Die Arbeitslosenzahlen bleiben tief
Medienmitteilung 07.12.2022
Die Arbeitslosenquote im Kanton Zürich verbleibt mit 1,6 Prozent weiterhin auf einem Tiefststand. Die erwarteten saisonalen Effekte sind bislang ausgeblieben, die Zahl der Arbeitslosen ist im November nur minim angestiegen.
Ende November waren 13’819 Personen bei den Regionalen Arbeitsvermittlungszentren (RAV) des Kantons Zürich als arbeitslos gemeldet. Das sind 7 Personen mehr als im Vor-monat. Die Arbeitslosigkeit ist damit das erste Mal seit 10 Monaten wieder minimal angestiegen. Bereinigt um saisonale Effekte hat die Zahl der Arbeitslosen jedoch um 620 Personen abgenommen. Die Arbeitslosenquote verbleibt bei 1,6 Prozent. Damit entwickeln sich die Zahlen auch im November besser, als aufgrund der saisonalen Schwankungen zu erwarten gewesen wäre. «Trotz Energiekrise und wirtschaftlicher Abkühlung ist der Zürcher Arbeits- und Stellenmarkt nach wie vor äusserst robust», sagt Volkswirtschaftsdirektorin Carmen Walker Späh. «Auch für ältere Stellensuchende und Langzeitarbeitslose ist es einfacher geworden, einen Job zu finden.»
Zahl der offenen Stellen hat abgenommen
Die Arbeitslosenzahlen sind in etwas mehr als der Hälfte der Branchen gesunken. Am stärksten nahmen sie im Gesundheits- und Sozialwesen (-100) sowie im Detailhandel (-69) ab. Die grösste Zunahme verzeichnete umgekehrt das Baugewerbe (+148) und die sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen (+101), wo der Anstieg vorwiegend im Bereich Garten- und Landschaftsbau erfolgte. Beide Branchen sind starken saisonalen Schwankungen unterworfen und dürften von den kälteren Temperaturen betroffen sein.
Die Anzahl der bei den RAV gemeldeten offenen Stellen hat im November weiter abgenommen (-1’211) und liegt bei 8’455 Stellen. Am meisten offene Stellen werden bei den Köchen und Servicekräften (1’358) sowie den Handwerks- und Baufachkräften (1’119) verzeichnet.
Arbeitslosenquote dürfte den Tiefpunkt erreicht haben
Die aktuelle Geschäftslage der Zürcher Unternehmen zeigt sich nach wie vor robust, hat sich aber weiter verschlechtert. Der Ukrainekrieg und die angespannte Energieversorgungslage sorgen für sinkende Geschäftserwartungen. Dennoch überwiegt nach wie vor die Zahl der Unternehmen, die von einer Verbesserung der Geschäftslage ausgehen. Das Wachstum der Zürcher Wirtschaft dürfte in den nächsten Monaten also nicht einbrechen, sich aber verlangsamen. Die vorläufige Jahresbilanz 2022 sei durchaus positiv, sagt Volkswirtschaftsdirektorin Carmen Walker Späh. «Das reale BIP ist im Kanton Zürich gemäss neusten Schätzungen um satte 2,4 Prozent gestiegen – und für 2023 rechnen Expertinnen und Experten mit einem Wirtschaftswachstum von 1,1 Prozent.»
Trotz der erwarteten Abkühlung der Wirtschaft ist die Entwicklung am Arbeitsmarkt nach wie vor gut. Die Beschäftigungserwartungen der hier ansässigen Unternehmen sind weiterhin positiv. Daher dürfte die Arbeitslosigkeit in den kommenden Monaten tief bleiben – nicht zuletzt auch aufgrund des akuten Arbeitskräftemangels und den damit zusammenhängenden Rekrutierungsschwierigkeiten der Unternehmen. Gleichwohl ist damit zu rechnen, dass der Tiefpunkt der Arbeitslosenzahlen erreicht ist und die Arbeitslosigkeit in den Wintermonaten aufgrund saisonaler Effekte leicht steigen wird.