche Inbetriebnahme der Polizeikaserne ist nur dank dem Einsatz des Zivilschutzes und der grossen Flexibilität der ORS möglich», betonte Mario Fehr: «Ich danke allen Beteiligten für diesen äusserst wertvollen Einsatz.» Das Gebäude wird als Unterkunft für vorläufig bis zu 300 Personen eingerichtet. Die bestehenden sanitären Einrichtungen sind mit Dusch- und WC-Containern erweitert worden.

Die Nutzung der ehemaligen Polizeikaserne als kantonale Asylunterkunft ist befristet; wie lange, ist noch offen.
 

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