Schulareal in Uetikon am See überzeugt durch Zusammenspiel von Alt- und Neubauten

In Uetikon am See soll auf dem ehemaligen Areal der Chemischen Fabrik Schulraum für rund 2000 Schülerinnen und Schüler der Sekundarstufe II entstehen. Nun ist ein weiterer Meilenstein erreicht: Heute wurde das siegreiche Projekt aus einem Wettbewerb mit 31 Teams bekannt gegeben. Es zeigt auf, wie das Schulareal künftig aussehen soll.

Siegerprojekt
Siegerprojekt der VPA ARCHITEKTUR, Zürich Quelle: indievisual / VPA ARCH Bild «Siegerprojekt» herunterladen

Aus einem einstufigen Projektwettbewerb, den das kantonale Hochbauamt im offenen Verfahren durchgeführt hat, geht der Vorschlag von VPA Architektur aus Zürich als Sieger hervor. David Vogt, stellvertretender Kantonsbaumeister und Vorsitzender der Jury, gab heute den Entscheid des Preisgerichts bekannt. Insgesamt nahmen 31 Teams am Wettbewerb teil. Das Siegerprojekt überzeugt, indem es ein harmonisches Zusammenspiel aus Neu- und Altbauten sowie einladend gestalteten Freiräumen schafft.

Zentrales Element auf dem Schulareal ist ein Neubau mit Aula und Mediothek. Dieser Bau dient als Scharnier zwischen der östlich gelegenen Kantonsschule im historisch wertvollen Kammerofengebäude und der westlich neu zu erstellenden Berufsfachschule. Auf der gegenüberliegenden Seite der Seestrasse wird ein Neubau realisiert, in dem die Sporthallen sowie die Räume für die MINT-Fächer untergebracht werden. Im Erdgeschoss und 1. Obergeschoss des bestehenden Ofengebäudes wird die Mensa als Treffpunkt beider Schulen angeordnet. Die Mensa verfügt zudem über einen attraktiven Vorplatz direkt am Seeufer.

Neubauten werden als Holzbau erstellt

Das Areal wird über eine neue Passerelle erschlossen, welche als gedeckte öffentliche Fussgängerverbindung die Alte Landstrasse über die Bahngeleise und die Seestrasse hinweg mit den Schulbauten und dem Seeufer verbindet. Die Passerelle wird nicht als alleinstehendes Element gebaut, sondern in die vorgelagerten, offenen Raumstrukturen des Sport-/MINT-Gebäudes und des Aula-/Mediothek-Baus integriert. Unterschiedlich ausgestaltete Plätze bei den Eingängen ins Areal und bei den Übergängen zum Quartier prägen das Freiraumkonzept. Als verbindendes Element dient das verbleibende Schienennetz mit beweglichen Wagons als Sitz- und Vegetationsinseln. Die im Aussenraum angebotenen Sportnutzungen stehen für die Schule und das Quartier offen. Insgesamt entsteht eine flexible, eigenständige Schulanlage mit einer starken Identität. Die Neugestaltung geht optimal auf die Bedürfnisse der Nutzenden ein.

Die Neubauten werden in Holzbauweise erstellt und übernehmen so die charakteristischen Konstruktionselemente der bestehenden Gebäude. Offene Tragstrukturen, ebenfalls aus Holz, bilden gedeckte Aussenräume für die Passerelle sowie die Eingangsbereiche, sorgen im Sommer für Schatten und bilden das Gerüst für Photovoltaikelemente.

Unter der Leitung des Hochbauamts wird das Projekt weiterentwickelt. Dazu werden in einem nächsten Schritt die Kosten und Termine detailliert ausgearbeitet. Für die drei Neubauten (Aula-/Mediothek, Berufsfachschule, Sporthallen/MINT) sowie den Umbau des Kammerofengebäudes zu einer Kantonsschule und die Erstellung des öffentlichen Seeuferparks wird gemäss einer groben Schätzung mit Baukosten von insgesamt rund 250 Millionen Franken gerechnet. Ziel ist, das Baugesuch Ende 2024 einzureichen und im Jahr 2026 mit den Bauarbeiten zu beginnen.

Fliessender Übergang

Die Kantonsschule Uetikon bietet künftig sowohl ein Langzeit- als auch ein Kurzzeitgymnasium für 1500 Schülerinnen und Schüler an. In der Berufsfachschule werden bis zu 500 lernende Kaufleute sowie Fachleute Betreuung im Fachbereich Kinder zur Schule gehen. Das frühere Industrieareal wird nebst dem Schulareal im Osten in drei weitere Bereiche gegliedert, die alle fliessend ineinander übergehen: Der Westen dient primär dem Wohnen. Die gemischt genutzte «Mitte» ermöglicht Flächen für öffentliche Nutzungen, Wohnen, Gewerbe und Dienstleistungen. In den bestehenden Gebäuden am Hafen sind Gewerbe- und Dienstleistungsnutzungen sowie öffentliche Nutzungen vorgesehen. Diese drei Bereiche sind im Eigentum der Gemeinde Uetikon am See. Zudem entsteht ein öffentlicher Seeuferpark, der sich über die gesamte Länge des Areals von rund 750 Metern erstreckt und eine Fläche von rund 19’000 m2 aufweist. Der Seeuferpark war nicht Bestandteil des aktuellen Wettbewerbs.

Prämierung der Wettbewerbsarbeiten

1. Rang: VPA ARCHITEKTUR, Zürich
2. Rang: Ruprecht Architekten GmbH, Zürich
3. Rang: ARGE Archipel Generalplanung AG mit Ernst Niklaus Fausch Partner AG, Zürich und op-arch AG, Zürich
4. Rang: Bollhalder Eberle Architektur, St. Gallen
5. Rang: uas ag – Unternehmen für Architektur und Städtebau AG, Zürich
 

Wettbewerbsentscheid zum Schulareal in Uetikon am See
Wettbewerbsentscheid zum Schulareal in Uetikon am See

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